1. FC KölnDerby-Euphorie darf Köln-Probleme nicht vergessen machen

Der 1. FC Köln feiert den Derby-Sieg gegen Borussia Mönchengladbach.

Die Spieler des 1. FC Köln feiern mit den Fans den Derby-Sieg gegen Borussia Mönchengladbach (22. Oktober 2023).

Der 1. FC Köln feierte beim Derby-Sieg gegen Borussia Mönchengladbach den ersten Dreier der Bundesliga-Saison. Der prestigeträchtige Erfolg darf aber nicht über die prekäre Lage des Klubs hinwegtäuschen.

von Jürgen Kemper (kem)

Der 1. FC Köln hat gegen Borussia Mönchengladbach den ersten Dreier der Bundesliga-Saison eingefahren. Nach zuvor einem Punkt aus sieben Spielen ist der Knoten für die Mannschaft von Steffen Baumgart (51) mit dem Derby-Sieg endlich geplatzt. Der Erfolg gegen den Erzrivalen vom Niederrhein kann aber nur der Anfang gewesen sein. Ein Kommentar.

Dieser Sieg ist Balsam für die Seele. Vor allem, weil es kein gewöhnlicher Sieg war, es war ein DERBY-Sieg! Erfolge gegen die Fohlen vom Niederrhein zählen quasi doppelt und lassen traditionell vieles vergessen, was vorher war.

Steffen Baumgart fällt nach Derby-Sieg Stein vom Herzen

Nachdem in den vergangenen Wochen viel Kritik auf die Mannschaft eingeprasselt war, könnte dieser denkwürdige Nachmittag im Rhein-Energie-Stadion der Brustlöser gewesen sein. Denn wenn ein Erfolgserlebnis die heiß ersehnte Wende herbeiführen kann, dann dieses emotional aufgeladene.

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Das weiß auch Steffen Baumgart. Dem schwer erkälteten FC-Trainer ist wohl gleich ein ganzes Fels-Massiv vom Herzen gefallen, so groß dürfte seine Erleichterung darüber gewesen sein, dass sein viel beschworener „Weg“ endlich wieder zum Ziel führt.

Dieser Dreier war in vielerlei Hinsicht Gold wert: für die Tabelle, für die Stimmung, aber für die Köpfe der Spieler. So ein Derby kann ungeahnte Kräfte freisetzen. Und das ist auch dringend notwendig.

Denn inmitten der ungezügelten Derby-Euphorie und berechtigten Feier-Stimmung darf nicht aus den Augen gelassen werden, dass der FC dem Geschehen immer noch hinterherrennt, nicht alle Probleme verschwunden sind.

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Das war Baumgart, Keller und Co. inmitten der Feierlichkeiten auch wichtig zu betonen. Denn noch während in den Katakomben lautstark die Kabinen-Hymne „Tommi“ dröhnte, hoben die Verantwortlichen schon mahnend den Zeigefinger. 

1. FC Köln in der Einzelkritik

Die Noten der FC-Profis im Bundesliga-Heimspiel gegen Borussia Mönchengladbach

1/15

Also: Durchatmen, ja, aufatmen, nein! Denn vier Punkte nach acht Spielen sind und bleiben enttäuschend. Jetzt, wo der Anfang gemacht ist, gilt es, den gewonnenen Rheinland-Schlager in den kommenden Wochen zu versilbern. Mit Ausnahme von Leipzig kommen nun Mannschaften, die auf Augenhöhe sind, die man schlagen muss.

Fazit: So wie vor dem Derby nicht alles schlecht war, ist nach dem Derby auch noch längst nicht alles gut. Es bleibt weiter ein harter und steiniger Weg bis zum gesteckten Ziel Klassenerhalt.