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Schock-Strafe für FCTransfersperre! Fifa verbietet Köln ein Jahr lang neue Spieler – Klub wehrt sich

Christian Keller und Steffen Baumgart.

Steffen Baumgart (r.) und Christian Keller dürfen mit dem 1. FC Köln in den nächsten zwei Transferperioden wohl keine Spieler verpflichten. Das Foto zeigt die beiden am 4. März 2023 beim Spiel bei Union Berlin.

Dieses Urteil trifft den 1. FC Köln hammerhart: Die Fifa verhängt gegen den Verein eine Transfersperre für die nächsten beiden Wechselperioden. Grund dafür ist die Verpflichtung von Sturm-Juwel Jaka Cuber Potocnik.

von Martin Zenge (mze)

Dieses Urteil ist ein Schock für den 1. FC Köln! Die Fifa hat die Geißböcke aufgrund des Streits um Sturm-Juwel Jaka Cuber Potocnik (17) zu einer Hammer-Strafe verdonnert. Wie der Weltverband am Mittwoch (29. März 2023) gegenüber EXPRESS.de bestätigte, darf der Bundesligist in den kommenden beiden Wechselperioden keine neuen Spieler registrieren. Eine Transfersperre! Der FC kündigt an, in Berufung zu gehen.

Binnen 21 Tagen kann der Klub vor den Internationalen Sportgerichtshof (Cas) ziehen. „Zudem wird beantragt, die Strafen bis zum endgültigen Urteil vorläufig auszusetzen“, erklärt der FC in einer Stellungnahme.

Transfersperre für 1. FC Köln nach Streit um Potocnik

Der Cas ist der letzte Ausweg, um ein Transfer-Drama zu verhindern! Bleibt die Fifa-Strafe bestehen, dürfen die Kölner sowohl im nächsten Sommer als auch im Winter – also die komplette Saison 2023/24 – keine Spieler holen. Betroffen sind die Männer-Teams, die Frauen nicht.

Alles zum Thema Timo Horn

Ein Wahnsinns-Wettbewerbsnachteil. Vor allem, wenn man bedenkt, dass zum 1. Juli der Verlust der beiden wichtigsten Stars, Jonas Hector (32) und Ellyes Skhiri (27), droht.

Wie konnte es so weit kommen? Jaka Cuber Potocnik, ein europaweit umworbenes Offensiv-Juwel und aktueller Top-Torjäger von Kölns so erfolgreicher U19, war zum 31. Januar 2022 ablösefrei ans Geißbockheim gewechselt.

Einen Tag zuvor soll seine Mutter den bis 2024 laufenden Vertrag bei Potocniks Heimat-Verein Olimpija Ljubljana (Slowenien) gekündigt haben. Verschiedene Vereinbarungen (Beförderung in die erste Mannschaft, individuelles Fitnesstraining) waren nicht eingehalten worden – so ihre Begründung. Ljubljana wiederum warf dem FC, als Potocniks neuem Klub, Anstiftung zum Vertragsbruch vor und klagte auf Schadensersatz. Die Fifa entschied nun auf die Schock-Strafe für Köln!

Straf-Zahlung für 1. FC Köln und Sperre für Jaka Cuber Potocnik

Dabei spricht der FC von „zahlreichen Vertragsverletzungen“ Ljubljanas. Gegen die Vertragsbruch-Vorwürfe von Olimpija habe man sich „in einer umfassenden Klageerwiderung verteidigt und insbesondere zahlreiche Nachweise vorgelegt, die eine Anstiftung zum Vertragsbruch widerlegen“, heißt es in der Stellungnahme der Kölner.

Aber: „Das Fifa Football Tribunal hat in seinem Urteil dennoch entschieden, dass Potocnik seinen Arbeitsvertrag mit Olimpija Ljubljana ohne Rechtsgrund gekündigt habe. Zudem sei es dem FC nicht gelungen, die Vermutung zu widerlegen, dass er als neuer Club den Spieler zum Vertragsbruch angestiftet habe.“

Ein Hammer! Die Kölner Verantwortlichen erfuhren am Mittwochnachmittag von dem Urteil, anschließend begann im Geißbockheim eine Krisensitzung. Jetzt ruhen die Hoffnungen auf dem Cas. Anzeige: Jetzt Gutschein für den Fanshop des 1. FC Köln gleich hier im EXPRESS-Gutscheinportal sichern!

Neben der Transfersperre soll Potocnik (unter Mithaftung des FC) 51.750 Euro Schadensersatz zahlen. Der 17-Jährige wird laut Fifa-Urteil zudem für vier Monate gesperrt, dürfte damit nicht bei den U19-Spielen in der Meisterschafts-Endrunde dabei sein. Bitterer geht’s nicht, für den gesamten Verein!

Gibt’s vergleichbare Fälle? Der FC Barcelona war 2015 wegen Verstößen gegen die Transferregeln bei Minderjährigen ebenfalls mit einer Strafe über zwei Wechselperioden belegt worden, musste diese verbüßen und holte anschließend – Profis und Nachwuchs zusammengefasst – 77 neue Spieler. Auch andere Schwergewichte wie Chelsea erwischte es schon. Nehmen Sie hier an der EXPRESS.de-Umfrage teil:

Manchester City wiederum war einst einer Transfersperre, wegen Unregelmäßigkeiten bei der Verpflichtung des jugendlichen Jadon Sancho (23, inzwischen Manchester United), entgangen. Stattdessen zahlten die Engländer 340.000 Euro Strafe. Der FC wird alle Hebel in Bewegung setzen, um dem riesigen Wettbewerbsnachteil zu entgehen.

Eine Sperre würde natürlich sämtliche Planungen über den Haufen werfen. Der bereits bestätigte Transfer von St. Paulis Leart Paqarada (28) droht zu platzen. Vor allem Kapitän Hector müsste bekniet werden, seine Karriere noch nicht zu beenden. Die Zukunft anderer Profis mit auslaufenden Verträgen, wie Timo Horn (29) und Kingsley Schindler (29), müsste neu bewertet werden. Bei Leih-Verteidiger Jeff Chabot (24) hätte sich die Option einer festen Verpflichtung erledigt. Der FC müsste noch mehr auf seine Eigengewächse setzen. Verlängerungen und Beförderungen aus dem Nachwuchsbereich sind so oder so weiterhin möglich.