+++ EILMELDUNG +++ Galeria Karstadt Kaufhof Diese Filialen werden geschlossen – ist deine Stadt betroffen?

+++ EILMELDUNG +++ Galeria Karstadt Kaufhof Diese Filialen werden geschlossen – ist deine Stadt betroffen?

Droht Länderspiel-Eklat?Wirrwarr um EM 2024: Nationalteam muss verlieren, um Quali-Chance zu retten

Ein Tableau bei der Auslosung zeigt die zehn Gruppen für die Qualifikation zur Fußball-Europameisterschaft 2024 in Deutschland.

Die Auslosung der Quali-Gruppen zur EM 2024 am 9. Oktober 2022 in Frankfurt. Damals kaum vorstellbar: In der heißen Phase könnte dank einer kuriosen Konstellation eine Niederlage mehr wert sein als ein Prestige-Sieg.

Die Qualifikation für die EM 2024 ist auf den ersten Blick recht simpel, im Detail ergeben sich allerdings auch ein paar komplizierte Einzelfälle. Bei einem Beispiel wird es richtig knifflig – und gefährlich.

von Béla Csányi (bc)

Das Teilnehmerfeld für die EM 2024 füllt sich, nach und nach lösen die Länder in der vorletzten Quali-Pause ihre Tickets für die Endrunde in Deutschland.

Während für die DFB-Auswahl als Gastgeber-Nation niemals Zweifel an der Qualifikation bestanden, geht es andernorts deutlich komplizierter zu. Das sorgt für eine Konstellation, in der eine Niederlage plötzlich wertvoller wäre als ein Prestige-Sieg beim Gruppen-Konkurrenten.

EM 2024: Irland kann kuriose Rest-Chance auf Teilnahme wahren

Pikant ist die Ausgangslage in Irland, wo die EM-Teilnahme über die eigene Quali-Gruppe B schon nicht mehr möglich ist. Bei nur noch einem ausstehenden Spiel beträgt der Rückstand der Iren auf die beiden ersten Plätze sechs Punkte. Doch die „Boys in Green“ haben noch ein Ass im Ärmel – wofür es jedoch eine Niederlage im abschließenden Qualifikations-Duell braucht.

Alles zum Thema EM 2024

Was zunächst komplett verrückt klingt, wird auch bei genauerem Hinsehen nicht wirklich verständlicher. Fakt ist aber: Irland darf mit Schützenhilfe noch auf die EM hoffen, muss dafür aber einen Umweg gehen. Das entscheidende Stichwort für die kuriose Konstellation lautet Nations League.

Teilnehmer im Überblick

EM 2024: Diese Teams sind für das Turnier qualifiziert

1/24

Um die Attraktivität des 2018 eingeführten Uefa-Wettbewerbs zu erhöhen, werden im Nachgang der Ausgabe von 2022/2023 noch drei EM-Tickets über Playoff-Spiele vergeben, für die sich die Teams auch über die Nations League qualifizieren können. Ausgespielt werden die letzten Plätze im März 2024.

An den Playoffs könnte Irland aber nur dann teilnehmen, wenn Quali-Gruppengegner Niederlande sein Ticket bereits zuvor gelöst hat und nicht in die Playoffs muss. Oranje liefert sich aktuell ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit Griechenland, beide haben noch ein letztes Spiel vor der Brust. Gewinnt Holland sein nächstes Gruppen-Duell, ist Platz zwei hinter Frankreich in der Gruppe B gesichert. Dabei geht es am 18. November gegen: Irland.

Irland über wirre Umwege zur EM 2024? So könnte es gehen

Außer einem am Ende wertlosen Prestige-Erfolg gibt es allerdings nichts, was die Gäste zu einem Sieg in den Niederlanden motivieren könnte. Und weil eine EM-Teilnahme deutlich reizvoller sein dürfte, droht im schlimmsten Fall ein Länderspiel-Eklat mit einem irischen Lustlos-Auftritt.

Zur Wahrheit im Quali-Wirrwarr gehört immerhin auch: Mit einer Niederlande-Niederlage wäre es für Irland längst nicht getan. Unter den Kandidaten, die dank guter Ergebnisse in der Nations League die Playoffs bestreiten dürfen, müssen noch mehrere Nationen Schützenhilfe leisten.

Weil Holland bei der direkten Qualifikation keinen Playoff-Platz über die Nations League beanspruchen würde, erhalten die laut Uefa-Statuten festgelegten Nachrücker ihre Chance. Verteilt werden diese Plätze nach den Abschlusstabellen der vier Divisionen.

Estland aus der untersten Nations-League-Klasse D hätte als erstes Anspruch und stünde sicher in den Playoffs. Im weiteren Verlauf würden nach Ausgang der Quali-Gruppen aber noch viele weitere Löcher wegen bereits qualifizierter Nationen durch Nachrücker gestopft.

Hier an der EXPRESS.de-Umfrage teilnehmen:

Das aktuelle Feld für die EM-Playoffs mit zwölf Teilnehmern unterscheidet sich damit deutlich von der eigentlichen Besetzung anhand der Abschlusstabelle der Nations League. Statt Titel-Kandidaten wie Spanien (schon für die EM qualifiziert) oder Italien (aktuell auf Quali-Rang zwei) stehen nach aktuellem Stand der Qualifikation nun etwa Teams wie Estland und Island im virtuellen Turnierbaum.

Irland ist dort bislang nicht zu finden, liegt bei den möglichen Nachrückern nur auf Rang sechs. Doch Chancen bestehen weiterhin. An den entscheidenden Quali-Spieltagen müsste in Gruppe I noch Rumänien von Israel überholt werden, in Gruppe J müsste Island an der Slowakei vorbeiziehen.

Treten beide Fälle ein, gäbe es grünes Licht für die „Boys in Green“. Ein Szenario, das die Uefa in dieser Form womöglich gar nicht auf dem Schirm hatte: Um das Qualifikations-Domino in Gang zu bringen, müsste Irland zunächst seine eigenen Hausaufgaben machen – mit einer Niederlage in den Niederlanden.