Baumgart-Wut wegen Köln-„Lüge“Geht auch um Finkgräfe und Downs – das gefällt ihm gar nicht

Steffen Baumgart schon vor dem ersten Pflichtspiel der Saison auf Betriebstemperatur! Diesmal blickt er auf die Zeit bei seinen Ex-Klubs zurück.

von Daniel Thiel  (dth)

Bis zum ersten Pflichtspiel der Saison sind es noch zwei Wochen, da sind einige Bundesliga-Trainer eher noch im entspannten Modus. Nicht aber Steffen Baumgart (53)! Was die Fans in Köln an ihm schätzen: Der gebürtige Berliner ist eigentlich immer auf Betriebstemperatur.

Nun steht er vor seiner ersten (voraussichtlich) vollen Saison als Trainer von Union Berlin und wird hoffen, dass nach zwei Spielzeiten mit Entlassungen für ihn (in Köln und in Hamburg) wieder ein etwas ruhigeres Arbeiten möglich ist.

Steffen Baumgart sauer – geht um seinen Ruf als Talente-Entwickler

Nachdem der Ex-FC-Trainer Union in der Vorsaison bemerkenswert stabilisiert hatte, geht es im zweiten Schritt auch ums Entwickeln. Als es da gerade um junge Spieler ging, blickte Baumgart als Referenzwert schnell auf seine Köln-Zeit zurück – und fand gewohnt klare Worte.

Alles zum Thema Steffen Baumgart

„Ich habe viele Spieler in meiner Köln-Zeit zu Bundesliga-Spielern gemacht“, betonte Baumgart laut „Bild“, als es um den Fokus von Union geht, auch verstärkt auf Jungprofis zu setzen. „Auch, wenn in Hamburg bewusst anderer Sch*** geschrieben wurde. Das ist eine Lüge.“

Während seiner HSV-Zeit wurde Baumgarts Stil immer wieder ausgesprochen kritisch beäugt. Baumgart scheint immer noch aufzustoßen, dass er in Hamburg keinen guten Ruf als Talente-Entwickler hatte – da ging es in erster Linie um seine Zeit in Köln.

Zu seiner FC-Zeit ermöglichte Baumgart unter anderem zwei der Spieler, die den Kölnern in diesem Sommer Millionen-Einnahmen ermöglichten, das Debüt in der Bundesliga: Damion Downs und Max Finkgräfe (beide mittlerweile 21) kamen als 19-Jährige unter Baumgart auf der großen Bühne zum Zuge. Auch an die beiden wird er bei der Wut-Äußerung wohl gedacht haben.

Der einzige noch jüngere FC-Debütant der Baumgart-Zeit: Justin Diehl (20). Gerade einmal einen Monat nach Diehls 18. Geburtstag kam er beim fulminanten 7:1-Sieg gegen Bremen im Januar 2023 zu seiner Erstliga-Premiere.

Auch Diehl hilft dem FC sportlich nicht mehr, er spielt seit einem Jahr in Stuttgart – dennoch galt er auch als einer der Hoffnungsträger der Baumgart-Zeit. Die drei Youngster sind übrigens die drei Teenager-Debütanten Baumgarts in seiner Bundesliga-Zeit, Union wird darauf hoffen, dass da in den kommenden Monaten mindestens noch einer hinzukommt.