Selten äußerte sich ein FC-Manager so (selbst)kritisch über einen Transfer. Wie sieht es mittlerweile aus? Das bisher letzte Karriere-Update zeigt: nicht besser.
Problem-Profi in Köln„Schlechter Transfer“ des FC frisch arbeitslos
Aktualisiert03.09.2025, 11:50
Und Schluss! Diese Station passt perfekt in die merkwürdige Karriere des Emmanuel Dennis. Der 27-Jährige ist seit dem 31. August 2025 arbeitslos, vor wenigen Tagen wurde der Vertrag des einstigen FC-Stürmers bei Nottingham Forest aufgelöst.
Im Sommer 2022 zog es Dennis innerhalb Englands von Watford nach Nottingham, zur Überraschung vieler FC-Fans ließ sich der Premier-League-Durchstarter der Vorsaison die Dienste des Nigerianers 14 Millionen Euro kosten.
2021 beim 1. FC Köln komplett gefloppt – Dennis jetzt arbeitslos
Denn, daran dürfte in der Domstadt keiner zweifeln: Bei seinem kurzen Bundesliga-Intermezzo zeigte Dennis nicht, dass er diese Ablöse auch nur im Ansatz wert wäre. Stattdessen erarbeitete er sich den Ruf des großen Problem-Profis.
„Er ist kein einfacher Typ. Wir wussten um diese Problematik, sind aber zu sehr ins Risiko gegangen. Wir haben das falsch eingeschätzt“, erklärte Horst Heldt 2021 nach dem Dennis-Abschied im Interview mit der „Kölnische Rundschau“. „Dennis hat für Unruhe gesorgt, weil seine Verhaltensweisen nicht so waren, wie es in der Gemeinschaft nötig ist. Wir haben ihn dann fallen lassen, weil unsere Priorität auf der Gruppe lag. Das war ein schlechter Transfer, der in meiner Verantwortung liegt.“
Heldt ließ keinen Zweifel daran, dass er bei dem Deal mächtig daneben gegriffen hatte – nur wenige Wochen später von einem „schlechten Transfer“ zu sprechen, das gibt es bei einem Manager nur selten.
Im Januar 2021 war es der heutige Union-Verantwortliche, der Dennis für 1,2 Millionen Euro Leihgebühr aus Brügge in die Domstadt lotste. Seine Bilanz beim FC: neun Bundesliga-Spiele, kein Tor, die letzten fünf Spiele ohne Einsatz.
Dann ging es für Dennis aber auf die Insel und nach einem starken Jahr bei Watford mit 16 Scorerpunkten in der Premier League dann zu Nottingham Forest – und das für immerhin 14 Millionen Euro Ablöse. Alles ab da in ruhigeren Bahnen? Überhaupt nicht!
Dennis wurde in seinen drei Jahren bei Nottingham Forest gleich dreimal verliehen – zu Basaksehir, dann wieder zurück zu Watford und zuletzt zu den Blackburn Rovers. Auch hier kam die Karriere nicht in ruhige Fahrwasser.
Forest machte keinen Hehl daraus, dass der Verein keine Verwendung für Dennis hat. Als sich kein Abnehmer für ihn finden ließ, wurde am Sonntag (31. August) öffentlich, dass Dennis’ Vertrag aufgelöst wurde.
Die natürlich negative Seite: Auf dem Papier ist Dennis arbeitslos. Wiederum ein angenehmer Effekt: Der Angreifer kann ohne Ablöse-Verhandlungen bei einem neuen Klub anheuern – und das auch über das Ende der Transferphase hinaus.
Dennis stehen alle Türen offen, auf der ganzen Welt kann er sich einen neuen Arbeitgeber suchen. Den ersten Rückschlag gab es aber sofort: Laut „Daily Herald“ war Dennis im Rennen um einen Vertrag bei Celtic, in Glasgow hätte der 27-Jährige direkt auch in der Europa League angreifen können.
Allerdings entschied sich der schottische Traditionsverein nur wenige Stunden, nachdem das Interesse an Dennis publik wurde, dazu, lieber Kelechi Iheanacho (28) zu verpflichten. Die Suche geht also weiter!