„Wo man wieder einen fairen Zweikampf hat“Timo Horn spricht über FC-Abschied und neuen Klub

Kölns Torhüter Timo Horn applaudiert nach dem Spiel den Fans.

12. Mai 2023: Torhüter Timo Horn wird nach dem Spiel gegen Hertha von den Fans des 1. FC Köln gefeiert.

Abschied nach 21 Jahren 1. FC Köln: Am Samstag wird Torwart Timo Horn (30) seinen letzten Auftritt beim FC haben. Er sprach über Glücksgefühle, schwere Zeiten und die Zukunft.

Am Samstag (27. Mai 2023, 15.30 Uhr) wird es emotional beim 1. FC Köln. Beim Spiel gegen den FC Bayern München (Liveticker auf Express.de) wird neben Jonas Hector (32, Karriereende) auch Torwart Timo Horn (30) verabschiedet.

Im FC-Podcast sprach Horn mit Guido Ostrowski (Radio Köln) am 24. Mai 2023 über seine Zeit beim FC und die Zukunft. Timo Horn über...

... seine Karriere beim FC: „Ich habe versucht, jeden Moment so gut es geht zu genießen, aber die Zeit ist schon schnell verflogen. Auch wenn sich das eine oder andere Jahr wie drei angefühlt hat – es war eine unglaublich schöne und intensive Zeit.“

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...das Ende nach 329 Pflichtspielen für den FC: „Richtig realisieren kann man das erst, wenn man Abstand hat. Am Samstag will ich genießen. Dass es vorbei ist beim FC, kommt dann erst mit Abstand.“

...über seine Entscheidung, zu gehen: „Ich hatte ursprünglich auch mal die Idee, ein Leben lang beim FC zu bleiben, jetzt haben sich die Dinge anders entwickelt, was man auch nicht einplanen kann. Ich habe die Entscheidung wohlüberlegt getroffen und will nochmal eine neue Herausforderung annehmen.“

...Tränen beim Abschied: „Das lasse ich auf mich zukommen. Da wird viel zusammenkommen am Samstag. Natürlich wird es hart, die Jungs und den Verein zu verlassen, weil ich fast mein ganzes Leben hier verbracht habe. Der Verein ist ein Teil von mir, ich werde immer FC-Fan bleiben.“

... über einen letzten Einsatz im Team: „Das ist mir nicht so wichtig, ich hätte lieber die letzten eineinhalb Jahre gespielt. Deshalb habe ich auch die Entscheidung getroffen. Wichtiger ist mir die Wertschätzung der Fans, die Jonas Hector und mich zuletzt schon immer gefeiert haben – das ist mehr wert als noch ein paar Minuten gegen Bayern.“

... über das Karriereende von Hector: „Er hat die Entscheidung für sich und seine Familie getroffen – da habe ich größten Respekt vor. Es gibt noch ein Leben neben dem Fußball. Jonas ist Papa, will diese Momente noch mehr aufschnappen, das kann ich absolut nachvollziehen.“

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... seine Zeit als Nummer 2: „Die letzten zwei Jahre sind sehr, sehr gut gelaufen. Wenn man die persönliche Situation außen vor lässt, waren das tolle Momente, die man miterleben durfte. Aber trotz alledem ist es für mich der Anspruch gewesen, selbst zu spielen. Das hat in der letzten Zeit schon ein bisschen weh getan.“

... Beleidigungen in den sozialen Netzwerken: „Klar tat das weh, aber das hat man inzwischen verarbeitet und weiß damit umzugehen. Da wird sich eine Person ausgesucht, an der viel festgemacht wird. Das war ich dann über ein, zwei Jahre. Ich habe mich aber nie zurückgezogen und habe versucht, dagegen anzukämpfen und die beste Leistung zu bringen. Da bin ich stolz drauf, dass ich die Zeit durchgestanden habe.“

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... den Torwartwechsel zu Marvin Schwäbe (28) unter Steffen Baumgart (51): „Die ersten 13 Spiele unter Baumgart liefen ja gut mit mir, dann habe ich mich verletzt. Danach habe ich versucht, mich wieder heranzukämpfen. Aber Marvin hat das auch gut gemacht, deshalb ist er im Tor geblieben. Wenn man dann irgendwann natürlich merkt, das bringt alles nichts, was ich hier täglich zeige, dann fasst man den Entschluss. Ich bin gesund, ich bin fit, ich bin im besten Torwart-Alter, ich will spielen. Ich bin noch nicht so weit, dass ich mich mit der Rolle als Nummer 2 zufriedengebe.“

... seinen neuen Klub: „Alles ist möglich, ich bin offen für alles und führe viele Gespräche. Es ist noch nichts entschieden. Ich versuche, eine Herausforderung zu finden, wo man zumindest auch wieder einen fairen Zweikampf hat, wo man sich zeigen und beweisen kann – das ist, was ich suche für mich. Deutschland, Ausland, wie auch immer. Gott sei Dank habe ich eine Frau, die sich sehr hinter mich stellt und mich unterstützt. Das ist nicht selbstverständlich.“

... eine mögliche Rückkehr zum FC, in welcher Funktion auch immer: „Das haben die Verantwortlichen mir schon in Aussicht gestellt. Auf der anderen Seite: Wer weiß, wer in ein paar Jahren beim FC das Sagen hat und was alles passiert in der Zeit. Das lasse ich auf mich zukommen. Der FC wird immer in meinem Herzen bleiben, vielleicht kehrt man irgendwann zurück.“ (ubo)