Kommentar zu „2G“ beim 1. FC KölnEin mutiger Schritt, der Unterstützung verdient

Alexander Wehrle (1. FC Köln)
mit Maske bei der Impfaktion.

Alexander Wehrle, Geschäftsführer des 1. FC Köln, kämpft für eine höhere Impfquote. Hier ist er bei der Impfaktion des FC im Franz-Kremer-Stadion.

Der 1. FC Köln setzt als erster Bundesliga-Klub auf eine 2G-Strategie. Es ist ein mutiger Schritt und ein wichtiges Signal. Die Impfung ist und bleibt der Schlüssel für eine Normalität im Leben mit dem Virus. Jetzt ist die Politik gefordert, diesen Schritt zu unterstützen, findet unser Autor in seinem Kommentar.

von Alexander Haubrichs (ach)

Köln. Eine Gesellschaft auf der Suche nach einer Normalität im Leben mit dem Coronavirus. Eine Normalität mit sozialem Miteinander, mit Konzertbesuchen und Mitfiebern im Stadion. Darf dafür eine Impfung die Voraussetzung sein? Der 1. FC Köln sagt Ja und lässt Getestete künftig nicht mehr zu den Heimspielen ins Stadion.

Geimpfte eine deutlich geringere Gefahr

Ein richtiger Schritt oder eine „Impfpflicht durch die Hintertür“, wie es mancher Kritiker formuliert? Fakt ist: Selbst wenn sich vollständig Geimpfte mit einer der neuen Varianten infizieren, sind die Verläufe deutlich harmloser und die Viruslast und damit die Ansteckungsgefahr für andere deutlich geringer. Während also ein Getester durchaus schon wenige Stunden später infektiös sein können und die Gefahr eines schweren Verlaufes deutlich größer ist, dürften die Risiken in einem Stadion, gefüllt mit einem „2G-Publikum“ überschaubar sein.

1. FC Köln setzt Impfanreize für junge Menschen

So ist es ein richtiger Schritt des 1. FC Köln, einerseits Impfanreize zu setzen und gerade in den jungen Bevölkerungsgruppen für einen Schutz gegen das Coronavirus zu werben – und andererseits den Stadionbesuch so corona-sicher wie möglich zu machen. Denn es sind ja längst nicht nur erklärte Impf-Gegner, die bislang ungeschützt sind, so mancher hatte vielleicht einfach nicht die richtige Motivation oder den Antrieb für eine Impfung – und könnte den mit der Aussicht, bald wieder in Stadien oder auf Konzerte gehen zu können, nun bekommen. Eine deutlich höhere Impfquote wäre mit Blick auf die kursierenden Varianten und die ungeschützten Kinder, die bald wieder in die Schulen strömen, mit Blick auf Herbst und Winter extrem wichtig.

Politik muss Veranstalter jetzt unterstützen

Der 1. FC Köln hat einen wichtigen und mutigen Schritt gemacht, es wird nicht lange dauern, bis es Nachahmer gibt. Jetzt wäre die Politik am Zug, der darbenden Veranstaltungsbranche den Weg für eine wirtschaftliche Zukunft aufzuzeigen. Wenn dafür dann eine Impfung nötig ist, wird vielleicht auch so mancher Muffel noch ins Nachdenken kommen.