„Auf keinen Fall“Schalke-Rückkehr und FC-Krise – so bewertet Heldt die Lage seiner Ex-Klubs

Horst Heldt und Markus Gisdol unterhalten sich gut gelaunt vor einem Spiel des 1. FC Köln im Rhein-Energie-Stadion

Horst Heldt und Markus Gisdol unterhalten sich am 28. Oktober 2020 vor einem Spiel des 1. FC Köln im Rhein-Energie-Stadion

Als Sportchef holte er Steffen Baumgart zum FC, musste wenig später selbst gehen. Nun hat sich Horst Heldt zur Krise seines Ex-Klubs geäußert.

von Antje Rehse (are)

Einst begann seine Profi-Karriere beim 1. FC Köln, später kehrte er als Manager zurück. Und noch immer verfolgt Horst Heldt (53) aufmerksam das Geschehen am Geißbockheim.

Die aktuelle Lage treibt dem ehemaligen Sport-Geschäftsführer – von November 2019 bis Juni 2021 war er in dieser Position beim FC tätig – Sorgenfalten auf die Stirn. Nach sieben Spieltagen haben die Kölner erst ein mageres Pünktchen auf der Habenseite, sind Tabellenletzter.

Heldt lobt Baumgart: „Extrem guter Fußballsachverstand“

Am Sonntag (22. Oktober 2023, 15.30 Uhr, auf DAZN und im EXPRESS.de-Liveticker) ist Borussia Mönchengladbach zu Gast im Rhein-Energie-Stadion. „Es ist aktuell eine ganz schwierige Situation, das Derby ist ein kritisches Spiel. Wenn es nicht positiv ausgeht, könnte es zu Problemen führen“, sagte Heldt im Interview mit Sky.

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Der gebürtige Rheinländer ist allerdings überzeugt, dass einer auch bei einer Derby-Niederlage nicht um seinen Job bangen müsste: FC-Trainer Steffen Baumgart (51). „Das glaube ich nicht – auf keinen Fall“, sagte Heldt, der Baumgart quasi als letzte Amtshandlung noch selbst verpflichtet hatte, ehe er seinen Posten als Sportchef nach dem in der Relegation gegen Holstein Kiel gerade noch so verhinderten Abstieg räumen musste. Eine weitere Pleite wäre „eher kritisch für die Gesamtgemengelage“.

Den Kölner Cheftrainer lobt Heldt in den höchsten Tönen. „Ich glaube, Steffen ist facettenreich. Er kann nicht nur für Euphorie sorgen, sondern er hat auch einen extrem guten Fußballsachverstand“, so der ehemalige Nationalspieler. „Das hat er schon mehrfach unter Beweis gestellt. Er weiß, wie man mit Krisen umzugehen hat. Er ist auch derjenige, der das aushält und sich schützend vor die Mannschaft stellt.“

Dass sein Nachfolger Christian Keller (44) an Baumgart festhalte, sei deshalb „absolut“ richtig, so Heldt. Für die Torflaute – vier Treffer in sieben Spielen – gebe es Gründe, meint der Ex-Profi, ohne auf diese Gründe weiter einzugehen. Allerdings ließ er durchblicken, dass er den FC in Sachen Kader nicht für optimal aufgestellt hält. „Ob man das jetzt kurzfristig behoben bekommt, ist eine andere Sache. Jetzt hat man diesen Kader bis zum Winter. Die Frage ist, ob der FC dann nachjustieren kann“, so Heldt in Anspielung auf die drohende Transfersperre.

Derby-Geschichte

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Zuletzt wurde Heldt mit einem anderen seiner Ex-Klubs in Verbindung gebracht. Der FC Schalke steckt tief in der Krise, steht nach seinem Abstieg aus der Bundesliga auch in Liga zwei auf einem Abstiegsplatz. Laut „Bild“ wünschen sich viele in der Geschäftsstelle eine Rückkehr des früheren Sportvorstands.

Heldt wollte das zumindest nicht ausschließen, antwortete auf eine entsprechende Frage ausweichend: „Es ist schwierig, dazu etwas zu sagen. Schalke muss erst einmal eine Grundsatzentscheidung treffen, wie die weiteren Positionen besetzt werden. Diese müssen sie jetzt bald treffen.“