Burgerliche Titelfeier bei RealKroos überrascht mit „königlichem“ Meister-Menü

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Toni Kroos feierte am Donnerstag die spanische Meisterschaft mit Real Madrid.

Madrid – Das „Champions Dinner“ von Real Madrid war dem Anlass keineswegs angemessen. Auf dem Styroporteller vor Toni Kroos lagen ein Burger und Pommes frites, und beides sah nicht sehr königlich aus.

Aber die Qualität des Essens war an diesem Abend nicht entscheidend: Real feierte den 34. spanischen Meistertitel, errungen am vorletzten Spieltag der Saison durch ein 2:1 (1:0) gegen den FC Villarreal. Ein eher seltener Triumph, den das Hausblatt „Marca“ auch sogleich als „unvergesslich“ betitelte - während Thomas Müller an Kroos twitterte: „Herzlichen Glückwunsch an den Burgermeister aus Madrid“.

Real Madrid feiert Trainer Zinedine Zidane nach Meisterschaft

Im Zentrum der Feierlichkeiten stand Zinedine Zidane, belegt durch Szenen, in denen die Spieler ihren Trainer in die Luft werfen. Der Franzose sei ein „Geschenk des Himmels“, betonte Präsident Florentino Perez und rechnete vor: „Er hat in jedem 19. Spiel eine Trophäe gewonnen.“ Tatsächlich saß Zidane erst zum 209. Mal als Chef auf der Trainerbank, gewonnen aber hat er in Alleinverantwortung nun bereits seinen elften Titel. Darunter sind die drei Champions-League-Siege in Serie (2016 bis 2018) - allerdings erst die zweite spanische Meisterschaft nach 2017.

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Zinedine Zidane wurde von den Real-Spielern nach dem Titelgewinn auf Händen getragen.

Und tatsächlich behauptete Zidane, er sei „glücklicher“ über den erst dritten Meistertitel von Real in zwölf Jahren als er es nach den Triumphen in der Königsklasse gewesen sei. „Diese Meisterschaft hat einen besonders süßen Geschmack. Wir haben dafür sehr viel geopfert“, sagte der 48-Jährige. In den Augenblicken nach dem Triumph im selbstverständlich leeren 6000-Zuschauer-Stadion auf dem Vereinsgelände versicherte er zudem: Betrachte er sein Berufsleben, sei dies „einer meiner besten Tage“.

Lionel Messi gratuliert Real Madrid zur spanischen Meisterschaft

Pflichtschuldige Anerkennung kam auch aus Barcelona. Real, sagte Weltstar Lionel Messi, habe den Erfolg „verdient“, zugleich aber schränkte er ein: „Wir haben ihnen auch sehr geholfen.“ (hier lesen Sie mehr) In der Tat: Während die Königlichen alle zehn bisherigen Spiele nach der Corona-Unterbrechung gewannen, leistete sich Barca drei Unentschieden und am Donnerstagabend ein 1:2 gegen CA Osasuna. Die Katalanen verspielten dadurch Tabellenführung und Meisterschaft, was „Marca“ zur „schwierigsten Aufholjagd einer legendären Mannschaft“ verklärte.

Entsprechend fest sitzt der im Herbst noch angeschlagene Zidane im Sattel. „Ich hoffe, dass er noch lange bei uns bleiben wird“, sagte Perez: „Die Leute können ihn kritisieren, so viel und so lange sie wollen, solange er Titel gewinnt.“ Ein weiterer Champions-League-Triumph dürfte allerdings schwierig werden: Real müsste zunächst im Achtelfinal-Rückspiel bei Manchester City ein 1:2 aufholen. (sid)