Union als WegweiserBaumgart spricht über Prinzipien – so will er endlich die Kurve kriegen

Steffen Baumgart beobachtet das Spiel des 1. FC Köln beim SC Freiburg.

Steffen Baumgart musste beim Spiel in Freiburg (17. Dezember 2023) die neunte Saisonniederlage des 1. FC Köln in der Bundesliga mitansehen.

Legt sich der 1. FC Köln noch mal ein paar Punkte unter den Weihnachtsbaum oder wird es ein trauriges Fest? Steffen Baumgart spricht vor der letzten Partie des Jahres über seine Prinzipien.

von Jürgen Kemper (kem)

Das erhoffte Weihnachtswunder in Form von drei Punkten ist für den 1. FC Köln beim SC Freiburg ausgeblieben. Die Mannschaft von Steffen Baumgart (51) steckt weiter hüfthoch im Abstiegssumpf fest, die Luft wird – auch für den Trainer – zunehmend dünner.

Ausgerechnet bei seinem Herzensverein Union Berlin muss der Coach am Mittwoch (20. Dezember 2023, 18.30 Uhr/Sky und im Liveticker auf EXPRESS.de) etwas Zählbares mitnehmen, sonst drohen ungemütliche Feiertage. „Wir spielen jetzt gegen einen direkten Konkurrenten, und es geht darum, wer mit einem Mini-Polster in die Pause geht. Ich möchte, dass wir das sind“, fordert Sportboss Christian Keller (45).

Steffen Baumgart gibt Marschroute für Union-Spiel vor

Doch wie soll das gelingen? Während man sich mit unansehnlichem Mauer-Fußball immerhin sechs Punkte aus fünf Spielen erhamsterte, stand der FC mit der geplanten Rückkehr zum baumgart’schen Hau-Ruck-Fußball, der aber nur in Ansätzen erkennbar war, in Freiburg am Ende mit leeren Händen da.

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Wie also ist die Marsch-Route für den Abstiegskrimi an der Alten Försterei? Für Baumgart ist die Antwort klar. Er sagt: „Ich habe die Leistung der Mannschaft als eine gesehen, die ausreichen könnte, mal einen Punkt zu holen, wenn du vielleicht in der einen oder anderen Situation nicht nur, wie soll ich sagen, Pech hast – weil Pech alleine ist es nicht. Das ist der Fußball, den ich sehen will und das ist der Fußball, den wir in den nächsten Spielen auch zeigen werden. Das ist mir bei weitem lieber, als wenn wir abwartend agieren.“

Heißt: Rolle rückwärts, wieder weg von Beton anrühren, hin zum mutigen Attackieren. Die Zeit der Experimente ist offenbar vorbei, nun soll sich wieder darauf besonnen werden, was den FC über zwei Jahre unter Baumgart so stark gemacht hat. „Es geht darum, den Fußball, den wir sehen wollen, auch zu zeigen, unabhängig vom Ergebnis. Wenn wir das nicht machen, dann sieht auch der Fußball bescheiden aus“, erklärt Baumgart das aktuelle Problem.

1. FC Köln in der Einzelkritik

Die Noten der FC-Profis im Bundesliga-Spiel beim SC Freiburg

1/16

Die Mannschaft will den Baumgart-Fußball zwar umsetzen, ist aber aus verschiedenen Gründen aktuell dazu nicht in der Lage. Die Schere zwischen Anspruch und Wirklichkeit klafft weit auseinander, trotz der Offensiv-Ausrichtung stellt der FC den schwächsten Sturm der Liga.

„Wenn Sie mich fragen, was mir lieber ist, Punkte oder Leistung, dann würde ich die Leistung mit den Punkten gerne nehmen. Aber ich glaube es geht um Prinzipien, die du hast, und die haben die Jungs heute versucht umzusetzen“, sagt Baumgart und fordert diese „Prinzipien“ nun auch für den Jahresabschluss in seiner Heimat ein.