Ein mysteriöses Grab am Niehler Hafen hat die Kölner Polizei in Alarmbereitschaft versetzt. Ermittlungen liefen an – doch die Auflösung des Falls ist so rührend, dass sie ans Herz geht.
Rätselhaftes Grab in KölnKripo ermittelt – und löst den Fall

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Ein Grab im Niehler Hafen löste einen Großeinsatz der Kölner Polizei aus.
An einer Böschung direkt am Hafenbecken in Niehl: eine frisch angelegte, liebevoll gepflegte Grabstätte. Umrandet von Kieselsteinen, mit brennenden Grablichtern und einer Metallplatte.
Die Inschrift: „Apilhas, 24.6.2005 – 4.10.2025“. Ein Mensch, der nur 20 Jahre alt wurde?
Die Kriminalpolizei wurde alarmiert, das Kommissariat für Tötungsdelikte (KK11) übernahm. War hier ein Verbrechen vertuscht worden? Die Spurensicherung rückte an, das Areal wurde untersucht. Doch die Ermittlungen nahmen eine Wendung, die niemand erwartet hatte.
Ein Ermittler der Polizei Köln erklärte gegenüber dem „Kölner Stadt-Anzeiger“: „Wir mussten zunächst in Betracht ziehen, dass da möglicherweise etwas anderes begraben worden sein könnte als ein Tier.“ Ein Anruf bei der Köln-Düsseldorfer (KD), der das Gelände gehört, brachte die verblüffende Auflösung – und zwar in Rekordzeit.
20 Minuten später war der Fall gelöst
Nur 20 Minuten und zwei Telefonate später war der Fall gelöst! Die Reederei bestätigte, dass sie einem langjährigen Mitarbeiterehepaar die Erlaubnis erteilt hatte, dort ihren Kater zu beerdigen.
Der Name des Tieres: Apilhas. Sein Alter: stolze 20 Jahre.

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Die liebevoll gestaltete Grabstätte für Kater „Apilhas“.
Die 16-jährige Tabea Rodrigues-Loef, der der Kater gehörte, erzählte dem „Kölner Stadt-Anzeiger“: „Ich bin mit ihm groß geworden. Meine Eltern und ich haben ihn über alles geliebt.“ Kater Aphilas war seit ihrer Geburt an ihrer Seite.
„Am 4. Oktober bin ich morgens aufgewacht, da lag er tot unter meinem Bett“, so die Schülerin. Für die Familie stand fest, dass ihr geliebter Vierbeiner eine würdige letzte Ruhestätte bekommen sollte.

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Kater Apilhas wurde stolze 20 Jahre alt.
In einer bemalten Holzkiste, ausgelegt mit einer Decke und seinem Lieblingsspielzeug, wurde Apilhas beerdigt. „Wir haben uns im Arm gehalten und geweint, alles war ganz still“, erinnert sich Tabea an die emotionale Zeremonie.
Dass ihr geliebter Kater plötzlich ein Fall für die Mordkommission war, erfuhr Tabea in der Schule per Nachricht von ihrem Vater. Doch die Polizei zeigte Herz, wie ihre Mutter berichtet: „Wir haben auch angeboten, dass wir die Katze wieder ausgraben, aber die Polizei hat uns geglaubt.“
Da das Grab tief genug ist, ist auch rechtlich alles in Ordnung. Die Polizei schloss die Akte mit „Kondolenzbekundungen“ an die Familie. Ein Kriminalfall, der sich zum Glück in eine herzerwärmende Geschichte verwandelte. (red)
