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Wut-Analyse nach PleiteViktoria-Kapitän stellt sein Team an den Pranger

Viktoria Kölns Christoph Greger im Duell mit Marvin Obuz von Rot-Weiss Essen.

Den Ball im Blick: Viktoria Kölns Christoph Greger (l.) und RWE-Angreifer Marvin Obuz.

Viktoria-Kapitän Christoph Greger platzt der Kragen!

Wut-Rede nach Abpfiff! Die Ansprüche bei Viktoria Köln sind nach dem starken Saisonstart gestiegen.

Doch die knappe 0:1-Niederlage bei Rot-Weiss Essen am Samstag (18. Oktober 2025) sorgt für mächtig Frust – vor allem bei Kapitän Christoph Greger, dem danach der Kragen platzte. Das berichtet der Kölner Stadt-Anzeiger.

Greger malt düsteres Viktoria-Szenario

„Insgesamt dürfen wir uns jetzt irgendwann mal die Frage stellen, ob wir eine Topmannschaft sein wollen oder nicht“, polterte der Abwehrchef. „Ich glaube, man hat es heute wieder gesehen: Wie oft wir auf die gegnerische Kette zulaufen und nicht mal zum Abschluss kommen.“ Sein knallhartes Urteil: „Da müssen wir einfach Schritte in der Entwicklung machen. Sonst werden wir vielleicht im Mittelfeld landen, vielleicht rutschen wir auch unten rein.“

An der Hafenstraße lief bei der Viktoria nach vorne einfach zu wenig. Obwohl die Kölner gut ins Spiel kamen, vergab Leonhard Münst in der elften Minute die einzige richtige Chance. Trainer Marian Wilhelm ärgerte sich: „Dann haben wir das Heft des Handelns aus der Hand gegeben, obwohl wir es nicht unbedingt müssen. Das ärgert.“ RWE-Coach Uwe Koschinat sah es gelassener: „Es gab eine gewisse Chancenarmut, das lag auch daran, dass beide Mannschaften sehr konzentriert verteidigt haben.“

Wie es dann so oft kommt, entschied eine Standardsituation das Spiel. In der 40. Minute traf Ahmet Arslan per Kopf nach einer Ecke zum Sieg für Essen – und das, obwohl der nur 1,80 Meter große Stürmer von den Kölner Abwehr-Hünen umzingelt war. „Wenn wir so den Standard verteidigen, brauchen wir nicht darüber reden, dass wir da verdient ein Tor kassieren“, kritisierte Wilhelm. Kapitän Greger fand es einfach nur „furchtbar ärgerlich.“

Nach der Pause kämpfte die Viktoria, aber der Ball wollte nicht ins Tor. „Der letzte Punch hat uns gefehlt“, gab Trainer Wilhelm zu. Die größte Möglichkeit zum Ausgleich hatte Lex-Tyger Lobinger in der 81. Minute, doch sein Kopfball wurde von RWE-Torwart Jakob Golz gehalten. Besonders bitter: Der schnelle Flügelstürmer Yannick Tonye fiel kurzfristig aus, weil die Muskulatur zwickte.

„Wenn ein Team am Ende ein Tor mehr auf dem Konto hat, dann ist es immer verdient“, sagte Wilhelm nach einem der schwächeren Auftritte seiner Mannschaft. Essen-Trainer Koschinat konnte hingegen jubeln: Nach acht sieglosen Spielen gegen die Höhenberger brach er endlich seinen Viktoria-Fluch.

Viktoria Köln: Dudu - Dietz, Greger, Sponsel - Handle, Kloss, Münst (71. Ronstadt), Wolf (71. Kozuki) - D. Otto, Engelhardt (46. Eisenhuth) - Lobinger (83. Zank). – Zuschauer: 16.307. – Tor: 1:0 Arslan (40.). (red)