Hass-Duell St. Pauli - HansaFan-Provokationen mit Schweinekopf, Bahn-Strecke gesperrt

Fans von Hansa Rostock halten ein Banner gegen den FC St. Pauli hoch.

Schon beim Spiel gegen Sandhausen am 17. Oktober 2021 hielten Anhänger von Hansa Rostock ein provokatives Plakat gegen Derby-Gegner St. Pauli hoch

Fan-Ärger rund um das Hass-Derby zwischen dem FC St. Pauli und Hansa Rostock in der 2. Bundesliga. Vor dem Nord-Duell gab es an mehreren Orten Provokationen und Auseinandersetzungen.

Hamburg. Das Nord-Duell zwischen dem FC St. Pauli und Hansa Rostock (4:0) in der 2. Bundesliga warf noch vor dem Anpfiff am Sonntag (24. Oktober 2021) seine Schatten voraus. Obwohl die Gäste wegen der 2G-Regel ihr gesamtes Auswärts-Kontingent ungenutzt wieder zurück nach Hamburg geschickt hatten, kam es im Vorfeld des Spiels zu ersten Reibereien.

Davon war vor allem der Verkehr der Deutschen Bahn in und um Hamburg betroffen. Eine Strecke im Stadtgebiet war wegen Personen im Gleis zeitweise gesperrt, es kam zu Verspätungen und Umleitungen mehrerer Züge.

Fans von Hansa Rostock provozieren Anhang von St. Pauli mit Schweinekopf

Erste Provokationen hatte es bereits in den Vortagen des Spiels gegeben. Auf der Autobahn 24 Richtung Hamburg hatten radikale Hansa-Fans ein Plakat mit dem Schriftzug „Paulischweine!“ aufgehängt, an dem außerdem ein abgetrennter Schweinekopf baumelte. In der Nacht zu Sonntag kam es auf dem Hamburger Kiez zu ersten Schlägereien zwischen den rivalisierenden Fangruppen.

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Denn obwohl im Stadion nach einem Mitglieder-Entscheid aus Protest gegen die 2G-Regel offiziell keine Fan-Unterstützung aus Rostock dabei sein wird, hatten sich zahlreiche Chaoten trotzdem auf den Weg nach Hamburg gemacht – unter anderem, um Unruhe zu stiften.

Chaos vor St. Pauli gegen Hansa Rostock: Bahn-Strecke in Hamburg gesperrt

Zu Beeinträchtigungen kam es am Spieltag an verschiedenen Orten im Stadtgebiet. Chaos gab es an einer Bahnstrecke, die in der Folge wegen zahlreicher Fußballfans auf den Gleisen für rund eine Dreiviertelstunde gesperrt wurde. Im Hamburger Nordwesten vermeldeten die Bahn die Sperrung auf mehreren Abschnitten zwischen den Haltestellen Altona und Pinneberg, die Bundespolizei war mit einem großen Aufgebot im Einsatz.

Bei einem der Vorfälle waren mehrere Hansa-Fans auf dem Weg nach Hamburg entdeckt worden. Bei ihrer Flucht vor der Polizei in Thesdorf (Kreis Pinneberg) liefen einige von ihnen über die Gleise. Rund 50 Personen bekamen die Beamten dennoch zu fassen.

Davon war nicht nur die S-Bahn-Linie S3 betroffen, sondern auch der Fernverkehr aus Hamburg Richtung Norden und umgekehrt. Züge zwischen Hamburg, Kiel und Flensburg mussten zunächst wieder zurück zum Hamburger Hauptbahnhof oder beendeten die Fahrt in die Hansestadt teilweise schon vorzeitig.

Insgesamt bewertete die Hamburger Polizei, die mit mehreren Hundertschaften im Einsatz war, die Lage rund um das Millentor-Stadion aber als ruhig. „Fans im Stadtgebiet & im Umland, die sich konspirativ verhalten, werden angehalten & kontrolliert. Es werden vereinzelt Platzverweise und Aufenthaltsverbote ausgesprochen“, teilte die Polizei bei Twitter mit. (bc/mze)