Mario Basler offenbart„Oliver Kahn rauchte mehr als ich – das war schwer“

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Mario Basler (r.), hier im November 2002 für Kaiserslautern im Einsatz, und Oliver Kahn nach Spielende. Von 1996 bis 1999 spielten beide zusammen für den FC Bayern München.

von Michael Eham (eham)

München – Er war in den 1990ern schon so das, was heute als Skandalprofi bezeichnet würde. Mario Basler (52) hat jetzt, am 14. April, wieder einmal aus dem Karriere-Nähkästchen geplaudert. Gewohnt bitterehrlich sprach der ehemalige Profi von Bayern München, Werder Bremen und dem 1. FC Kaiserslautern im Sport1 Podcast „Lieber Fußball“ über Vodka-Lemon und Zigarren als Profi und sein Verhältnis zu Uli Hoeneß – übte aber auch Kritik an der Ausbildung von Nachwuchsspielern in Deutschland.

  • Mario Basler plaudert im Podcast aus dem Nähkästchen
  • Der ehemalige Bayern-Profi erzählt von Detektiven, die Uli Hoeneß auf ihn ansetzte
  • Zudem habe Oliver Kahn mehr geraucht als Basler selbst

So erinnert sich Mario Basler an sein Erfolgsgeheimnis als Profi. „Ich lebe heute nicht anders als damals als Profi. Ich rauche meine Zigarette, ich gehe meinen Vodka-Lemon trinken, bin viel unterwegs und schlafe wenig.“ Trotzdem sei er nach eigenen Angaben kerngesund. „Jeder Arzt sagt mir, ich muss ein biologisches Wunder sein.“

Mario Basler über Oliver Kahns Rauchangewohnheiten

Geraucht wurde auch im Mannschaftsbus oder dem Flugzeug. „Sogar Oliver Kahn hat geraucht“, erzählte Basler. Kahn (51) habe sogar mehr geraucht als er selbst. „Das war schwer.“

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Auch aufgrund seines exzessiven Lebensstils sorgt Basler sich um die Nachwuchsspieler im Profigeschäft. Natürlich sei gesunde Ernährung fürs Leben ganz gut, „aber für mich sind die Spieler heute überzüchtet und werden in ein Korsett gezwungen.“ Auch die Nachwuchsleistungszentren haben für den ehemaligen Mittelfeldspieler keinen Wert. „In meinen Augen sollte man sie abschaffen.“

Mario Baslers verrücktes Debüt beim FC Bayern

Auch über seine Zeit beim FC Bayern hat Basler gleich mehrere Anekdoten parat. Vor seinem ersten Spiel für den Rekordmeister gegen St. Pauli sei er nachts in Hamburg unterwegs gewesen. „Trapattoni hat mich im ganzen Hotel gesucht und nicht gefunden. Lothar hat mich dann auf dem Handy angerufen: ‚Wo bist du?‘ Ich sagte nur: ‚Kann ich nicht drüber sprechen. Warum?‘ ‚Der Trainer sucht dich. Du spielst morgen nicht.‘“ Es gab also Gesprächsbedarf mit dem Kult-Trainer Trapattoni. „Am nächsten Tag habe ich gespielt, ein Tor selbst geschossen, eins vorbereitet, 2:1 gewonnen. Ich war der beste Mann. Beim Freistoß von mir hat sich St. Paulis Torwart den Finger gebrochen.“

Schon während seiner Karriere stand der Bayern-Star zu seinen Eskapaden. Davon habe auch Uli Hoeneß (69) immer gewusst. Regelmäßig habe er montags zum Rapport im Büro des Chefs antreten müssen. Und Hoeneß griff teilweise auch zu fragwürdigen Methoden. „Er hatte mal einen Detektiv auf mich angesetzt. Die Idee war nicht verkehrt, nur war es der falsche Tag. Das war an einem Sonntagmittag. Freitag- oder Samstagabend, da hätte es sich gelohnt“, erinntert sich Basler. (eha)