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Rot, Fleischwunde,TraumtorViktoria holt Punkt in München

Drittligist Viktoria Köln war am Mittwoch in München gefordert. Gegen die Löwen holten die Domstädter in einer wilden Partie ein Unentschieden.

Was für eine wilde Partie am Mittwochabend (1. Oktober) in München!

In einer weiteren englischen Woche ging es für Viktoria Köln am 9. Spieltag jedoch nicht zum Oktoberfest, sondern zum Auswärtsspiel im Stadion an der Grünwalder Straße. Für die Mannschaft von Trainer Marian Wilhelm (37) gab es dabei gegen 1860 ein glückliches 2:2.

3. Liga: Viktoria mit frühem Doppelschlag gegen 1860

Dabei hätte die Partie für die Viktoria nicht besser starten können. Bereits nach drei Minuten zeigte Schiedsrichter Lukas Benen auf den Punkt. Löwen-Verteidiger Maximilian Wolfram hatte einen Kopfball der Viktoria mit der Hand geblockt. Den fälligen Elfmeter verwandelte Torjäger Lex-Tyger Lobinger souverän in die rechte Ecke.

In der 8. Minute durften die mitgereisten Fans aus der Domstadt dann erneut jubeln. Einen Steckpass von Tim Kloss auf David Otto zimmerte der Stürmer aus spitzem Winkel unter die Latte – der frühe Doppelschlag für Köln.

Doch die kriselnden Löwen ließen sich von diesem Rückstand nicht beirren. Die Mannschaft von Interims-Trainer Alper Kayabunar (39) wurde in der Folge immer besser. In der 21. Minute dann der große Schock: Routinier Kevin Volland musste mit einer Fleischwunde am Knie ausgewechselt werden.

Viktoria-Innenverteidiger Lars Dietz trat dem Ex-Nationalspieler nach einem Zweikampf im Fallen versehentlich aufs Bein. Nach großen Protesten der Löwen – vor allem durch den ehemaligen Bundesliga-Profi Florian Niederlechner – entschied sich der Schiedsrichter trotzdem nur für eine Gelbe Karte, zum Glück für Dietz und die Viktoria.

Eine Viertelstunde später hatte der Abwehrspieler sein Glück dann jedoch aufgebraucht. Nach einem Foul kurz vor dem Strafraum sah Dietz in der 36. Minute die Gelb-Rote Karte.

Mit der Ampelkarte starteten die Hausherren kurz vor der Pause nochmal eine echte Druckphase. Die Viktoria konnte sich aus der eigenen Hälfte nicht mehr befreien und kassierte in der 41. den verdienten Anschluss-Treffer. Max Christiansen zimmerte das Ding aus 25 Metern trocken in den Winkel – Traumtor!

Marian Wilhelm: „Unfassbar, was die Jungs da geleistet haben“

Nach dem Pausentee machten die Hausherren dann dort weiter, wo sie zuvor aufgehört hatten. Trotz der defensiven Einwechslungen von Viktoria-Coach Marian Wilhelm, drückte 1860 weiter auf den Ausgleich. Der sollte dann in der 52. Minute auch folgen.

Nach einer punktgenauen Flanke in den Strafraum köpfte Patrick Hobsch den Ball aus fünf Metern ins Tor. Es folgte grenzenloser Jubel bei den bislang gebeutelten Löwen-Fans.

In der Schlussphase des Spiels stand dann das gesamte Stadion hinter der Mannschaft. Doch die Defensive der Viktoria rührte erfolgreich den Beton an und sicherte sich in Unterzahl noch einen Punkt.

Nach der Partie sagte Viktoria-Trainer Wilhelm: „Es war eine Abwehr-Schlacht, zu Zehnt in der englischen Woche. Unfassbar was die Jungs da geleistet haben, mit dem beschissensten Spielverlauf den du haben kannst. Wir gehen früh in Führung und machen ein gutes Spiel, dann kriegen wir die Gelb-Rote Karte. Maximal unnötig, dann bekommst du noch vor der Halbzeit den Anschluss und direkt danach das 2:2. Was die Jungs dann aber machen ist unfassbar, da kann ich nur den Hut ziehen.“

Nach dem Unentschieden in München steht die Viktoria mit 14 Punkten auf dem 7. Tabellenplatz. Zeit für einen Besuch auf dem Oktoberfest bleibt aber wohl nicht: Schon am Samstag (4. Oktober) geht es weiter mit der nächsten Partie gegen Kellerkind Havelse.