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EXPRESS-TalkFC-Profi Hübers über Leidenszeit und neuen Vertrag

Aktualisiert

Am Donnerstagabend fand der EXPRESS-Talk zum 1. FC Köln statt. Mit dabei auch der aktuell verletzte FC-Profi Timo Hübers und Ex-Spieler Lukas Sinkiewicz.

Der 1. FC Köln hat ein turbulentes Jahr hinter sich: Nach dem Aufstieg folgte eine gute Startphase in der Bundesliga, die Neuwahlen des Vorstands und auch einige personelle Rückschläge, sowie zuletzt eine ordentliche Ergebnis-Krise.

Es gab also viel zu diskutieren am 18. Dezember 2025 auf der Veranstaltung „E Levve lang – der Talk zum FC“ von EXPRESS.de und Kölner Stadt-Anzeiger im Fleischhauer Audi Zentrum Köln-Mitte. Zum dritten Mal wurde bereits vor rund 100 Fans über den FC gesprochen. Beim Talk vor dem Spiel gegen Union Berlin diesmal mit dabei: der aktuell verletzte FC-Abwehrspieler Timo Hübers, Mitgliederrats-Chef Fabian Schwab und Ex-Profi Lukas Sinkiewicz.

Timo Hübers guckt optimistisch nach vorne

Zu Beginn sprach erstmals Hübers über seine aktuelle Verfassung nach der schweren Knieverletzung beim Spiel in Dortmund (Ende Oktober): „Es geht mir den Umständen entsprechend gut. Ich kann schon wieder ins Geißbockheim kommen und mein Reha-Programm abspulen. Die schlimmsten Tage habe ich hinter mir.“

Für den Verteidiger, der dem FC schmerzlich fehlt, ist es keine leichte Zeit. Er hat einige Kilogramm abgenommen: „Ich habe ein paar Wochen Ruhe verordnet bekommen, erst dann fällt einem auf, wie austrainiert man im Spielbetrieb ist. An meinem Oberschenkel ist jetzt gerade am verletzten Bein nicht mehr so viel dran, aber auch das andere Bein ist betroffen. Aber den Tiefpunkt habe ich auch hinter mir, ich habe schon wieder ein Kilo draufgepackt.“

In der Reha kann er schon wieder richtig angreifen. Er lacht: „Ich kann mehr machen, als ich gedacht habe, aber noch sehr dosiert. Mit geringem Gewicht kann man die verloren gegangene Muskulatur wieder ansprechen. Auch an der Beweglichkeit wird gearbeitet und natürlich am Oberkörper. Zudem gibt es Ausdauer-Programme. Ich trainiere zwei- bis drei Stunden täglich, dazu kommt noch Physio. Vom Trainingsumfang ist es deutlich mehr, also im normalen Trainingsalltag.“

Kurz nach der Verletzung war es hart, als gar keine Bewegung angesagt war: „Ich habe gelesen, oder eine Serie geguckt, aber auch viel Zeit totgeschlagen. Langeweile war schon ein Thema.“ Doch jetzt blickt er positiv nach vorne: „Das ist mein Naturell, es ist passiert, man kann das nicht rückgängig machen, und ich gehe das jetzt positiv an.“

Die Szenen der Verletzung haben ihn natürlich mehr schockiert als viele Fans. Hübers erklärt: „Zugegebenermaßen war es schon ziemlich schwierig, das zu verarbeiten. Ich hatte schon zwei Verletzungen im Trainingsalltag. Jetzt war es vor 80.000 Fans und von der Anteilnahme ganz anders. Die Verletzung war super schwer, sah wohl auch fies aus in er Wiederholung, deswegen war die Anteilnahme riesig. Ich habe in der Erstversorgung starke Medikamente bekommen, dann kam die OP. Es war ein Mix aus psychischem und physischem Schock und hat mich die ersten Tage schon durchgewirbelt.“

Doch jetzt ist er zurück am Geißbockheim, was Hübers sehr gut tut: „Es ist ein Stück Alltag, der zurückkommt. Man sieht sich in der Kabine, in der Trainingshalle, es ist eng an eng, ich bekomme alles mit, was in der Kabine passiert. Das ist wichtig, die Stimmungen in einer Mannschaft mitzubekommen. Bisschen foppen und aufziehen, davon lebt es auch.“

Kollege Lukas Sinkiewicz weiß, was Hübers durchmacht: „Es ist nicht einfach. Es ist vor allem schwer, wieder in Top-Form zu kommen. Ich habe sie nicht mehr so richtig erreicht nach meiner Knieverletzung. Ich habe meine Karriere mit 29 Jahren beenden müssen aufgrund meiner Knie-Geschichte.“

Sinkiewicz blieb aber auch positiv: „Ich habe nicht gehadert, es war Schicksal, ich bin dankbar, dass ich Profi-Fußballer war und drei Länderspiele machen durfte. Ich bin als Mensch viel gereist und dank vieler Erfahrungen gewachsen. Ich hadere nicht, hätte, wenn und aber …“

Aus dem Publikum kamen dann von den Fans weitere Fragen an Hübers: Sehen wir dich nochmal im FC-Trikot? Er lachte: „Da gehe ich fest von aus. Das ist das Ziel. Ich bin zuversichtlich und habe viel selbst in der Hand durch Fleiß. Ich sehe mich gut gerüstet.“ Dafür gab es lauten Applaus!

Sein Vertrag beim FC läuft im Sommer 2026 aus, er soll verlängert werden. Hübers bekommt positive Signale: „Ja, Thomas Kessler hat es angedeutet, dass wir uns zusammensetzen, auch als er mich im Krankenhaus besucht hat. Er hat es persönlich nochmal untermauert am Geißbockheim. Wir werden das zu gegebener Zeit intensiver besprechen, noch liegt einiges auf seinem Schreibtisch, da reihe mich gerne ein.“

Eine genaue Diagnose wollte er nicht bekanntgeben, weil dann Spekulationen über einen Comeback-Zeitpunkt aufkommen könnten: „Es ist eine schwere Knieverletzung. Es ist nicht entscheidend, wann ich zurückkehre. Es kommt auf das Knie an, es sind ein paar Schritte zu gehen. Ich orientiere mich eher da dran, nicht an irgendwelchen Diagnosen.“

Moderiert wurde die Veranstaltung von Jürgen Kemper, Sport-Redakteur und FC-Experte bei EXPRESS.de, Christian Löer, Sportchef beim „Kölner Stadt-Anzeiger“, und KStA-Chefreporter Lars Werner.