AlarmierendBundesliga-Bilanz in der Europa League mal wieder blamabel

Bayer Enttäuschung

Die Spieler von Bayer Leverkusen sind nach dem Aus in der Europa League gegen Inter Mailand enttäuscht.

Düsseldorf – 

Bei den beiden Halbfinal-Spielen der Europa League in Köln und Düsseldorf wird keine deutsche Mannschaft mehr auf dem Feld stehen. Mit Bayer Leverkusen ist am Montagabend der letzte Vertreter der Bundesliga im Viertelfinale gescheitert. Ein Kommentar.

Über 23 Jahre ist es inzwischen her, dass Olaf Thon als bisher letzter Kapitän einer deutschen Vereinsmannschaft den UEFA-Pokal in die Höhe heben durfte.

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Inzwischen heißt der Wettbewerb schon Europa League, doch die Schalker bleiben trotzdem vorerst das letzte deutsche Team in der Siegerliste. Seit der Umbenennung 2009 stand noch nie eine deutsche Mannschaft im Finale.

Die Bundesliga-Bilanz der durch die Corona-Pause arg gestreckten Europapokal-Saison 2019/20 ist am Ende einmal mehr blamabel.

Borussia Mönchengladbach war bereits in der Vorrunde gescheitert – erinnert sei nochmals an die 0:4-Heim-Blamage gegen den Wolfsberger AC. Wolfsburg flog in Summe 1:5 gegen Donezk raus, Frankfurt addiert 0:4 gegen Basel. Letztlich vergeigte auch noch Bayer Leverkusen durch eine indiskutable Anfangsphase gegen Inter Mailand seine Titelchance direkt vor der Haustür.

Bundesligisten versagen in Europa - das ist alarmierend

Dieses alljährliche Versagen der Bundesliga-Vereine auf internationalem Parkett ist alarmierend und sollte von den Verantwortlichen nicht einfach mit Floskeln zur Seite geschoben werden.

Dass talentierte Stars wie Kai Havertz nicht in der Liga zu halten sind, wenn es zum großen Wurf einfach nicht reicht, versteht sich von selbst. Durch die große Dominanz der Bayern in der Liga machen es sich zu viele Vereine in der Außenseiterrolle bequem. Das Anspruchsdenken, dass am Ende nur Titel zählen, ist nur in München zu hören.

Natürlich bewegt sich der Rekordmeister finanziell und personell inzwischen in eigenen Sphären. Aber nahezu alle anderen deutschen Vereine sollten sich kritisch hinterfragen: Holen die Trainer das Maximum aus ihrem Kader heraus? Haben die Spieler die richtige Härte und Winner-Mentalität? Werden nationale Durchschnittsleistungen zu euphorisch bewertet? Das alljährliche Scheitern beim grenzüberschreitenden Kräftemessen gibt auf viele Fragen klare Antworten.