FC-KriseBaumgart nimmt sich in die Pflicht: „In solchen Situationen ist der Trainer gefragt“

Steffen Baumgart schreit an der Seitenlinie.

Steffen Baumgart regte sich bei der Niederlage des 1. FC Köln in Bremen fürchterlich auf (23. September).

Der 1. FC Köln steckt nach Bremen-Pleite weiter ganz tief im Tabellen-Keller fest. Steffen Baumgart nimmt sich nach der vierten Niederlage im fünften Spiel selbst in die Pflicht.

von Jürgen Kemper (kem)

Es sollte die Wende werden, stattdessen wird die Krise immer größer. Nachdem der 1. FC Köln es in den vergangenen Wochen verpasst hatte Leistungen und Ergebnisse in Einklang zu bringen, passte bei der 1:2-Niederlage bei Werder Bremen (23. September 2023) beides nicht mehr.

„Ich glaube, das tut jedem weh. Jedem aus der Mannschaft, jedem Kölner, jedem, der es mit uns hält“, fasste Benno Schmitz (28) die Gemütslage zusammen.

Steffen Baumgart: „Nicht annähernd so, wie ich mir Fußball vorstelle“

Schwache Leistung, keine Punkt – Abstiegskampf! „Die zweite Halbzeit war nicht annähernd so, wie ich mir Fußball vorstelle“, schimpfte Steffen Baumgart (51).

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Der Lautsprecher schlug nach der vierten Niederlage im fünften Ligaspiel aber insgesamt lieber die leisen Töne an – wirkte angesichts der dritten verspielten Führung der recht jungen Bundesliga-Saison zunehmend ratlos. „Das sind Sachen, die natürlich auch Fragen aufwerfen“, sagte der Coach: „In solchen Situationen ist der Trainer gefragt.“

Groß ändern will er aber erstmal nichts. Baumgart bleibt beharrlich bei seinem Hauruck-Fußball, hofft von Woche zu Woche, dass sich der Erfolg einstellen wird, wenn man beharrlich bleibt.

Fast schon trotzig wiederholte er sein Mantra der vergangenen Tage. „Wir müssen nur in dieser Spielweise irgendwann auch mal erfolgreich werden. Wir können nicht jeden Tag Wasser zählen und ich mich nach jedem Spiel hinstellen und sagen, dass es ein bisschen gut ist. Ein bisschen gut reicht nicht für die Bundesliga.“

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Zumal auch in Bremen deutlich wurde, dass die Krise langsam auch zum mentalen Problem wird. Selbst Jeff Chabot (25), der bislang mit fantastischen Leistungen überzeugte, ließ sich in Bremen von der kollektiven Unsicherheit anstecken. Ein Alarm-Signal! Man merkt, dass die Jungs in der ein oder anderen Situationen mit dem Kopf arbeiten. Das ist meine Aufgabe sie da klar zu kriegen und wir bei uns bleiben“, sagte Baumgart.

Florian Kainz (30) fordert daher vor dem richtungsweisenden Heimspiel gegen den VfB Stuttgart eine Aussprache: „Wir müssen die Sachen intern ganz klar ansprechen“, sagte ein enttäuschter Kapitän und fügte an: „Wir müssen gemeinsam da rauskommen und schauen, dass wir nicht mit dem Finger auf andere Spieler zeigen. ‚Du bist schuld, du bist schuld‘. Wir müssen da gemeinsam rauskommen und zusammenhalten.“