Klartext vor Pokal-FinaleDaum schimpft über FC-Abstieg: „Sehenden Auge ins Verderben gerannt“

Christoph Daum und Reiner Calmund mit Petra Vieten.

Christoph Daum (l.) und Reiner Calmund waren am Freitagabend (24. Mai 2024) Gast in der Talkrunde von Petra Vieten im Vorfeld des Pokalfinals.

Bei der traditionellen Pokal-Party des Reiseunternehmens Vietentours sprachen Christoph Daum und Reiner Calmund über die Erfolge von Bayer Leverkusen und den Abstieg des 1. FC Köln.

von Marcel Schwamborn (msw)

Wenn in Berlin das Finale im DFB-Pokal ansteht, vibriert die Stadt schon immer in den Tagen davor. Zahlreiche Veranstaltungen, Events und Talkrunden finden traditionell im Vorfeld des Endspiels statt. Eine davon ist die Party des Reiseunternehmens Vietentours.

Gastgeberin Petra Vieten (59) begrüßte am Freitagabend (24. Mai 2024) im Hotel „Berlin Berlin“ nicht nur über 100 Fußball-Fans, die die Reise zum Duell zwischen Bayer Leverkusen und dem 1. FC Kaiserslautern gebucht hatten. Bei der jährlichen Party wurde auch wieder viel über Sport geplaudert und gefeiert.

Reiner Calmund: „Den Begriff ‚Vizekusen‘ mochte ich noch nie“

Mit Manager-Legende Reiner Calmund (75) und Erfolgstrainer Christoph Daum (70) waren zwei absolute Leverkusen-Experten dabei. Thema war natürlich auch noch das ernüchternde 0:3 im Europa-League-Finale gegen Bergamo. „Das war schon traurig. So habe ich die Mannschaft in dieser Saison noch nicht gesehen“, sagte Daum. „Die Mannschaft hat sich weit unter Wert verkauft“.

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Für Calli war die Final-Pleite kein Beinbruch. „Es ist völlig normal, dass die Mannschaft nach so vielen Pflichtspielen platt ist. Die Spieler waren physisch und psychisch nicht gut drauf. Die Beine wollten nicht, im Kopf war Kurzschluss. Zudem ist Bergamo keine Laufkundschaft. Die haben in den Runden davor Top-Teams rausgeworfen und unsere Mannschaft war einfach von der Rolle“.

Matze Knop mit Petra Vieten.

Matze Knop präsentierte im Gespräch mit Petra Vieten wieder seine zahlreichen Promi-Parodien.

Für den früheren XXL-Manager ist das Jahr auch ohne Triple ein Genuss. „Entscheidend war, dass wir endlich diese scheiß Schale in Leverkusen haben. Schön, dass ich die noch mal berühren durfte.“ Durch den Titel seien endlich die Vizekusen-Rufe beendet. „Den Begriff mochte ich eh noch nie“, sagte Calli. „Diejenigen, die dieses Wort damals auch noch patentiert haben, gehören in die Klapsmühle. Das war respektlos den Spielern gegenüber. Als ob ein zweiter oder dritter Platz nichts wert sei“.

Daum rechnete beim Talk vor allem noch einmal mit seinem Ex-Klub 1. FC Köln ab. „Diesen Abstieg hat man sich redlich erarbeitet“, sagte er mit sarkastischem Unterton. „Es gibt so viele Gründe dafür. Zum einen den rigorosen Sparkurs. Statt vor der Saison fünf Millionen Euro Schulden zu machen, kostet dieser Abstieg nun 50 Millionen. Man hat sich in die 2. Liga gespart. Auch im Vorfeld des CAS-Urteils ist der Verein sehenden Auges ins Verderben gerannt. Ein Manager wie Calli hätte sich mit den Slowenen im Vorfeld unter dem Tisch geeinigt, dann wäre es erst gar nicht zum Prozess gekommen“.

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Der Meistertrainer sieht auf seinen Ex-Verein eine schwere Zeit zukommen. „Die Erwartungshaltung sollte nicht zu hoch geschraubt werden“, sagte er. „Schon im letzten Jahr hat man die Entwicklungsmöglichkeit des Kaders völlig falsch eingeschätzt. Das wird nun mit der Transfersperre und den Abgängen noch komplizierter. Auf jeden Fall braucht der FC endlich Fachleute mit Fußballkompetenz an den entscheidenden Stellen“.

Julian Moses mit Petra Vieten.

Julian Moses stellte beim Talk Ausschnitte aus der Dokumentation über seinen Vater Edwin Moses vor.

Neben Calmund und Daum war auch Ex-Trainer Holger Fach (61) Gast bei Vietentours. Matze Knop (49) sorgte für gute Laune und sang seinen EM-Song „Wir sagen Danke schön“. Zum Finale rockten die Big Maggas den Saal.

Zudem war Julian Moses (28), Sohn von Hürdenlauf-Ikone Edwin Moses (68), Gast der Party. Er präsentierte Ausschnitte der Dokumentation „Moses – 13 Steps“, die der Kölner Produzent Leopold Hoesch erstellt hat. „Meine Mutter ist Deutsche und hat früher für Arnold Schwarzenegger gearbeitet. Bei einem Termin im Weißen Haus hat sie meinen Vater kennengelernt“, sagte Julian Moses, der selbst ein erfolgreicher Volleyballspieler ist.