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Zoff in LiverpoolLFC-Star aus dem Kader gestrichen

Liverpools Superstar Mohamed Salah droht seinen Status als Fan-Liebling endgültig zu verspielen. Für Neuzugang Florian Wirtz könnte das eine gute Nachricht sein.

Arne Slot zieht die Reißleine! Der bei den Fans durchaus umstrittene Liverpool-Trainer streicht Superstar Mohamed Salah aus seinem Kader bei Vorjahresfinalist Inter Mailand am Dienstag (21 Uhr/DAZN).

Das hatte sich angedeutet: Zwar erschien Salah am Montagvormittag (8. Dezember) zum Training beim amtierenden Premier-League-Meister, zeigte sich auf dem Trainingsgelände sogar gut gelaunt. Doch seine offene Kritik am Trainer („Fühle mich vom Klub unter den Bus geworfen“) nach dem 3:3 gegen Leeds United hat nun ein bitteres Nachspiel für den Stürmer.

Englische Medien: „Mohammed Salah wie eine beleidigte Leberwurst“

Drei Spiele in Folge hatte der 33-jährige Goalgetter auf der Bank gesessen — zu viel für ihn. Salah nahm kein Blatt vor den Mund und schob sein Leid auf „Menschen, die mich nicht mehr im Verein sehen wollen“. Aussagen, die auf einen tiefen Bruch mit dem Trainer hindeuten.

Doch wie viel Rückhalt hat Salah noch, der den Verein als Leistungsträger unter anderem zu zwei Meisterschaften und einem Champions-League-Sieg geschossen hat?

Die BBC beispielsweise berichtet von „einem der explosivsten Interviews der Premier-League-Ära“ und gibt Salah die Rolle der beleidigten Leberwurst. Der „ägyptische König“ fühle sich aus seinem Reich vertrieben und würde deshalb jetzt den ganzen Klub anzünden. Die „New York Times“ fragte sogar: „Was hast du nur getan, Mo?“

Alles scheint in Liverpool jetzt auf die Frage „Slot oder Salah?“ hinauszulaufen. Und es gilt als wahrscheinlich, dass Trainer Slot hier nicht den Kürzeren ziehen wird. „The Athletic“ berichtete unlängst vom großen Vertrauen, welches der niederländische Coach bei Teambesitzer Fenway Sports Group genießt. Feuern? „Undenkbar!“

Vielmehr heißt es, die Reds seien offen für einen Salah-Transfer. Der saudische Klub Al-Hilal gilt seit Längerem interessiert.

Profitieren von einem Salah-Abgang könnte sportlich gesehen in der Tat Nationalspieler Florian Wirtz. Während Liverpools Niederlagenserie fiel auch er Slots Suche nach den Gründen zum Opfer, bekam deutlich weniger Spielzeit.

Bleibt er oder geht er? Mohammed Salah ist verärgert über seine Situation, gab sich im Training beim FC Liverpool zuletzt aber gut gelaunt.

Bleibt er oder geht er? Mohammed Salah ist verärgert über seine Situation, gab sich im Training beim FC Liverpool zuletzt aber gut gelaunt.

Doch nun ist im Verein offenbar die Entscheidung gefallen: An Wirtz liegt es nicht! Auch wenn der deutsche Edeltechniker immer noch auf seinen ersten Treffer wartet. Slot lobte den DFB-Profi zuletzt immer wieder, wie etwa nach dem 2:0 gegen West Ham. „Es war ermutigend, Florian so gut spielen zu sehen, aber es ist nicht das erste Mal, dass er gut für uns gespielt hat.“, so Slot.

Die Selbstdemontage von Mo Salah nimmt derweil immer größere Züge an. „Oh, Mo Salah“, schrieb Klublegende Michael Owen bei X, „ich kann mir gut vorstellen, wie du dich fühlst“, aber: „Das ist ein Team-Sport, und du hättest nicht sagen dürfen, was du gesagt hast.“

Stürmer-Ikone Wayne Rooney wurde in seinem Podcast deutlicher. „Salah zerstört sein Vermächtnis, auf ganzer Linie“, sagte er und ergänzte: „Ich bin sicher, er wird es irgendwann bereuen.“

Klar ist bereits: Am Samstag gegen Brighton wird Salah den Reds noch angehören, anschließend wird er Liverpool aber in jedem Fall verlassen, weil der Afrika-Cup ruft. Dass der „ägyptische König“ möglicherweise nicht mehr zurückkommt an die Anfield Road, erscheint nach den jüngsten Ereignissen gar nicht mehr so unwirklich.