Biathlon-ZukunftMacht Herrmann-Wick nach dieser Saison Schluss? „Könnte es absolut nachvollziehen“

Denise Herrmann-Wick aus Deutschland und Maskottchen Flocke inOberhof.

Denise Herrmann-Wick posiert bei der Biathlon-WM am 12. Februar 2023 mit Maskottchen Flocke. 

Bei der Heim-WM hübschte Denise Herrmann-Wick die Bilanz des deutschen Biathlon-Teams auf. Eine ehemalige Kollegin spekuliert nun über ihren Rücktritt.

Für Biathlon-Olympiasiegerin Denise Herrmann-Wick heißt es erst mal durchschnaufen. Zu Hause in Ruhpolding will die Sprint-Weltmeisterin von Oberhof neue Kräfte sammeln, bevor es ab 2. März mit dem Start in Nove Mesto in die letzten drei Saison-Weltcups geht.

„Dann freue ich mich mit Östersund und Oslo auf zwei Orte, die mir sehr am Herzen liegen“, sagte die 34-Jährige, für die es nach Gold und zwei Silbermedaillen bei der Heim-WM eigentlich nichts mehr zu gewinnen gibt.

Dahlmeier äußert sich zu möglichem Rücktritt

„Wenn sie zurücktritt, könnte ich es absolut nachvollziehen“, sagte Laura Dahlmeier (29) der dpa. Die Fußstapfen der Peking-Olympiasiegerin und zweimaligen Weltmeisterin seien aber sehr groß: „Aber mir wird nicht angst und bange, weil es mehrere gibt, die nachkommen.“

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Auch Herrmann-Wick sieht die Zukunft des Frauen-Teams positiv. Vor allem das Staffel-Silber mit Vanessa Voigt (26), Sophia Schneider (25) und Hanna Kebinger (25) könne etwas auslösen. „Es ging richtig was vorwärts, gerade die letzten zwei, drei Jahre. Man muss dran bleiben. Aber es ist schön zu sehen, dass die breite Basis auch nachkommt“, sagte Herrmann-Wick.

Dahlmeier hofft vor allem auch auf die Rückkehr von Franziska Preuß (28), die wegen gesundheitlicher Probleme die Saison vor der WM beendet hatte. „Sie wäre so eine Leistungsträgerin, hinter der sich die Jüngeren wieder verstecken können“, sagte Dahlmeier, die neben ihrer Bergführerausbildung auch noch an ihrem Buch („Wenn ich was mach, mach ich's gescheid“) arbeitete.

Mit der 18-jährigen Selina Grotian und der 22 Jahre alten Lisa Spark, die bei der EM Gold holten, stehen große Talente vor dem Sprung nach oben.

Anders sieht es bei den Männern aus, die ohne Medaille eine WM zum Vergessen erlebten. Generell hätten die Männer zu oft Probleme in der Loipe. Bereits bei Athleten, die ins DSV-Kadersystem kommen, gebe es „gewisse Defizite. Die meisten sind läuferisch zu weit weg“, sagte Sportdirektor Felix Bitterling (45).

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Bei den Frauen sei der interne Konkurrenzkampf größer. „Jede, die hier ist, weiß, dass sie liefern muss. Das ist ein bisschen die Problematik bei den Männern, dass in der B-Mannschaft da auch nicht unbedingt mega Druck aufgebaut wird“, sagte er.

Deswegen habe man eine Trainer-Taskforce zusammengestellt: „Aber grundsätzlich muss man realistisch sagen, dass wir zwei, drei Jahre brauchen werden, bis wir die nächsten von hinten hochkriegen.“ (dpa)