Sein Wechsel zum 1. FC Köln sorgte für mächtig Wirbel, sogar ein Voodoo-Zauber wurde gegen ihn ausgesprochen. Im Interview spricht Neuzugang Isak Johannesson darüber – und über seinen Vater.
Gegen die Besten der WeltVater von FC-Neuzugang Johannesson war selbst Fußball-Profi
Sein Wechsel von Fortuna Düsseldorf zum Erzrivalen 1. FC Köln hat hohe Wellen geschlagen. So hohe, dass einige Fortuna-Fans sogar einen Voodoo-Zauber gegen Isak Johannesson (22) inszenierten!
Doch der Isländer nimmt’s mit Humor. „Ja, das habe ich gesehen“, erzählt er im Interview mit dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ lachend. „Ich glaube allerdings, dass das nicht echt war, sondern mit Künstlicher Intelligenz gemacht. Aber so ist es, ich kann nichts dagegen machen, was die Leute ins Netz stellen. Der Zauber ist allerdings bislang wirkungslos.“
Johannesson hat Fußball im Blut: Auf den Spuren seines Vaters
Der Fußball wurde ihm quasi in die Wiege gelegt. Sein Vater Joey Gudjonsson (45) war selbst Profi, spielte unter anderem in England und dort zeitweise in der Premier League. Johannesson wurde auf der Insel geboren und wuchs mit drei jüngeren Brüdern auf.
„Großer Dank vor allem an meine Mutter. Es muss verrückt für sie gewesen sein mit vier Jungs“, sagt Johannesson heute. Seine Mutter sei sein „großes Idol“, habe gerade bei Auswärtsspielen ihres Mannes eine Menge Arbeit bewerkstelligen müssen.
Er erinnert sich noch gut, wie er seinen Vater gegen die Besten der Welt in der Premier League spielen sah: „Gegen Manchester United, Liverpool. Das hat mir eine zusätzliche Motivation gegeben, meinen eigenen Traum vom Profifußball zu verfolgen.“
„Ich war schon immer ein Fußballfanatiker“, gibt er zu. „Mein Vater erzählt mir immer, dass ich schon mit drei Jahren mit ihm Spiele über 90 Minuten angesehen habe.“ Eine besonders emotionale Geschichte: Sein Vater opferte einen Teil seiner Nationalmannschafts-Karriere für die Familie.
„Ich war zwei oder drei Jahre alt, mein Bruder war gerade zur Welt gekommen, und alles ziemlich viel für meine Mama. Da hat mein Vater den Nationaltrainer angerufen und für ein Länderspiel abgesagt, aus familiären Gründen. Der Trainer hat ihn darin bestärkt, Familie geht vor – und ihn dann nie wieder berufen. Einen Spieler aus der Premier League!“
„Wenn er etwas an seiner Karriere bedauert, dann dass er zu wenige Länderspiele gemacht hat“, erklärt der FC-Profi. „Darum sagt er mir jeden Tag, dass ich genießen soll, was ich im Fußball erlebe.“
Jetzt will Johannesson beim FC voll durchstarten. Die Gespräche mit dem neuen Trainer Lukas Kwasniok liefen „sehr gut“. Und der Isländer hat eine klare Vorstellung von seiner Rolle auf dem Platz.
„Assists sind wahrscheinlich das, was ich am liebsten mag im Fußball“, macht er eine klare Ansage. „Tore zu erzielen, ist schön, aber Vorlagen sind noch besser.“ Sein Vorbild: Kevin De Bruyne. „Ich kann es kaum erwarten, dass die Saison losgeht. Ich glaube, das wird gut“, so der neue Mittelfeld-Mann. Die FC-Fans dürfen gespannt sein. (red)