Nach KritikBundestrainer Flick genervt: „Es kotzt mich an“

Deutschlands Bundestrainer Hansi Flick nach dem Spiel.

Hansi Flick, hier am 20. Juni 2023, steht als deutscher Bundestrainer weiter stark in der Kritik.

Nach den enttäuschenden Juni-Länderspielen war die Kritik an Hansi Flick und der Nationalelf groß. Der Bundestrainer wählt nun drastische Worte – und formuliert an einige Spieler klare Erwartungen.

Bundestrainer Hansi Flick (58) hat mit deutlichen Worten auf die zuletzt schwachen Leistungen der Fußball-Nationalmannschaft reagiert und will mit Blick auf die Heim-EM 2024 den Fokus auf die Ergebnisse legen.

„Es geht darum, wieder ein Selbstverständnis zu entwickeln. Ich habe keinen Bock mehr darauf, Spiele zu verlieren, es kotzt mich an“, sagte der 58-Jährige dem „Kicker“ in der Montagsausgabe (31. Juli 2023).

Hansi Flick: „Jede Kritik ist zulässig und berechtigt“

Flick weiter: „Wir müssen wieder ausstrahlen: Wir sind Deutschland, die anderen sollen erstmal herkommen. Und sie sollen merken, dass es schwer wird gegen uns.“

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Die heftige Kritik nach den Juni-Länderspielen gegen die Ukraine (3:3), gegen Polen (0:1) sowie gegen Kolumbien (0:2) könne er einerseits nachvollziehen.

„Angesichts der Ergebnisse müssen wir uns über Kritik grundsätzlich nicht wundern, wir müssen sie auch annehmen“, sagte Flick. „Jede Kritik ist zulässig und berechtigt. In der Nachbetrachtung der Spiele ist für uns aber auch wichtig, dass wir das erste Halbjahr zur Testphase erklärt haben.“

Hansi Flick: „Wir haben es selbst in der Hand“

Es gehe nun darum, die Länderspiele im September gegen Japan und Frankreich erfolgreich zu gestalten und mit positiven Ergebnissen auch für einen Stimmungsumschwung mit Blick auf das Turnier im kommenden Jahr in Deutschland zu sorgen.

„Wenn wir gewinnen, drehen wir auch die Stimmung. Wir haben es selbst in der Hand“, sagte der Bundestrainer. Die große Erwartungshaltung bereite ihm dabei keine Sorgen. „Unter Druck kann man sich beweisen. Druck kann auch helfen. Jetzt beginnt die EM-Vorbereitung“, sagte er.

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Führungsrollen im Nationalteam sollen mit Blick auf das Turnier Abwehrspieler Antonio Rüdiger (30) von Real Madrid, der Münchner Joshua Kimmich (28), Emre Can (29) von Borussia Dortmund und Ilkay Gündogan (32) einnehmen. Insbesondere von Gündogan erwartet Flick nach dessen Wechsel von Triple-Sieger Manchester City zum FC Barcelona viel. „Vor allem muss er bei uns noch mehr Führung übernehmen. Er muss diese Rolle noch mehr annehmen“, sagte er. „Ilkay bringt alles mit, um voranzugehen. Und das erwarten wir von ihm.“

Auch mit der Reaktion von Innenverteidiger Niklas Süle (27) nach dessen Nicht-Nominierung im Juni ist Flick zufrieden. „Der erste Aufschlag war gut, das freut mich sehr. Vor allem für ihn“, sagte der ehemalige Bayern-Coach, der mit Süle bereits in München zusammen gearbeitet hatte. „An seiner Qualität gibt es keine Zweifel, für Niklas gilt: Er bringt alles mit, es liegt an ihm.“ Flick hatte den Dortmunder für die Juni-Länderspiele nicht nominiert und dies unter anderem damit begründet, dass der 27-Jährige sein Potenzial nicht ausschöpfe. (dpa)