Event ab 18 JahrenSportart auf dem Vormarsch: Schon 10.000 Karten weg für Premiere in Lanxess-Arena

Die Lanxess-Arena, früher als Kölnarena bezeichnet, ist inmitten des Kölner Stadtteils Deutz zu sehen, während der Blick bis weit in das Umland reicht.

Die Lanxess-Arena in Köln, hier im Juni 2021. Am 18. November 2023 findet hier ein großer MMA-Event statt.

Das Thema Boxen war in Köln stets ein großes! Doch die Sportart kriselt seit einigen Jahren. Jetzt erobert eine andere Kampfsportart die Lanxess-Arena.

von Uwe Bödeker (ubo)

Köln war eine Hochburg für Boxer – zahlreiche Legenden trugen in der Domstadt ihre Titelkämpfe aus: von Peter Müller über Felix Sturm, Mahmoud Charr und Axel Schulz bis hin zu den Klitschko-Brüdern Vitali und Wladimir.

Doch der Boxsport in Deutschland schwächelt seit einigen Jahren. Und jetzt erobert eine andere Kampfsportart die großen Hallen. Am 18. November 2023 kommt es in der Lanxess-Arena zu einer Premiere: „Oktagon MMA“ will das größte deutsche Fight-Event der Sportart ausrichten.

Lanxess-Arena in Köln: MMA-Kämpfe am 18. November 2023

MMA steht für Mixed Martial Arts (Gemischte Kampfkünste). Die Athleten vereinen im Oktagon, dem achteckigen Käfig, Techniken aus allen Kampfsportarten wie Judo oder Kickboxen. Verboten sind lediglich Schläge unter die Gürtellinie, an den Hinterkopf, an die Nieren sowie an die Wirbelsäule. Wenn ein Kämpfer am Boden liegt, sind Tritte und Kniestöße an den Kopf auch nicht erlaubt.

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Der Veranstalter schreibt vor den Kämpfen in Köln: „Nach fünf ausverkauften Events in Frankfurt, München und Oberhausen erobert Europas größte MMA-Organisation die nächste deutsche Stadt: Beim Debüt am 18. November in der Kölner Lanxess-Arena feiern wir mit fast 20.000 Zuschauerinnen und Zuschauern das größte MMA-Event aller Zeiten hierzulande.“

Stand Donnerstag, 2. November 2023, 18 Uhr, wurden schon über 10.000 Karten für das Event verkauft. Wer Tickets haben will, muss über 18 Jahre alt sein.

In den USA ist MMA kurz davor, Boxen den Rang abzulaufen. In Deutschland gab es kontroverse Diskussionen um die Sportart, 2010 wurde sie sogar im TV verboten, das Verbot wurde 2014 aufgehoben.

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Der Österreicher Aleksandar Rakić (31) kämpft in der amerikanischen Eliteliga UFC. Er sagte im Watson-Interview im Dezember 2022: „Auf jemanden, der den Sport nicht kennt, wirkt es immer sehr aggressiv und man stellt sich bei dieser Bezeichnung immer eine Straßenschlägerei vor, aber das ist es nicht. Wir sind Hochleistungsathleten, die alle drei bis fünf Kampfsportarten beherrschen, um auf dem höchsten Niveau performen zu können. Ein Boxer muss nur boxen können, ein Kickboxer nur Kickboxen, aber ein MMA-Kämpfer mindestens beides.“

Auf die Frage, ob MMA den Boxsport in Deutschland und Österreich als TV-Kampfsportart Nummer 1 überholen könne, meinte er: „Ja, aber der Zeitpunkt ist jetzt noch nicht gekommen. MMA ist noch sehr jung, Boxen hingegen hat eine lange Tradition, ist eine der ältesten Kampfsportarten der Welt und eine olympische Disziplin. Doch ich denke, dass MMA langsam Überhand nehmen wird. Der Boxsport wird nicht aussterben, aber immer weniger werden. Was viele Leute auch noch nicht sehen: Boxen ist viel gesundheitsgefährdender als MMA.“

25 Jahre Lanxess-Arena

Hinter den Kulissen des Kölner Event-Tempels

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Die Gründe dafür seien, dass Boxer viel mehr Treffer am Kopf einstecken würden. „75 Prozent der Schläge landen am Kopf und wenn man eine lange Karriere hat, sind das einige Tausend – das ist natürlich nicht das Gesündeste. MMA wirkt auf eine Art brutal, ist es aber gar nicht so“, erklärt der MMA-Kämpfer.

In Köln stehen nun am 18. November einige Kämpfe ab 18 Uhr auf dem Programm. Mit dabei ist auch der Kölner Deniz Ilbay (28), der vom Boxen zu MMA wechselte.