„Ich stand unter Schock“Erste Nagelsmann-Entscheidung macht Ex-Nationalspieler fassungslos

Julian Nagelsmann reist mit vereinzelten Überraschungen im DFB-Kader zu seinen ersten Länderspielen als Bundestrainer. Die Spielerwahl des neuen Bundestrainers überzeugte zum Start noch nicht jeden.

von Béla Csányi (bc)

Mit viel Rückenwind ist Julian Nagelsmann (36) zunächst in die Aufgabe als Interims-Bundestrainer gestartet. Zu Beginn seiner USA-Reise regt sich jetzt allerdings der erste Ex-Profi mit kritischen Worten über den DFB-Hoffnungsträger für die Heim-EM 2024.

Nachdem es Lob und Rückendeckung von Fußball-Größen wie Uli Hoeneß (71), Lothar Matthäus (62) und Jürgen Klopp (56) gegeben hatte, setzte es pünktlich zum Beginn der ersten Länderspielpause als Nationaltrainer aber auch Experten-Kritik.

Mario Basler sieht Nominierungen von Julian Nagelsmann kritisch

So deutlich wie bisher kein Ex-Nationalspieler äußerte sich am Montag Mario Basler (54) über die Besetzung beim DFB-Tross, der zeitgleich aus Frankfurt in die Vereinigten Staaten aufgebrochen war. Dort stehen in den kommenden Tagen Duelle gegen die USA (Samstag, 21 Uhr) und Mexiko (Mittwoch, 18. Oktober, 2 Uhr) auf dem Programm.

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Dass es dann schon wieder besser aussieht als in der finalen Phase unter Nagelsmanns Vorgänger Hansi Flick (58), glaubt Basler nicht. In seinem Podcast „Basler Ballert“ wetterte er in gewohnter Deutlichkeit, zog vor allem über die ersten Nominierungen des früheren Bayern-Trainers her.

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„Da muss ich ganz ehrlich sagen, da fehlen mir teilweise die Worte“, sagte Basler und legte dann nach: „Die kann ich auch überhaupt nicht nachvollziehen, was man sich dabei denkt. Ich bin sprachlos. Ich stand unter Schock. Wenn ich ganz ehrlich bin, ich stand total unter Schock.“

Gemeint waren dabei vor allem zwei Namen, auf die Nagelsmann zu Beginn seiner Mission Heim-EM vertraut: Weltmeister Mats Hummels (34) als Rückkehrer und Spätstarter Kevin Behrens (32) als Debütant. 

Mario Basler zeigt kein Verständnis für DFB-Comeback von Mats Hummels

Basler, der Hummels in der Vergangenheit immer wieder scharf kritisiert hatte, lobte zwar anfänglich dessen starke Form. Er betonte beim Blick nach vorne aber auch: „Ich kann es jetzt nicht richtig nachvollziehen, weil ich mir beim besten Willen auch nicht vorstellen kann, dass Mats Hummels nächstes Jahr, da ist er noch mal ein Jahr älter, bei der Heim-EM Stammformation spielen soll.“

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Er habe sich beim Anblick des Kaders „im falschen Film“ gewähnt, betonte Basler, den dabei auch die vorläufige Ausbootung von BVB-Kollege Nico Schlotterbeck (23) zugunsten der Hummels-Nominierung wunderte. Letztmals war der Routinier bei der EM 2021 für Deutschland im Einsatz, unter Flick hatte er kein Länderspiel mehr bestritten.

Wofür Basler ebenfalls kein Verständnis zeigte: die erstmalige Berufung von Union Berlins Angreifer Kevin Behrens. Der kopfballstarke Sturmtank darf sich aktuell zwar auch in der Champions League beweisen, nach dem Fabel-Start mit drei Toren gegen Mainz 05 verzeichnet der Mittelstürmer inzwischen schon sieben Pflichtspiele ohne Treffer. 

„Also ich hätte es verstanden, wenn man ihn letzte Saison mitgenommen hätte, weil Union gut gespielt hat. Aber jetzt ihn mitzunehmen, der sieben Spiele hintereinander verloren hat …“, zweifelte Basler an der Wahl von Nagelsmann, der mit Niclas Füllkrug (30) noch einen weiteren klassischen Mittelstürmer nominiert hat.