„Wird schon keinem auffallen“Spott und Wut über Ex-Liverpool-Star – Detail lässt Fans ausrasten

Nun ist es offiziell: Der langjährige Liverpool-Kapitän Jordan Henderson spielt künftig in Saudi-Arabien. Ein Video seines neuen Klubs macht viele Fans der Reds noch wütender.

Jordan Henderson (33) ist der neueste prominente Name, der sich für einen Wechsel nach Saudi-Arabien entschieden hat. Der englische Nationalspieler verlässt nach zwölf Jahren den FC Liverpool und geht zu Al-Ettifaq.

Henderson sieht sich wegen des Transfers massiver Kritik ausgesetzt. Und sein neuer Verein goss am Donnerstag (27. Juli 2023) bei der offiziellen Verkündung der Verpflichtung zusätzlich Öl ins Feuer!

Neuer Klub zensiert Hendersons Regenbogen-Armbinde

Für seine Social-Media-Kanäle hatte Al-Ettifaq ein kleines Video mit Fotos und Spielszenen von Henderson zusammengeschnitten. Dabei fiel ein Detail sofort ins Auge: ein Schwarz-Weiß-Effekt, der als Rechteck immer wieder über Hendersons linken Arm gelegt wurde. Der Arm, an dem er bei Liverpool jahrelang die Kapitänsbinde trug.

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Der mutmaßliche Grund lag für viele Beobachter auf der Hand: Al-Ettifaq wollte damit die Regenbogenbinde kaschieren, die der Mittelfeldspieler neben weiteren Armbinden immer wieder getragen hatte.

Das Twitter-Video seht ihr hier:

Und die Kritik ließ nicht lange auf sich warten. Die Aktion wurde von zahlreichen Twitter-Userinnen und -Usern wahlweise als „erbärmlich“, „widerlich“ oder „grauenvoll“ bezeichnet. „Ey Kumpel, mach die Regenbogenbinde einfach schwarz-weiß, in dem du ein großes Rechteck über das halbe Bild legst, das wird schon keinem auffallen“, bemerkte ein User sarkastisch. 

Hendersons Wechsel nach Saudi-Arabien, der sich seit Wochen angebahnt hatte, erregt schon länger die Gemüter. Denn der Mittelfeldspieler hatte sich während seiner Amtszeit als Liverpool-Kapitän immer wieder mit Regenbogenfarben gezeigt, galt deshalb auch als Idol und Verbündeter der queeren Fanszene des Vereins.

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Dass ausgerechnet er nun dem Ruf des Geldes aus einem Staat folgt, in dem Homosexualität unter Strafe steht, macht viele fassungslos. 

„Niemand hat von Jordan Henderson verlangt, sich für die LGBTQ-Personen einzusetzen, er hat sich dazu entschieden. Jetzt hat er sich entschlossen, denen den Rücken zuzuwenden, für die er sich eingesetzt hat, womit er zahllose Menschen enttäuscht hat“, schrieb Liverpool-Fan Adam Smith in seinem Blog „And Could He Play“: „Das war seine Entscheidung und es ist eine Schande.“

Auch Thomas Hitzlsperger (41), der sich nach seinem Karriereende als schwul geoutet hatte, warf Henderson Scheinheiligkeit vor. Er habe eine Zeit lang geglaubt, Hendersons Engagement für die Regenbogen-Gemeinschaft sei aufrichtig gewesen, schrieb der ehemalige deutsche Nationalspieler auf Twitter, „wie dumm von mir“.

Den Tweet seht ihr hier:

In Liverpool hatte Henderson noch einen Vertrag bis zum Sommer 2025. Bei seinem neuen Verein trifft der 33-Jährige auf eine weitere Liverpool-Ikone, denn Al-Ettifaq wird seit Kurzem von Steven Gerrard (43) trainiert, der Henderson nach Saudi-Arabien lockte.

Laut dem Online-Magazin „The Athletic“ beträgt die Ablösesumme für den Mittelfeldspieler umgerechnet knapp 18 Millionen Euro (15,4 Millionen Pfund). Henderson soll in Saudi-Arabien mehr als 800.000 Euro in der Woche verdienen, damit verdreifacht sich sein Gehalt. (are/dpa/sid)