Prügel-Attacken und Schiri-KopfgeldFC verhandelt mit diesem Skandal-Präsidenten über Wunsch-Verteidiger

Christian Constantin ist der Präsident vom FC Sion.

Christian Constantin, Präsident vom FC Sion (hier am 24. August 2024), hat in der Vergangenheit schon für den einen oder anderen handfesten Skandal gesorgt.

Der 1. FC Köln bastelt an einem Transfer von Joel Schmied. Christian Keller muss dabei mit einem Präsidenten verhandeln, der in der Vergangenheit schon für den einen oder anderen Skandal gesorgt hat.

von Jürgen Kemper  (kem)

Wann kommt endlich der neue Verteidiger?

Der 1. FC Köln buhlt intensiv um die Dienste von Joel Schmied (26). Der Zweitliga-Herbstmeister und der ehemalige Jugend-Nationalspieler der Schweiz sind sich längst einig, nur Schmieds Klub FC Sion stellt sich (noch) quer.

Der Tabellen-Siebte stellt aktuell noch horrende Forderungen für seinen Kapitän. Während sich der FC eine Schmerzgrenze von zwei Millionen Euro gesetzt hat, verlangen die Schweizer dem Vernehmen über drei Millionen Euro für den Abwehrmann. Die Vorstellungen gehen damit weit auseinander.

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Sion-Präsident sorgt immer wieder für Schlagzeilen

In den Verhandlungen muss sich Sportboss Christian Keller (46) mit dem skandalträchtigen Präsidenten vom FC Sion herumschlagen. Denn Klub-Mäzen Christian Constantin (67) ist in der Schweiz höchst umstritten, seine Akte von Fehltritten und öffentlichen Verfehlungen ist lang.

Seit 2003 schmiss der Multimillionär, der mit dem An- und Verkauf sowie dem Umbau von Immobilien ein Vermögen verdiente, weit über 50 Trainer raus.

2004 wurde er dann das erste Mal gewalttätig, als er einem Linienrichter in den Unterleib trat. Dafür wurde er damals wegen Körperverletzung zu einer Geldstrafe verdonnert. Es sollte nicht das einzige Mal bleiben, dass er gewalttätig in Erscheinung trat.

2017 schlug er den TV-Experten und ehemaligen Stuttgart-Trainer Rolf Fringer vor laufender Kamera zu Boden und trat ihm danach noch mehrfach in den Hintern. Zu der Skandal-Szene sagte Constantin hinterher: „Ich habe das mit ihm geregelt. Wie? Ich habe ihn gepackt und ihm in den Arsch getreten! Es fühlt sich gut an! Das ist nicht die feine Art, aber wenn man angegriffen wird, wehrt man sich halt.“

Ein Jahr zuvor geriet er in die Schlagzeilen, als er öffentlich ein Kopfgeld auf einen Schiedsrichter aussetzte, weil er nach einem Spiel gegen die Young Boys Bern eine Verschwörung gewittert hatte.

2011 trieb er seinen eigenen Klub beinah in den Ruin, nachdem er trotz Transferverbot Spieler verpflichtete und spielen ließ. Der Schweizer Verband zog Sion daraufhin satte 36 Punkte ab. Wie durch ein Wunder hielt der Klub am Ende trotzdem die Klasse. In der Corona-Zeit lieferte er Gesprächsstoff, nachdem er einigen Spielern ohne Begründung fristlos kündigte.

Eine höchst zwielichtige Gestalt, mit der Keller nun am Verhandlungstisch sitzt – der Ausgang noch völlig offen. Die Verantwortlichen hoffen aber, dass in den nächsten Tagen nach wochenlangem Hin und Her Bewegung reinkommt und Schmied noch in Spanien zum Team stößt.