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„Mischte sich ein“Schalke-Legende schießt gegen Manga

Beim FC Schalke 04 läuft es wieder, Kaderplaner Ben Manga wurde trotzdem gefeuert. Völlig zurecht, findet Eurofighter Olaf Thon.

Der FC Schalke macht endlich wieder Bock! Nach schwierigen Jahren mit Abstiegssorgen in der 2. Bundesliga hat sich der Ruhrpott-Klub stabilisiert, liegt aktuell sogar auf Platz zwei.

Vereinslegende Olaf Thon sieht vor allem zwei Personalien als entscheidend an: den neuen Sportvorstand Frank Baumann und dessen Glücksgriff beim Trainer.

Thon über Manga: „Kaderplaner sollte sich seiner Rolle bewusst sein“

„Der Aufsichtsrat hat zunächst korrigiert, indem er Frank Baumann als neuen Sportvorstand verpflichtet hat. Dadurch konnten die nächsten Schritte eingeleitet werden – etwa die Verpflichtung des Trainers oder auch die Entlassung von Ben Manga im Bereich Scouting“, sagte Thon in einem Interview mit „ran“. „Das waren wichtige Entscheidungen. Ein Fußballverein braucht einen starken Sportvorstand, und das zahlt sich jetzt aus.“

Vom neuen Schalke-Coach Miron Muslic, der als No-Name vom englischen Zweitligisten Plymouth Argyle geholt wurde, ist Thon begeistert. „Baumann hat mit Miron Muslic einen Trainer gefunden, den niemand auf dem Zettel hatte. Er leistet ehrliche Arbeit und hat in kurzer Zeit seine Handschrift erkennbar gemacht“, lobte Thon, der sich aber noch nicht traut, vom Aufstieg zu sprechen.

Er halte es mit den Verantwortlichen, so Thon: „Ball flach halten. Denn die Parole war ja nach den zwei missglückten Saisons davor: einstelliger Tabellenplatz. Und nach zwei schwierigen Jahren mit Abstiegskampf wäre ein einstelliger Tabellenplatz ein Erfolg. Alles andere kommt, wenn es kommt.“

Harte Worte fand der einstige Eurofighter dagegen für Ex-Kaderplaner Ben Manga, der trotz des guten Saisonstarts im September freigestellt worden war. „Das Thema hat sich schon länger hingezogen und war absehbar. Wenn man zweimal im Abstiegskampf zur 3. Liga steckt, läuft etwas falsch“, sagte Thon.

Olaf Thon spricht bei einem Spiel in ein Sky-Mikro.

Olaf Thon hat sich zum Aufschwung beim FC Schalke 04 geäußert.

Der einstige „Perlentaucher“ fischte bei Schalke zumeist Transferflops hervor, musste mit der offiziellen Begründung „strukturelle Anpassungen“ gehen. Völlig zurecht, findet Thon.

„Einige Transfers glückten nicht“, betonte er frühere Nationalspieler, der bei Manga aber noch weitere Probleme sah: „Er hat teilweise dem Trainer nahegelegt, Spieler aufzustellen, die er geholt hatte. Mischte sich aktiv in die Trainerarbeit ein. Es gab zudem unglückliche Aussagen und Missverständnisse in der Zusammenarbeit.“

Harte Vorwürfe des Weltmeisters von 1990, der ein klares Fazit zieht: „Ein Kaderplaner sollte sich seiner Rolle bewusst sein und sich entsprechend verhalten. Frank Baumann hat daher die Reißleine gezogen.“