Nach BVB-AbschiedModeste-Klartext: So ist das Verhältnis zu Baumgart, das sagt er zu einer Rückkehr

BVB-Stürmer Anthony Modeste ärgert sich über eine verpasste Torchance.

Anthony Modeste ärgert sich am 2. September 2022 über eine verpasste Torchance. Derzeit ist der Franzose auf Vereinssuche.

Nach einem für ihn schwierigen Jahr beim BVB steht Anthony Modeste ohne Verein da. Ans Aufhören denkt der Franzose aber noch nicht. Kann er sich gar eine FC-Rückkehr vorstellen?

Kaum Tore, wenig Spielzeit und am Ende die verspielte Meisterschaft: Es war eine Frust-Saison für Anthony Modeste (35).

Der Stürmer war im vergangenen Sommer überraschend vom 1. FC Köln zu Borussia Dortmund gewechselt. Beim BVB sollte er den an Hodenkrebs erkrankten Sébastien Haller (29) ersetzen. Doch Modeste kam beim BVB lediglich auf zwei Tore, mutierte in der Rückrunde zum Bankdrücker. Kein Vergleich zu seiner FC-Saison 2021/22, als er die Geißböcke mit 20 Treffern in die Conference League schoss!

Anthony Modeste sucht neuen Verein – und spricht über den FC

Dennoch hat Modeste den Abschied, der dem FC eine Ablösesumme von fünf Millionen Euro einbrachte, nicht bereut, wie er nun gegenüber „Bild“ beteuerte. „Für mich war der Wechsel kein Fehler“, sagte der Franzose. „Wenn man die Anzahl der Tore vergleicht, war das Verhältnis in Köln natürlich höher. Aber das sind zwei unterschiedliche Teams, zwei unterschiedliche Spielstile und unterschiedliche Kader.“

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Der Stürmer betonte, er habe in seiner Zeit in Dortmund viel gelernt. Über Fußball, Teamarbeit und sich selbst. „Ich habe in einer Elite-Mannschaft gespielt“, so Modeste. Besonders froh sei er, dass sein Traum von der Champions League wahr geworden ist. „Mit meinem verstorbenen Vater habe ich viel darüber gesprochen und ich bin mir sicher, dass er sich im Himmel für mich gefreut hat“, erklärte Modeste, der zu seinem 2018 verstorbenen Vater Guy ein sehr enges Verhältnis hatte.

Nach nur einem Jahr endete am 30. Juni sein Vertrag beim BVB. Nun ist Modeste vereinslos. Liebäugelt er womöglich mit einer weiteren Rückkehr zum 1. FC Köln – wie einst nach seinem China-Abenteuer?

„Der FC und ich haben keinen Kontakt aufgenommen, um die Möglichkeit einer Rückkehr zu besprechen“, stellte Modeste klar. Sein Anschlussvertrag beim FC für die Zeit nach seiner aktiven Karriere habe sich durch seinen Weggang ebenfalls erledigt. Nach EXPRESS.de-Informationen war dieser ohnehin gänzlich unkonkret ausformuliert. FC-Sportboss Christian Keller (44) hatte dazu bereits nach dem Modeste-Abschied gesagt: „Ich habe viel von einem Anschlussvertrag gehört. Das sieht nachher ein bisschen anders aus, wenn man mal gelesen hat, was da drinsteht.“

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Mit Steffen Baumgart (51) steht Modeste aber offenbar sehr wohl noch in Kontakt – auch wenn der FC-Trainer den BVB-Wechsel zumindest aus sportlicher Sicht durchaus als Fehler bezeichnet hatte. „Aus sportlicher Sicht hätte er bei uns bleiben müssen, das wäre für alle das Beste gewesen“, hatte Baumgart im März bei „Sky“ gesagt.

Doch Modeste fand nun versöhnliche Worte. „Wir verstehen uns gut, wir hatten nie ein schlechtes Verhältnis. Er ist ein Mensch, mit dem man einen ehrlichen und respektvollen Austausch hat“, sagte der Franzose über seinen ehemaligen Coach. „Wir haben uns ausgetauscht, wir haben uns gesehen, aber wir haben uns nach dem Finale um den Titel nicht angerufen. Was hätte er auch sagen sollen? Dieser Abend war ein echtes Trauma.“

Modeste würde gerne in der Bundesliga bleiben

Borussia Dortmund hatte am letzten Bundesliga-Spieltag noch einen Zwei-Punkte-Vorsprung verspielt, am Ende durfte der FC Bayern über die Meisterschale jubeln. Ausgerechnet in Köln, wo der Rekordmeister dank des 2:1-Sieges gegen den FC den Dortmund-Patzer gegen Mainz nutzte.

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Ebenfalls in Köln jubeln darf regelmäßig Brooklyn Modeste (8). Der Sohnemann von Anthony spielt seit zwei Jahren in der FC-Jugend. „Brooklyn ist in Köln aufgewachsen. Wie jedes Kind in der Stadt nimmt der FC einen wichtigen Platz in seinem Leben ein“, sagte Modeste, der aber betonte, dass seine Frau den Fußball für den Nachwuchs organisiere. „Das Geißbockheim ist nun sein Spielplatz und nicht mehr meiner.“

Und wie geht es bei ihm selbst weiter? Das wisse er noch nicht, gab der Angreifer zu. Ein Karriereende kommt für ihn nicht infrage, er möchte noch zwei, drei Jahre spielen. Gerne würde er in der Bundesliga bleiben. Modeste: „Sie passt zu meinem Spielstil.“ 85 Bundesliga-Tore hat der ehemalige Hoffenheimer erzielt, das Gros (64) davon für Köln.

Und wenn ein Klub aus Saudi-Arabien anklopft, wie bei Cristiano Ronaldo (38) und Karim Benzema (35)? „Angebote in dieser Kategorie werde ich nicht erhalten. Aber das sind Angebote, die 99 % der Spieler annehmen würden.“ (are)