Baumgart machte ihn zum Bundesliga-SpielerEx-Köln-Talent schwärmt: „Feiere ihn als Trainer und als Typ“

Steffen Baumgart gibt Cauly Anweisungen.

Unter Steffen Baumgart feierte Cauly Olivera Souza (hier am 3. Juli 2019) sein Bundesliga-Debüt. 

Cauly Oliveira Souza schaffte beim 1. FC Köln nie den Sprung zu den Profis. Unter Steffen Baumgart wurde er schließlich aber doch noch Bundesliga-Profi. Heute schwärmt er vom FC-Trainer.

Er galt einst als eines der größten Talente im Geißbock-Stall. Mit 14 Jahren wechselte Cauly Oliveira Souza (27) in den FC-Nachwuchs, spielte dort mit späteren Bundesliga-Profis wie Marcel Hartel (27) und Yannick Gerhardt (29) zusammen und gewann 2013 den DFB-Pokal der A-Junioren.

Trotz überragender Anlagen reichte es beim feinen Techniker jedoch nie für einen Profi-Einsatz. „Wenn du im FC-Internat lebst, quasi jeden Tag mitbekommst, was die Profis machen, wer bei den Profis spielt, dann wünscht du dir natürlich, auch einmal im Rhein-Energie-Stadion aufzulaufen. Das Aus war für mich ein Schockmoment und Weckruf zugleich“, sagt Cauly gegenüber „transfermarkt.de“ rückblickend.

Cauly: „Habe den Fußball nie als Business gesehen“

Der gebürtige Brasilianer, der seit Februar wieder in der Heimat – bei Erstligist EC Bahia – kickt, sucht die Schuld aber nicht bei anderen, gibt sich stattdessen selbstkritisch.

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„Aus heutiger Sicht haben mehrere Faktoren dafür gesorgt, dass ich nicht Profi beim FC geworden bin: Zum einen habe ich den Fußball nie als Business gesehen. Ich hätte mehr darauf achten müssen, wie meine Statistiken aussehen, dass ich möglichst viele Tore erzielen und Vorlagen geben muss. Jedoch stand für mich in erster Linie der Spaß im Vordergrund. Zum anderen war ich immer ein zurückhaltender Typ, habe lieber zugehört als selbst erzählt. Im Fußball ist es aber manchmal auch gut, wenn du redest.“

Statt bei den FC-Profis durchzustarten, ging es zum kleinen Nachbarn Fortuna Köln. In der 3. Liga holte er sich die nötige Härte für den Herren-Fußball und empfahl sich mit guten Leistungen für höhere Aufgaben.

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Über den MSV Duisburg ging es zum SC Paderborn, wo er unter Steffen Baumgart (51) schließlich doch noch zum Bundesliga-Spieler wurde. Der Mittelfeldspieler erinnert sich gerne an die gemeinsame Zeit mit dem heutigen FC-Trainer zurück.

„Er ist absolut authentisch. Er spielt keine Rolle oder hat eine Maske auf. Er lebt und brennt für den Fußball. Du merkst vom ersten Training an, dass er sehr engagiert ist, viel von seinen Spielern fordert, aber gleichzeitig viel zurückgibt. Kurzum: Ich feiere ihn als Trainer und als Typ.“

Nach einem halben Jahr unter Baumgart folgte Cauly dann aber dem finanziellen Lockruf aus Bulgarien. Mit Ludogorets Razgrad wurde er dreimal Meister und erlebte rauschende Europapokal-Nächte gegen Inter Mailand oder die Tottenham Hotspur. Erst zu Jahresbeginn ging es aus Osteuropa dann zurück nach Südamerika. (kem)