Fortuna Düsseldorf gewinnt auch mit dem neuen Trainer Markus Anfang nicht. Fortuna kommt nicht aus der Krise.
Fortuna zerfiel in alle EinzelteileAnfang ratlos nach Schrott-Halbzeit

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Missglückter Start für Fortuna-Trainer Markus Anfang.
Aktualisiert
Unter der Woche war zumindest wieder eine kleine Euphorie-Welle rund um Fortuna zu spüren. Alle hatten das Gefühl, dass es mit Neu-Coach Markus Anfang direkt wieder bergauf gehen kann. Bei der 1:2-Pleite gegen Eintracht Braunschweig kam dann krachend die Realität ans Licht.
Die Mannschaft ist völlig verunsichert. Anfang war fast ratlos nach der ersten Schrott-Halbzeit. Nach der Pause sah er zumindest eine Besserung.
Fortuna zeigt in Baunschweig zwei Gesichter
Es wird ja immer gerne von den fußballerischen Basics gesprochen, die eine Mannschaft zwingend braucht. Fortuna ließ diese gegen Braunschweig über weite Strecken komplett vermissen – vor allem in der 1. Halbzeit. Dabei wollten die Fortunen doch unbedingt ein anderes Gesicht zeigen.
Doch es klappte einfach nichts. Offensiv schon gar nichts und hinten noch weniger. Die Gegentore fielen beide aus spitzem Winkel, die Verteidiger waren jeweils zu weit weg und Florian Kastenmeier, eigentlich Mr. Zuverlässig bei F95, erwischte auch keinen guten Tag.
„Du bekommst eigentlich aus keiner Situation das erste Gegentor. Dann war die Verunsicherung natürlich noch mehr in der Mannschaft zu spüren. Es hat alles ein bisschen Spuren hinterlassen. Trotzdem finde ich, wenn du auf den Fußballplatz gehst, musst du alles dafür tun, mutig sein und nach vorne spielen, um das Spiel zu gewinnen“, machte Anfang deutlich, was seiner Mannschaft am Freitagabend fehlte.
Denn davon war nach keinem der beiden Gegentore irgendwas zu spüren. Der Auftritt war schlichtweg blutleer. „Da ist mir alles in der 1. Halbzeit abgegangen, weil wir zu ängstlich waren. Damit machst du einen Gegner stark. Und es bringt nichts, wenn du mit zu viel Angst in so ein Spiel gehst. Es fühlte sich an, als hätten sie Respekt, Angst, ich weiß es nicht, wir müssen mit den Jungs sprechen. Das darf dir nicht passieren und das müssen wir besser machen“, sagte der Trainer.
Wie schon unter Ex-Trainer Daniel Thioune brauchte es dann erst wieder die Halbzeitpause, um die Mannschaft zumindest etwas in die Spur zu kriegen. „Ich habe den Jungs in der Pause auch gesagt, ich will eine Reaktion sehen. Für die 1. Halbzeit bekommen wir nichts mehr. Ich wollte sehen, dass sie sich wehren. Am Ende haben wir gegen uns selbst gespielt. Wir selbst haben uns vor Probleme gestellt, die uns Braunschweig nicht bereitet hat“, erzählte Anfang, der in der Länderspielpause schon ein Testspiel mit seiner Mannschaft absolvierte.
Da waren einige positive Ansätze zu erkennen. Die Mannschaft machte vorne Druck und erarbeitete sich einige Torchancen. Davon war gegen Braunschweig allerdings nur in der letzten halben Stunde etwas zu sehen.
Ob da die Verunsicherung der letzten Wochen auch eine Rolle spielt? Auf der Arena scheint aktuell ein Fluch zu liegen. Nach fünf Heimspielen hat Fortuna nur ein Pünktchen im eigenen Stadion geholt. Eine frühe Führung hätte der Mannschaft mal gutgetan, stattdessen musste sie wieder hinterherlaufen. „Für mich sind das am Ende dann auch Ausreden. In der 2. Halbzeit konnten sie auch nach vorne spielen“, sagte Anfang.
Nach einigen Wechseln war dann endlich Power nach vorne zu spüren, nur zwingend genug war es dann noch nicht. „Die 2. Halbzeit gibt mir Mut, ich habe wenigstens etwas, das ich den Jungs zeigen, was wir von ihnen sehen wollen“, so Anfang.
In der kommenden Woche hat der Trainer wieder alle Hände voll zu tun, die Mannschaft in die Spur zu bekommen. Nächste Woche geht es zum Topspiel nach Berlin, da muss zwingend mehr kommen. „Es ist jetzt die Aufgabe für die Jungs, dass sie das von der ersten Sekunde an auf den Platz bringen. Es reißt ihnen keiner den Kopf ab, wenn sie ein überragendes Spiel machen und es hat vielleicht vom Ergebnis nicht gepasst, aber es ist natürlich komplett ärgerlich, wenn du zwei so unterschiedliche Halbzeiten spielst“, erklärte Anfang.