Auch das nochRussland-Präsident Wladimir Putin will Katar bei der Fußball-WM helfen

Wladimir Putin und Tamim bin Hamad Al Thani sprachen auch über die Fußball-WM.

Russlands Präsident Wladimir Putin (r.) am 13. Oktober 2022 im Gespräch mit Katar-Emir Tamim bin Hamad Al Thani in Astana.

Wladimir Putin traf sich mit dem Emir von Katar – als Gastgeber der Fußball-WM 2018 will Russlands Präsident bei der kommenden WM helfen.

Jetzt wird es unerträglich! Russland will Katar Tipps für die Durchführung der kommenden Fußball-WM geben. Das Turnier startet am 20. November 2022 und ist seit Jahren in der Kritik.

Die Vergabe an ein Land, wo Menschenrechte mit Füßen getreten werden – und jetzt auch noch Hilfe von den Russen, die einen Angriffskrieg gegen die Ukraine führen. Für viele Fans dürfte das unerträglich sein.

Wladimir Putin traf Emir von Katar

„Alles, was wir an Erfahrung bei der Vorbereitung auf eine Fußball-WM weitergeben können, machen wir, wie Sie wissen, darüber haben wir eben gerade die Möglichkeit gehabt, zu sprechen“, sagte Russlands Präsident Wladimir Putin am Donnerstag (13. Oktober 2022) laut der staatlichen Nachrichtenagentur Ria Nowosti dem Emir Katars, Tamim bin Hamad Al Thani, bei einem Treffen in Astana.

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Russland war Gastgeber der Fußball-Weltmeisterschaft 2018. Er wünsche Katar viel Erfolg bei der WM, sagte Putin. Zugleich lud er al Thani zu einem Besuch nach Moskau ein. Russland ist wegen seines Angriffskriegs gegen die Ukraine für alle internationalen Wettbewerbe im Fußball gesperrt.

Als Gruppenzweiter hatte die russische Nationalmannschaft zwar die Playoffspiele im Frühjahr erreicht, wurde aber disqualifiziert und verpasst die WM 2022 daher.

FIFA-Funktionär Bell lobt Entwicklung in Katar

Bei der FIFA versuchen sie im Vorfeld des Turniers die Stimmung etwas aufzubessern. Gut fünf Wochen vor Beginn der Fußball-WM hat ein hochrangiger Funktionär des Weltverbandes die Gastgeber für Verbesserungen der Menschenrechte in ihrem Land gepriesen.

„Die WM in Katar“, sagte der stellvertretende FIFA-Generalsekretär Alasdair Bell vor zwei Ausschüssen des paneuropäischen Europarates in Straßburg, „ist das erste sportliche Großereignis mit Verbesserungen und bleibenden positiven Auswirkungen im Bereich der Menschenrechte. Deswegen muss man nicht in Triumphgeheul ausbrechen, aber es ist auch ein nachprüfbarer Fakt.“

Bell betonte in der Anhörung vor Kultur-, Sozial- und Nachhaltigkeitspolitikern der Parlamentarischen Versammlung des von 46 Ländern beschickten Europarates einmal mehr die schon von Katars offiziellen Stellen zuletzt wiederholt herausgehobenen Veränderungsprozesse.

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Dabei wies der frühere Spitzenfunktionär des Europaverbandes UEFA vor allem auf seit Jahren angemahnte Fortschritte für Fremdarbeiter im Wüstenstaat hin. Viele Verbesserungen seien unmittelbar auch auf das Engagement der FIFA zurückzuführen, erklärte Bell.

„Es gibt einen konkret greifbaren Entwicklungsprozess in Katar. Die Arbeitsbedingungen an den WM-Schauplätzen setzen Maßstäbe für Katar. Durch die Reformen haben 2020 über 250.000 Menschen ihren Arbeitsplatz wechseln können, 300.000 Arbeiter profitierten von Mindestlöhnen“, beschrieb Bell die Situation im Golf-Staat aus FIFA-Sicht und unterstrich die Anerkennung für die katarische Regierung durch internationale Arbeiter- und Gewerkschaftsorganisationen.

Die vermeintlich positive Entwicklung schilderte Bell als direkte Folge des FIFA-Einsatzes für Menschenrechte. „Wir haben bei der FIFA das Profil der Menschenrechte geschärft“, sagte Bell, „und das hat in unserem Austausch mit den katarischen Behörden und unabhängigen Nichtregierungsorganisationen gleich zu positiven Übertragungseffekten geführt.“

Kritiker prangern seit langer Zeit Katars Defizite in Menschenrechtsfragen an. Mehrere Medien berichteten schon vor Jahren über viele Tote auf WM-Baustellen durch ausbeuterische Arbeitsbedingungen in Katar. (sid/dpa)