„Wäre sein Spiel gewesen“Baumgart hofft, dass Selke „der Letzte“ ist – Trainer-Befehl für Torlos-FC

Steffen Baumgart pfeift beim Bundesliga-Spiel Union Berlin gegen 1. FC Köln an der Seitenlinie.

Pfeift seine Jungs nach vorne: Steffen Baumgart, hier am Samstag (4. März 2023) beim 0:0 des 1. FC Köln gegen Union Berlin, fordert viele Abschlüsse.

Der 1. FC Köln hätte Union Berlins Mega-Heimserie knacken können. Doch auch ohne Treffer hat Trainer Steffen Baumgart an der Alten Försterei gesehen, was er sehen wollte.

von Martin Zenge (mze)

Wieder kein FC-Tor, wieder Selke-Sorgen – und dennoch war Kölns Auswärtsauftritt bei Union Berlin eine Mutmacher-Nullnummer fürs letzte Saison-Drittel. Steffen Baumgarts (51) Team schießt aus allen Löchern gegen die Offensiv-Krise an, hat zudem den Abstand nach unten vergrößert.

Ach, würde die Bundesliga doch nur aus Bayern-Jägern bestehen… Mit dem 0:0 an der Alten Försterei hat der FC das nächste Top-Team geärgert – auch wenn sich Union trotz Tabellenplatz drei nie als ein solches bezeichnen würde.

Lothar Matthäus: „Mit dem Abstieg sollte der FC nichts zu tun haben“

Ohne ihren glänzenden Torhüter Frederik Rönnow (30) hätten die Eisernen am Samstag (4. März 2023) erstmals seit dem 13. Februar 2022 ein Heimspiel verloren. Allein diese nun 384 Tage währende Statistik zeigt, wie hoch die FC-Leistung einzuschätzen ist.

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Baumgart sagt: „Wir hatten die ein oder andere bessere Torchance. Trotzdem bin ich zufrieden mit dem Punkt, den haben wir uns hart erarbeitet.“ Das 0:0 ließ Kölns Polster auf den Relegationsrang vor dem letzten Saison-Drittel auf beruhigende acht Zähler anwachsen.

Offensivmann Florian Kainz (30) meint: „Der Punkt ist wichtig für die Tabelle.“ Und Sky-Experte Lothar Matthäus (61) legt sich sogar fest: „Mit dem Abstieg sollte der FC nichts mehr zu tun haben.“

Obwohl die Geißböcke in Berlin im sechsten Rückrunden-Spiel zum fünften Mal ohne Tor vom Platz gingen und die FC-Stürmer seit nun 699 Minuten auf ein Erfolgserlebnis warten.

Steffen Baumgart über Tor-Krise: „Wir kommen der Sache immer näher“

Baumgart sah in seiner Wahlheimat Köpenick dennoch, dass seine Offensive auf dem richtigen Weg ist: „Die Jungs haben nicht die Ruhe, die wir brauchen. Deshalb haben wir eingefordert, dass sie sehr viel schießen sollen. Wir kommen der Sache immer näher.“ Anzeige: Jetzt Gutschein für den Fanshop des 1. FC Köln gleich hier im EXPRESS-Gutscheinportal sichern!

Sein Befehl also: Dauerfeuer – um den Tor-Bock umzustoßen! Gegen Union versuchte fast das komplette Team sein Glück. Erst Dejan Ljubicic (25) und Steffen Tigges (24), nach der Pause dann Linton Maina (23), Eric Martel (20), Florian Kainz, Jonas Hector (32) und Ellyes Skhiri (27). Immer stand Rönnow oder ein anderer Berliner im Weg.

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Abwehrmann Timo Hübers (26) ist sicher: „Da fällt bald wieder einer rein.“ Bestenfalls am Freitag (10. März 2023) im Heimspiel gegen Schlusslicht VfL Bochum (20.30 Uhr, live auf DAZN und im EXPRESS.de-Ticker).

Dann soll auch Davie Selke (28) wieder dabei sein. In Berlin war der Stürmer wegen Schüttelfrost nur Zuschauer – bereits die vierte Mini-Zwangspause in neun FC-Wochen. „Das ist einfach Pech“, sagt Lizenzbereich-Leiter Thomas Kessler (37).

Baumgart hatte den Ex-Herthaner eigentlich für die Startelf eingeplant, erklärt: „Das wäre sein Spiel gewesen von der inneren Motivation her.“ Aber: „Wir hatten so ein bisschen die Grippe-Welle. Ich hoffe, dass es bei allen abebbt und Davie jetzt der Letzte ist.“ So wie die Union-Nullnummer das vorerst letzte Spiel ohne FC-Tor bleiben soll…