VerrücktNicht irgendein Nürnberger rettet Nürnberg wohl vor dem Abstieg

Fabian Nürnberger Jubel 2:0

Relegation, 1. FC Nürnberg - FC Ingolstadt 04, Hinspiel im Max-Morlock-Stadion. Der Nürnberger Fabian Nürnberger jubelt über seinen Treffer zum 2:0.

von Arno Schmitz (schmi)

Nürnberg – „Der Club is a Depp!“ pflegt der Franke gerne zu sagen, wenn der 1. FC Nürnberg mal wieder Negativ-Schlagzeilen produziert. 2019 stieg der Traditionsklub zum neunten Mal aus der Bundesliga ab, nun droht in der Relegation gegen den FC Ingolstadt sogar der freie Fall in Liga drei.

Doch möglicherweise geht die Sache diesmal gut aus, und der Franke darf sagen: „Der Club is doch ka Depp!“ Zumindest zeigte der FCN im Hinspiel eine überzeugende Leistung und siegte am Ende verdient mit 2:0.

Mann des Abends war nicht irgendein Nürnberger – sondern der Nürnberger. Fabian Nürnberger (20) nämlich, gebürtiger Hamburger.

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Fabian Nürnberger Tor 1:0

1. FC Nürnberg - FC Ingolstadt 04, Relegation, Hinspiel im Max-Morlock-Stadion: Der Nürnberger Fabian Nürnberger (M.) erzielt den Treffer zum 1:0. 

Fabian Nürnberger mit Doppelpack für Nürnberg

Nürnberger traf in der ersten Halbzeit per Doppelpack (22./45.) und verschaffte seinem Team damit eine starke Ausgangsposition fürs Rückspiel am Samstag (18.15 Uhr/ZDF).

Natürlich blühte auch in den sozialen Medien der Wortwitz. „Jetzt muss nur noch Versicherung treffen“, twitterte ein User. „Bin ja gespannt, ob Ingolstädter in der 2. Halbzeit zurückschlagen kann“, schrieb ein anderer.

Konnte er nicht, da es den Ingolstädter in Reihen der Ingolstädter ja gar nicht gibt. Aber auch das vorhandene Personal des Drittligisten fand keinen Weg, die Gastgeber ernsthaft in Gefahr zu bringen und kam nicht zu einem wichtigen Auswärtstor.

„Es war ein guter Zeitpunkt, um zwei Tore zu machen. Ich bin glücklich“, sagte Matchwinner Nürnberger im ZDF. „Wir wurden sehr gut eingestimmt, im Kurztrainingslager haben sie uns richtig heiß gemacht, die Ansprachen haben gewirkt.“

Michael Wiesinger zeigte gutes Händchen mit seiner Startelf

FCN-Interimscoach Michael Wiesinger (47) hatte mit seiner stark veränderten Formation das richtige Händchen. Im Vergleich zur letzten Partie unter Vorgänger Jens Keller (49) lief eine auf fünf Positionen veränderte Startelf im Max-Morlock-Stadion auf.

Ishak Turban

Mikael Ishak (1. FC Nürnberg) erlitt im Duell mit Robin Krauße (FC Ingolstadt) eine Platzwunde und spielte mit „Turban“ weiter. Ishak spielte 2012 für den 1. FC Köln.

Im Angriff setzte Wiesinger dabei auf den ehemaligen Kölner Mikael Ishak und Adam Zrelak, in der Abwehr auf den von einer Verletzung genesenen Leihspieler Konstantinos Mavropanos (FC Arsenal) und Enrico Valentini. Die fünfte Änderung hieß wie? Fabian Nürnberger – nicht schlecht, Herr Wiesinger!

Michael Wiesinger: „Wir werden ordentlich trainieren, ordentlich arbeiten und demütig bleiben.“

„Ein verdientes 2:0 von unserer Mannschaft. Die Prämisse war, selber aktiv zu sein", sagte der Trainer nach der Partie. „In der ersten Halbzeit war noch mehr drin. Prämisse Nummer zwei war in der zweiten Halbzeit, kompromisslos zu verteidigen. Da musste die Null stehen. Wir werden ordentlich trainieren, ordentlich arbeiten und demütig bleiben.“

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Der neunmalige deutsche Meister war in seiner 120-jährigen Vereinsgeschichte nur in der Saison 1996/1997 drittklassig gewesen. Und es sieht gut aus, dass eine zweite Spielzeit vorerst nicht dazu kommt. Oder ist der Club am Ende doch noch a Depp?