FC-Stimmen zum Spiel-AbbruchBaumgart: „Anderthalb Jahre Köln und ich kann drei Bücher schreiben“

FC-Verteidiger Kristian Pedersen im Zweikampf mit Milan Petrzela vom 1. FC Slovacko (27. Oktober 2022).

FC-Verteidiger Kristian Pedersen im Zweikampf mit Milan Petrzela vom 1. FC Slovacko (27. Oktober 2022)

Das Spiel zwischen dem 1. FC Köln und dem 1. FC Slovacko musste wegen dichten Nebels abgebrochen werden. EXPRESS.de hat die Stimmen zum Spiel-Abbruch in der Conference League gesammelt. 

Ein ganz schönes Hin und Her in Tschechien... Nachdem der Anstoß des Conference-League-Spiels zwischen dem 1. FC Köln und dem 1. FC Slovacko am Donnerstagabend (27. Oktober 2022) zweimal verschoben wurde, brach Schiedsrichter Giorgi Kruashvili (36, Georgien) die Partie um 20.17 Uhr komplett ab. 

Grund dafür: Der dichte Nebel im städtischen Fußballstadion in der kleinen Provinz Uherské Hradiste. Die Begegnung soll am Freitag um 13 Uhr ab der siebten Spielminute fortgesetzt werden. EXPRESS.de hat die Stimmen zum Spielabbruch gesammelt:

Steffen Baumgart lacht: „Sehr, sehr gute Leistung in den sieben Minuten“

FC-Coach Steffen Baumagrt (50) über... ...den besonderen Abend in Tschechien: „Erst mal muss man sagen: Sehr, sehr gute Leistung in den sieben Minuten (lacht). Jetzt mal im Ernst, anderthalb Jahre Köln und ich kann drei Bücher schreiben. Das habe ich so noch nicht erlebt. Ich glaube aber, dass der Abbruch richtig war – vor allem, wenn man auf die Verletzungsgefahr schaut. Wir wären wieder zehn Minuten reingegangen und die Jungs hätten wieder von vorne anfangen müssen. Ich glaube, für beide Mannschaften war es die richtige Entscheidung, auch wenn wir die Retourkutsche erst am Sonntag (Bundesliga-Spiel gegen Hoffenheim, Anm. d. Red.) kriegen. Aber das ist halt nicht zu ändern.“

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...den Umgang der Situation mit Humor: „So etwas kannst du ja nur mit Humor nehmen. Der Job ist stressig genug. Wichtig ist, dass wir ein gutes Kollektiv sind. Nicht nur die Jungs, sondern insgesamt. Wir müssen gucken, dass wir die Fokussierung auf morgen legen, damit wir die richtigen Abläufe haben. Zum Glück war ich lange in der 2. Liga, da weiß ich, wie 13 Uhr geht. Ich hoffe mal, dass das hilft.“

...die späte Entscheidung des Schiedsrichters: „Ich glaube, den Zeitpunkt sollte man jetzt gar nicht diskutieren. Gerade, wenn man solche Abbrüche macht, muss man schon das Ganze im Auge haben. Da geht es dann um Fernsehen, Reisen und viele weitere Sachen, die man nicht einfach entscheiden kann. Deswegen halte ich das aus meiner Sicht für normal, dass länger gewartet wird. Wir hatten ja dann alle das Gefühl, dass es wieder gut war, und innerhalb von zehn Minuten war es wieder nicht gut.“

...die Diskussionen mit dem Schiedsrichter: „Ich habe ihm gezeigt, dass ich nichts sehe. Ich habe wirklich nichts gesehen – auch wenn ich in ein Alter komme, wo ich vielleicht eine Lesebrille brauche. Ich wusste nicht mal, ob das eine große Tor-Chance war von uns und ob der Ball bei Marvin knapp über dem Tor war. Viel entscheidender ist aber, dass die Spieler selbst gesagt haben, dass sie diagonal nicht gesehen haben, ob jemand freisteht oder nicht. Das ist dann schwierig, auch wenn jede Aus-Situation diskutiert wird. Wenn so ein Spiel dann emotional wird und keiner kann eine klare Entscheidung treffen, geht es in die falsche Richtung.“

...den Spaß der mitgereisten FC-Fans: „Wenn ich den Block von Slovacko gesehen habe und unseren Block – da hätten alle Spaß gehabt. Sie hätten zwar zwischendurch nicht sehen können, ob es ein Tor ist oder nicht, aber ich glaube, dass alle gut mit der Situation umgehen konnten, und das ist wichtig.“

Florian Kainz: „Verständlich, dass das Spiel angepfiffen wurde“

FC-Kapitän Florian Kainz (30) über... ...die Ungewissheit vor dem Spiel und den Abbruch: „Es war heute eine ganz schwierige Situation. Immer die Pause, neu aufwärmen. Aber es war sinnvoll, dass wir nicht weitergespielt haben, weil es einige Spieler gab, die nichts mehr gesehen haben. Der Schiedsrichter hat gesagt, die Assistenten haben auch nichts mehr gesehen. Also hat es dann auch keinen Sinn gemacht. Jetzt müssen wir schauen, dass wir morgen von Anfang an gut spielen und Gas geben.“

...die Sicht während des Spiels: „Die Verteidiger haben gesagt, sie sehen vorne nichts, es war schon schwierig. Wenn man einen langen Ball spielt und der Sargis in der ersten Aktion vorne gelaufen ist, haben die hinten ihn nicht mehr gesehen. Trotzdem war es verständlich, dass das Spiel angepfiffen wurde. Nach dem letzten Aufwärmen war es schon deutlich besser, aber mit Spielbeginn wurde es wieder schlechter. Bitter natürlich, dass man dann immer wieder hochfahren muss, aber die Verletzungsgefahr war auch zu groß, wenn man viermal aufwärmt und wieder runterfährt.“

...das Spiel am Freitag, um 13 Uhr: „Morgen wird es auf jeden Fall ungewohnt, ein 13-Uhr-Spiel. Es wird vom Ablauf alles anders sein, heute war schon ein anstrengender Tag – aber ich bin mir sicher, dass wir das schaffen. Alle gemeinsam versuchen wir, uns zu fokussieren, wenn das Spiel losgeht, und da bin ich zuversichtlich.“