Nach Frust-ViererpackBaumgarts Bochum-Plan mit Selke – Nachhilfe und Tor-Party im Training

Der 1. FC Köln will gegen den VfL Bochum endlich wieder treffen. Stürmer Davie Selke ist nach seiner Pechsträhne bereit für die nächste Startelf-Chance.

von Martin Zenge (mze)

Dieses Mal muss der Knoten doch platzen! Nach 699 Minuten ohne Stürmer-Treffer und fünf von sechs torlosen Rückrunden-Spielen empfängt der 1. FC Köln am Freitag (10. März 2023, 20.30 Uhr) die Schießbude der Liga, den VfL Bochum.

Das Schlusslicht kassierte 56 Treffer an 23 Spieltagen – mit Abstand der schwächste Wert der 18 Bundesligisten. Und DIE Gelegenheit für den FC, die eigene Tor-Krise wegzuballern.

Davie Selke: Debüt-Treffer für 1. FC Köln nach Frust-Viererpack?

Zumal Davie Selke (28) nach seinem Schüttelfrost-Aus gegen Union fit ist. Köln-Coach Steffen Baumgart (51): „Davie ist wieder komplett gesund. Das heißt, er ist nicht nur ein Kandidat für den Kader, sondern auch für die Startelf.“

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Nach seinem Frust-Viererpack mit muskulären Problemen, Knöchel- und Knie-Schmerzen sowie Krankheit soll nun endlich Selkes erster FC-Treffer her.

„Er hatte ein paar Probleme, wo ich wirklich sage: Das ist Pech. Davie hat nicht schlecht gespielt, aus meiner Sicht arbeitet er gut“, lobt Baumgart und gibt Einblicke in Selkes Seelenleben: „Man merkt ihm schon an, dass er damit hadert, dass er immer wieder durch Kleinigkeiten ausgebremst wird und ins Hintertreffen gerät.“

Wie hilft der Trainer? „Für uns geht es darum, ihm aufzuzeigen, was er machen muss und soll. Ich hoffe, dass Davie das jetzt länger zeigen kann. Dann wird er in einen guten Rhythmus kommen und seine Leistungen bringen.“

Nachhilfe von Baumgart und Tor-Party im Training des 1. FC Köln

Auf dem Trainingsplatz gibt Baumgart weiterhin alles, um den Offensiv-Knoten zu lösen. Nicht nur bei Selke...

Am Mittwoch (8. März) ließ der Ex-Stürmer wie so oft in den vergangenen Tagen Abschlüsse üben – und kommentierte fast jede Aktion. „Sauber mit der Stirn“, forderte Baumgart beispielsweise. Lobte aber auch: „Gut eingelaufen.“

Seine Profis machten sich selbst heiß, feuerten sich an und bejubelten ihre Tore. Vor allem die Rufe von Kapitän Jonas Hector (32) und Selke („Das ist ja Wahnsinn, wie macht der das bloß“) schallten immer wieder durch das Franz-Kremer-Stadion.

Das Motto also: Mit Tor-Party und Baumgart-Nachhilfe gegen die Sorgen-Serie! Selke feierte unter anderem einen Knaller-Treffer von Sturm-Partner Steffen Tigges (24), könnte Freitagabend zum zweiten Mal an dessen Seite auflaufen.

„Entscheidend ist“, sagt Baumgart über den Weg zu mehr Tor-Gefahr, „dass die Jungs in ihre Abschlusssituationen kommen. Wenn der Schuss möglich ist, sollen sie schießen. Wer das Training beobachtet, sieht, dass wir intensiv daran arbeiten. Die Jungs sollen Selbstvertrauen kriegen und weitermachen – sich nicht davon beeindrucken lassen, dass wir beim Toreschießen zuletzt nicht so effektiv waren. Ich hoffe einfach, dass wir das hinbekommen.“

Wann, wenn nicht gegen Bochum? Die VfL-Bilanz der letzten vier Partien: null Punkte, 0:10 Tore. „Wir sollten uns nicht von den Ergebnissen blenden lassen. Das wird ein schwieriges Spiel“, warnt Baumgart dennoch.

Übrigens: Was passiert, wenn sie das Tor nicht treffen, bekamen seine Profis Mittwoch nach Trainingsende zu spüren. Zwei Bälle fehlten. „Schwärmt aus“, rief Baumgart und schickte seine Mannschaft minutenlang quer durchs verschneite Franz-Kremer-Stadion auf die Suche…