„Wer die wenigsten Coronafälle hat, wird Europameister“Die Handball-EM vor Beginn im Check

Julius Kühn springt und will den Ball in Richtung des Tores der Franzosen werfen.

Spitzenhandball verspricht die Handball-Europameisterschaft, die am 13. Januar 2022 startet. Das Foto stammt vom Länderspiel der deutschen Nationalmannschaft gegen Frankreich am 9. Januar 2022 und zeigt Julius Kühn.

Die Handball-Europameisterschaft startet! Doch wann genau geht's los? Wer hat die besten Chancen auf den Titel? Dürfen Zuschauer in die Arenen und wo werden die Spiele live übertragen? All das erfahren Sie hier.

Vorfreude für alle Sport-Fans: Am Donnerstag (13. Januar 2022) beginnt die 15. Handball-Europameisterschaft, die in Ungarn und der Slowakei ausgetragen wird. 

Die deutsche Mannschaft steigt am Freitag (14. Januar, 18 Uhr/ARD) gegen Belarus ins Geschehen ein und trifft in der ausgeglichen besetzten Vorrundengruppe D in Bratislava zudem auf Österreich (16. Januar) und Polen (18. Januar). Was Sie noch über die anstehende EM wissen müssen, lesen Sie hier:

Handball-EM: Favoriten und deutsche Aussichten 

Weltmeister Dänemark, Olympiasieger Frankreich, Titelverteidiger Spanien, Vizeweltmeister Schweden und Vize-Europameister Kroatien werden als Titelanwärter gehandelt. Das Finale steigt am Sonntag, den 30. Januar 2022, in Budapest. Für Bob Hanning (53), Trainer des VfL Potsdam, ist klar: „Wer die wenigsten Coronafälle hat, wird Europameister.“

Das DHB-Team gleicht einer Wundertüte. Von Vorrunden-Aus bis Medaillenspiele: Alles scheint möglich. Neun Turnier-Debütanten sorgen – wie beim 35:34-Erfolg in der EM-Generalprobe gegen Olympiasieger Frankreich gesehen – für reichlich frischen Wind. Sie müssen sich aber erst noch beweisen, wenn es auf höchstem Handball-Niveau ums Ganze geht.

Auf eine offizielle Zielsetzung verzichteten Verband und Bundestrainer Alfred Gislason (62) diesmal. Seit dem sensationellen EM-Titel 2016 wartet der deutsche Handball auf einen Platz auf dem Treppchen.

Wie ist der Modus der Handball-EM?

Die Vorrunde wird in sechs Vierergruppen ausgetragen. Die ersten beiden Mannschaften jeder Gruppe ziehen in die Hauptrunde ein, in der es dann zwei Sechsergruppen gibt.

Die beiden bestplatzierten Teams der beiden Hauptrundengruppen erreichen das Halbfinale, die Drittplatzierten spielen den fünften Platz aus. Alle Finalspiele werden in Budapest ausgetragen.

Wie stark beeinflusst Corona die Handball-EM?

Corona war DAS Thema der vergangenen Tage. „Es ist schon beängstigend, wenn man die Zahl an Infektionen im europäischen Handball sieht“, sagte DHB-Kapitän Johannes Golla (24) in der ARD.

Während das deutsche Team bislang vom Virus verschont geblieben ist, bestimmten etliche Infektionen bei anderen Nationen die Schlagzeilen. Als zahlreiche Stars für den Turnierstart auszufallen drohten, verkürzte die Europäische Handballföderation (EHF) die verpflichtende Quarantäne positiv getesteter Spieler für die EM kurzerhand von 14 auf 5 Tage.

Die Veranstalter haben sich für ein strenges Hygienekonzept mit einer engmaschigen Teststrategie entschieden, eine vollkommen abgeschottete Turnier-Blase wie beispielsweise bei der WM vor einem Jahr in Ägypten wird es allerdings nicht geben.

Sind Zuschauer bei der Handball-EM erlaubt?

Ja. Die Inzidenzen in den Ausrichterländern des Handball-Turniers sind wie in ganz Europa zwar seit Wochen im dreistelligen Bereich und die Impfquoten liegen deutlich unter der in Deutschland (unter 50 in der Slowakei, knapp über 60 in Ungarn).

Doch die slowakischen Behörden haben eine Hallenauslastung von maximal 25 Prozent genehmigt, das entspricht im deutschen Vor- und Hauptrundenspielort Bratislava 2500 Zuschauern. In Budapest, wo ab dem Halbfinale ausschließlich gespielt wird, gibt es nach aktuellem Stand keinerlei Restriktionen.

Wo werden die Spiele der Handball-EM übertragen?

Handball-Fans in Deutschland dürfen sich auf ein umfangreiches Bewegtbild-Angebot freuen. ARD und ZDF übertragen alle deutschen EM-Auftritte live, außerdem gibt es bis zu 18 Spiele ohne deutsche Beteiligung im Free-TV bei Eurosport zu sehen.

Und wer damit nicht genug hat, kann sämtliche 65 EM-Partien live und auf Abruf im Internet auf Sportdeutschland.TV verfolgen. Den digitalen Turnierpass bietet die Online-Plattform zum Preis von zwölf Euro an, Einzelspiele können für 3,50 Euro erworben werden. (sid)