Nächste Bundesliga-PleiteFC hat den Weser-Fluch – Baumgart-Elf verspielt zum dritten Mal eine Führung

Marvin Schwäbe sitzt nach dem Tor zum 1:2 gegen Werder Bremen enttäuscht auf dem Boden.

Marvin Schwäbe sitzt nach dem Tor zum 1:2 gegen Werder Bremen am 23. September 2023 enttäuscht auf dem Boden.

Der 1. FC Köln muss in der Bundesliga den nächsten Rückschlag einstecken und steckt nach fünf Spielen tief im Tabellenkeller.

von Jürgen Kemper (kem)

Der 1. FC Köln hat den Weser-Fluch!

Die Mannschaft von Steffen Baumgart (51) kassierte am Samstag (23. September 2023) beim 1:2 bei Werder Bremen die vierte Niederlage im fünften Bundesliga-Spiel. Das Weserstadion ist und bleibt damit kein gutes Pflaster! Denn seit Jahrtausendbeginn konnte der FC nur eines von 16 Spielen im Weserstadion gewinnen. Das war im Jahr 2014 nach dem Aufstieg, damals traf Anthony Ujah (32) zum knappen 1:0-Erfolg an der Weser.

Florian Kainz überraschend auf der Sechs

Dabei lief zunächst alles nach Plan. Der FC-Coach startete mit einem unerwarteten, taktischen Kniff in die Partie. Florian Kainz kam gegen seine Ex-Kollegen erstmals auf der Sechs zum Einsatz. Während der Kapitän absichern sollte, kehrte Luca Waldschmidt auf der Zehn zurück in die Startelf. Dejan Ljubicic begann statt des gelb-rot-gesperrten Rasmus Carstensen auf rechts.

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Der FC startete selbstbewusst in die Partie und setzte zunächst den von Baumgart geforderten Stress-Fußball um. Es dauerte allerdings bis zur 30. Minute, bis sich der FC für seinen Mut belohnen konnte. Dann war es ausgerechnet Davie Selke, der gegen seinen Ex-Klub zur Stelle war. Nach einer Ecke von Kainz stand der Angreifer da, wo ein Torjäger stehen muss und erzielte per Kopf sein zweites Saisontor. 

1. FC Köln in der Einzelkritik

Die Noten der FC-Profis beim Bundesliga-Auswärtsspiel bei Werder Bremen

1/15

Die Freude währte allerdings nicht lange. Wie schon gegen den VfL Wolfsburg am zweiten Spieltag hielt die Führung nur sieben Minuten. In der 38. Minute schickte Ducksch Sturmpartner Borre auf die Reise. Die Leihgabe von Eintracht Frankfurt blieb eiskalt und traf zum 1:1-Ausgleich.

Im zweiten Durchgang tat sich der FC deutlich schwerer und verlor mehr und mehr den Faden. Der schwächsten Offensive der Liga fehlte erneut die Durchschlagskraft, Selke hing plötzlich in der Luft. Baumgart reagierte und brachte Alidou für den völlig glücklosen Waldschmidt. Kainz ging auf seine angespannte Spielmacher-Position zurück.

Kurz nach der Umstellung folgte dann die kalte Dusche. Justin Njinmah war keine Minute auf dem Feld, da bestrafte er eine von vielen Unkonzentriertheit in der FC-Defensive an diesem Abend. Der Angreifer lief Jeff Chabot im Rücken weg und traf zum 2:1. Es war bereits das dritte Mal in der Saison, dass der FC einen Vorsprung verspielte. In Frankfurt reichte es immerhin noch zu einem Unentschieden, gegen Wolfsburg und Werder stand man am Ende mit leeren Händen da.

Selke spricht von verdientem Werder-Sieg

„Nach der Leistung von Werder in der zweiten Halbzeit völlig zurecht“, sagte Selke bei Sky. „Die erste Halbzeit war gut, in der zweiten Halbzeit war Werder stärker. Warum das so ist, lässt sich manchmal schwer sagen.“ Selke weiter: „Wir müssen jetzt schleunigst punkten.“

Denn der FC versank nach dem Rückstand in einer Schockstarre und fand nicht mehr die passende Antwort. Der eingewechselte Damion Downs, der sein Bundesliga-Debüt feierte, hatte noch die einzig nennenswerte Chance. Der Youngster köpfte in der 89. Minute nur an den Außenpfosten. Das hätte der Ausgleich sein müssen.

Damit hängt man weiter ganz tief unten drin, nachdem Baumgart bereits vor der Partie den Abstiegskampf ausgerufen hatte. Und nächste Woche kommt ausgerechnet die Mannschaft der Stunde, der VfB Stuttgart ins Rhein-Energie-Stadion.