Er gehört zur Corona-RisikogruppeFortuna-Trainer Rösler: „Ich habe Ängste“

Neuer Inhalt (1)

Uwe Rösler am 28. Februar beim Spiel gegen Hertha BSC, Fortunas Trainer gehört zur Corona-Risikogruppe.

von Otto Krause (krau)

Düsseldorf – Eigentlich müsste sich Fortunas Trainer Uwe Rösler (51) komplett und ausschließlich auf seine Mannschaft konzentrieren können, schließlich geht es gegen den SC Paderborn am Samstag (15.30 Uhr, Sky) um drei sehr wichtige Punkte im Kampf um den Verbleib in der Bundesliga. Er tut alles, um seine Truppe optimal vorzubereiten. Unter den erschwerten Bedingungen allerdings, die in der Corona-Krise herrschen.

Uwe Rösler: „Schutzmaßnahmen einziger Weg für Sicherheit“

Die Schutzmaßnahmen hält Düsseldorfs Coach allerdings für absolut notwendig: „Ich glaube, dass dies der einzige Weg ist, die Sicherheit und Gesundheit aller Beteiligten zu gewährleisten“, sagte der Ex-Profi der „FAZ“.

Für Fortunas Trainer ist das ganz besonders wichtig, denn Rösler gehört seit einer Krebserkrankung (2003) zur Corona- Risikogruppe! „Ich habe darauf geachtet, mich nur zwischen meiner Wohnung und dem inneren Kreis des Vereins zu bewegen. Es macht mich aber nervös, wenn ich sehe, wie unvernünftig manche Leute sich nach den ersten Lockerungen der Auflagen bewegen.“

Alles zum Thema Corona

Ex-Krebspatient Uwe Rösler gehört zur Corona-Risikogruppe

Aus gutem Grund, der rot-weiße Übungsleiter sieht sich in Gefahr: „Das weckt Ängste in mir, weil ich weiß: Ich kann es mir nicht erlauben, das Virus zu bekommen!“

Schon als die Corona-Pandemie ausbrach, hatte Rösler ein mulmiges Gefühl. „Es ist für mich wie ein Flashback. Viele Menschen kämpfen unverschuldet um ihr Leben, da sie sich mit am Coronavirus infiziert haben. Da kommen mir wieder Gedanken hoch“, erzählte der Trainer EXPRESS (hier lesen Sie mehr).

Gedanken an eine Zeit, in der er um sein Leben kämpfen musste. Sechs Monate lang unterzog Rösler sich Chemotherapien, die Haare fielen aus, er verlor zwölf Kilo, nachdem bei ihm ein großer, bösartiger Tumor diagnostiziert worden war.

Fortuna Düsseldorfs Coach Uwe Rösler kämpfte um sein Leben

„Es war am 15. April 2003. Der Tag wird für immer in meinem Gedächtnis eingebrannt sein“, erinnerte sich Düsseldorfs Coach in einem Interview bei „Spox“ an die wohl schlimmste Phase seines Lebens. „Der Tumor hatte die Größe eines Tennisballs! Meiner Frau wurde sogar gesagt, dass die Überlebenschance bei nur fünf Prozent betragen – das verschwieg sie mir aber, um mich nicht weiter zu entmutigen. Ich ahnte die ganzen Jahre nicht, wie düster es tatsächlich aussah. Es ist der Wahnsinn, dass ich es doch noch geschafft habe und mittlerweile als voll geheilt gelte.“

„Zutiefst erschüttert, wusste weder ein noch aus“

Das Ganze habe ihn mental damals sehr mitgenommen: „Ich war zutiefst erschüttert. Ich wusste weder ein noch aus, steckte in einem psychologischen Tief. Aber nach einer Zeit dran es in das Bewusstsein, dass ich mich nicht gehen lassen kann. Ich hatte eine junge Familie mit zwei kleinen Kindern, die ich erleben musste. Von daher gab es nur eine Option: überleben!“

17 Jahre später muss er sich nun Sorgen über das Coronavirus machen, doch das wird ihn nicht aufhalten: „Die Arbeit mit der Mannschaft ist die beste Therapie.“

Fortuna Düsseldorf-Coach Uwe Rösler nervt die Maske

Nur eins nervt: Die Maske, die er in der Coaching Zone tragen muss. „Daran kann ich mich nur schwer gewöhnen. Ich hoffe, ich schaffe es. Wenn ich sie absetze, um ein Kommando auf den Platz zu rufen, vergesse ich danach immer, sie wieder aufzusetzen.“

Hier lesen Sie mehr: Fortuna Düsseldorfs Rouwen Hennings besser als Münchens Serge Gnabry

Für Rösler ist die ungeliebte Maske aktuell aber sicher eher ein kleineres Problem…