Viktoria Köln verabschiedet Klub-IkoneDer Freitagabend gehört Mike Wunderlich

Mike Wunderlich jubelt im Trikot von Viktoria Köln.

Mike Wunderlich jubelt im Trikot von Viktoria Köln.

Mike Wunderlich bekommt sein Abschiedsspiel! Seine Ex-Klubs Viktoria Köln und der 1. FC Kaiserslautern feiern ihren Ex-Spieler ein letztes Mal.

347 Spiele im Viktoria-Trikot, 194 Tore, 96 Assists – Mike Wunderlich (37) war seit 2011 das Gesicht des FC Viktoria Köln 1904. Im Sommer hat er seine aktive Karriere beendet. 

Am Freitag, 8. September, wird der Rekordspieler ein letztes Mal im Sportpark Höhenberg das Viktoria-Trikot tragen. Um 18 Uhr wird sein Abschiedsspiel angepfiffen – und wer sonst als der 1. FC Kaiserslautern käme wohl dafür als „Gegner“ infrage?

Mike Wunderlich spielt eine Halbzeit für Viktoria Köln und eine für den 1. FC Kaiserslautern

Jener Traditionsklub aus der Pfalz, mit dem er 2022 in die 2. Liga aufgestiegen war. Der schönste Moment in seiner Laufbahn, wie Wunderlich, der inzwischen als Trainer der SV Bergisch Gladbach mit drei Siegen aus vier Spielen in die Mittelrheinliga-Saison gestartet ist, wiederholt erklärte.

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Dem Anlass entsprechend wird Mike Wunderlich am Freitag noch einmal beide Trikots tragen, in der ersten Halbzeit das des 1. FC Kaiserslautern, nach der Pause das der Viktoria, in dem er seine Karriere beendet hat.

In der Pfalz hatte Wunderlich mit 14 Scorerpunkten (sieben Tore, sieben Assists) maßgeblichen Anteil an der Rückkehr der Roten Teufel ins Bundesliga-Unterhaus und wurde beim FCK auch aufgrund seiner Führungsstärke in kürzester Zeit zum Fan-Liebling und Kult-Spieler.

Auch in die Zweitligasaison startete er mit vier Treffern in den ersten acht Spielen stark, doch als seine Einsatzzeiten dann zusehends weniger wurden, entschied er sich zum Winterwechsel und damit zur erneuten Rückkehr zu seiner geliebten Viktoria: „Ich wollte nicht die letzte Saison meiner Karriere auf der Bank verbringen.“

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Dann doch lieber zurück in die Heimat in sein geliebtes Umfeld. „Ich habe hier angefangen, da hieß es noch Preußen Köln, und hier war ein Ascheplatz, wo nun der Kunstrasen ist“, erinnerte sich Mike im Interview mit EXPRESS.de.

Mike Wunderlich: „Deshalb bin ich auch hiergeblieben“

„Dann die Zeit nach Frankfurt, als die Viktoria und vor allem Franz-Josef Wernze mir unglaublich geholfen haben. Deshalb bin ich auch hiergeblieben, nach den verpassten Aufstiegen. Weil ich ihm dankbar war und mithelfen wollte, seinen Traum von der 3. Liga zu realisieren. Herr Wernze wurde gerne angefeindet und als reiner Geldgeber gesehen, aber was er hier auch abseits der ersten Mannschaft für Jugend und Infrastruktur geleistet hat, wird gerne übersehen.“

Das Schicksal wollte es, dass eben Mike Wunderlich mit seinem Tor zum 1:1 gegen Borussia Dortmund II im ersten Heimspiel nach dem Tod Wernzes (†74) die Viktoria zu einem neuen Vereinsrekord in der 3. Liga schoss.

An jenem Sonntag im Mai lief er nun jubelnd zur Ehrenloge, wo Familie Wernze neben dem Foto des Verstorbenen FJW saß. Wunderlich ballte die Faust in Richtung Familie, dann gen Himmel. Dieses Tor wollte er dem Big Boss unbedingt schenken: „Wir hatten eine sehr enge Bindung, eine sehr persönliche Beziehung. Ich habe Franz-Josef Wernze viel zu verdanken.“

Auch bei seinem Abschiedsspiel wird Mike mit seinen Gedanken wohl immer mal wieder bei FJW landen. Doch dieser Abend soll ihm gehören, dem Rekordspieler des FC Viktoria Köln. Viele frühere Mitspieler, Trainer und weitere Weggefährte haben ihr Kommen zugesagt. (can)