„Doppelpass“Trainersuche bei Hertha BSC – Rettig überzeugt: Funkel soll in Berlin übernehmen

Andreas Rettig spricht im Doppelpass auf Sport1 über die Trainersuche bei Hertha BSC.

Andreas Rettig spricht im „Doppelpass“ am auf Sport1 am Sonntag (13. März 2022) über die Trainersuche bei Hertha BSC.

Feuerwehrmann oder Trainer mit Perspektive? Im „Doppelpass“ auf Sport1 diskutierte die Experten-Runde die Korkut-Nachfolge bei Hertha BSC. Friedhelm Funkel kristallisierte sich schnell als Wunschlösung heraus.

Die Krise bei Hertha BSC verschärft sich weiter, für Tayfun Korkut (47) ist nach fünf Pleiten in Folge Schluss. Mit einem ernüchternden Punkteschnitt von 0,64 in seinen 14 Spielen in Berlin fehlten dem Coach jegliche Argumente für eine Weiterbeschäftigung. Die Runde im „Doppelpass“ auf Sport1 am Sonntag (13. März 2022) führte bereits die Nachfolger-Diskussion.

Besonders deutlich brachte Herthas Ex-Trainer Markus Babbel (49) die aktuelle Lage in der Hauptstadt auf den Punkt: „Die Ergebnisse sind natürlich desaströs, zum Teil auch die Leistungen. Man weiß nicht genau: Wofür steht eigentlich die Hertha?“

Doppelpass diskutiert über Trainerwahl bei Hertha BSC

Den erneuten Trainerwechsel könne die Hertha im Endspurt der Saison jetzt aber als letzten Strohhalm begreifen, legte Babbel nahe: „Schlechter kann es gar nicht mehr werden, von daher ist es fast schon wieder eine Chance. Es ist eine Mannschaft, die eigentlich auch nicht so richtig weiß, was spielen wir denn eigentlich.“

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Doch wer kann das sinkende Berliner Schiff im Abstiegskampf wieder auf Kurs bringen? Für Ex-DFL-Boss Andreas Rettig (58), aktuell Vorstandsvorsitzender bei Viktoria Köln ist klar: „Jetzt kannst du auch kein Experiment machen, in der Phase.“ Hertha BSC dürfe entsprechend keinen Trainer holen, „der die Sprache nicht spricht, die Liga nicht kennt. Es muss jemand da sein, der nicht mit großen Augen im Stadion steht und sich dann fasziniert fühlt.“

Ein Seitenhieb auf Ex-Coach Jürgen Klinsmann (57)? Der hatte bei seinem Debüt auf der Hertha-Bank im November 2019 erst mal sein Smartphone gezückt, um die Eindrücke im Olympiastadion festzuhalten. Nach gerade mal neun Bundesliga-Spielen mit zwölf Punkten war der frühere Bundestrainer dann überraschend von seinem Amt zurückgetreten.

Andreas Rettig spricht sich im Doppelpass für Friedhelm Funkel aus

In der Expertenrunde entbrannte dennoch die Diskussion, ob Hertha sich jetzt schon nach einer Lösung mit Perspektive umschauen sollte, oder für die verbleibenden acht Spiele ein Feuerwehrmann der richtige wäre.

Schnell fiel dabei auch der Name Friedhelm Funkel (68), der die Berliner schon in der Abstiegs-Saison 2009/2010 ab dem achten Spieltag trainiert hatte. In der vergangenen Saison rettete Funkel den 1. FC Köln noch vor dem Zweitliga-Abstieg, nachdem er seine Trainer-Laufbahn eigentlich schon beendet hatte.

Mit dieser Lösung könnte sich auch Andreas Rettig bestens anfreunden: „Er ist einer, der alles beweisen hat, was jetzt gefordert ist. Ich mache keinen Hehl daraus, dass ich ihn sehr schätze. Er ist tatsächlich stressresistent. Er kann in ganz kurzer Zeit eine Kabine hinter sich bringen, das ist jetzt gefragt. Das wäre aus meiner Einschätzung eine 1A-Lösung.“ Rettig, den die gemeinsame Zeit beim 1. FC Köln mit Funkel verbindet, fasste zusammen: „Er macht es nicht nur, er macht es auch gut.“ (bc)