Sorge um Laura Dahlmeier! Die Biathlon-Olympiasiegerin ist in Pakistan bei einer Bergtour schwer verunglückt. Die Suche wurde für heute eingestellt.
Sorge um Laura DahlmeierSuche nach verunglücktem Biathlon-Star für heute eingestellt
Biathlon-Olympiasiegerin Laura Dahlmeier ist im Karakorum-Gebirge in Pakistan schwer verunglückt! Wie das ZDF mit Berufung auf ihr Management berichtet, wurde die 31-Jährige durch einen Steinschlag schwer verletzt.
Keine guten Nachrichten gab es im Laufe des Dienstags: Die Suche ist nach Angaben eines pakistanischen Behördensprechers vorerst eingestellt worden.
Grund sei die hereingebrochene Dunkelheit, wie ein Sprecher der Tourismusbehörde vor Ort der Deutschen Presse-Agentur miteilte. Die Suche werde am kommenden Morgen weitergehen.
Dem Bericht zufolge gebe es Probleme bei der Bergung, dadurch sei es noch nicht möglich gewesen, zu ihr vorzudringen – und es seien bei einem Hubschrauber-Überflug keine Lebenszeichen zu erkennen gewesen.
Laura Dahlmeiers Seilpartnerin setzte Notruf ab
Das Dahlmeier-Management wird vom ZDF mit einem Statement zum Unglück zitiert: „Laura Dahlmeier war am 28. Juli mit ihrer Seilpartnerin im alpinen Stil unterwegs, als sie von Steinschlag erfasst wurde. Der Unfall geschah gegen Mittag Ortszeit auf rund 5700 Metern. Die Seilpartnerin setzte sofort einen Notruf ab, der Rettungseinsatz wurde umgehend eingeleitet. Aufgrund der Abgeschiedenheit des Gebiets konnte ein Rettungshubschrauber die Unfallstelle erst am Morgen des 29. Juli erreichen. Ein internationales Bergrettungsteam koordiniert derzeit die Bergung. Dabei werden sie von erfahrenen internationalen Bergsteigerinnen und Bergsteiger unterstützt, die sich in der Region befinden.“
Laura Dahlmeier wurde am 22. August 1993 in Garmisch-Partenkirchen geboren und wuchs in einer sportbegeisterten Familie auf. Schon im Kindesalter stand sie auf Skiern, mit neun Jahren nahm sie erstmals an einem Biathlon-Training teil und entschied sich mit zwölf Jahren endgültig für diese Kombination aus Skilanglauf und Schießen. Ihr Talent wurde früh erkannt, und sie durchlief erfolgreich die Nachwuchsprogramme des deutschen Skiverbands. Parallel zu ihrer sportlichen Ausbildung absolvierte sie das Abitur und begann eine Ausbildung zur Zollwachtmeisterin beim Zoll-Ski-Team.
Ihren internationalen Durchbruch feierte sie 2013 bei der Junioren-Weltmeisterschaft im österreichischen Obertilliach, wo sie drei Gold- und eine Silbermedaille gewann.
Noch im selben Jahr wurde sie erstmals zu den Weltmeisterschaften der Senioren nominiert, wo sie in der Staffel eine starke Leistung zeigte. Ihre Karriere im Weltcup nahm schnell Fahrt auf: Bereits 2014/15 gewann sie ihre ersten Einzelrennen, darunter den Sprint in Nové Město.
Der große Durchbruch auf Weltklasseniveau gelang ihr bei den Weltmeisterschaften 2017 in Hochfilzen.
Dort schrieb sie Geschichte, indem sie fünf Goldmedaillen und eine Silbermedaille gewann – ein Rekord für eine Biathletin bei einer einzigen WM. In der gleichen Saison sicherte sie sich den Gesamtweltcup sowie mehrere Disziplinwertungen, darunter im Einzel und in der Verfolgung. Dahlmeier überzeugte dabei nicht nur mit ihrer Schießstärke, sondern auch durch große Konstanz in den Langlaufleistungen.
Olympia-Gold 2018 in Pyeongchang
Ein weiterer Höhepunkt ihrer Karriere waren die Olympischen Winterspiele 2018 in Pyeongchang. Dort gewann sie Gold im Sprint und in der Verfolgung sowie Bronze im Einzel. Damit war sie die erste Biathletin überhaupt, die bei denselben Olympischen Spielen sowohl den Sprint als auch die Verfolgung für sich entscheiden konnte. Ihre Leistungen machten sie zur international gefeierten Ausnahmeathletin.
Die Saison 2018/19 war von gesundheitlichen Rückschlägen geprägt, dennoch gewann sie noch zwei Bronzemedaillen bei den Weltmeisterschaften in Östersund.
Im Mai 2019 gab sie im Alter von nur 25 Jahren überraschend ihren Rücktritt vom Leistungssport bekannt. Sie begründete diesen Schritt damit, dass sie die nötige Leidenschaft und Motivation für die Strapazen des Hochleistungssports nicht mehr in vollem Umfang verspüre.
Nach ihrem Rückzug vom aktiven Biathlonsport wandte sich Dahlmeier neuen Herausforderungen zu. Sie begann ein Studium der Sportwissenschaft an der Technischen Universität München und engagierte sich zunehmend als Bergsportlerin.
Als staatlich geprüfte Berg- und Skiführerin erklomm sie unter anderem den Mont Blanc, den El Capitan in den USA und den Ama Dablam in Nepal, dessen Gipfel sie als bislang schnellste Frau erreichte.
Zudem engagiert sie sich bei der Bergwacht Garmisch-Partenkirchen und vermittelt ihre Liebe zur Natur auch an Kinder, unter anderem durch ihr 2019 erschienenes Kinderbuch „Die Klimagang“. (dth)