„Ich verklage den 1. FC Köln!"FC-Legende im Rechtsstreit mit seinem Ex-Klub

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Dieter Prestin (l.) spielte mit Pierre Littbarski (M.) und Flemming Povlsen für den 1. FC Köln.

von Alexander Haubrichs (ach)Markus Krücken (krue)

  • Dieter Prestin spielte 23 Jahre lang für den 1. FC Köln
  • Gleich in zwei Fällen streiten sich die Juristen seit Monaten erbittert
  • Warum ein Gang vor Gericht unvermeidlich scheint

Köln – 23 Jahre spielte Dieter Prestin (62) für den 1. FC Köln und hat dabei mit dem Verein so einige schöne Kapitel geschrieben. In fast 20.000 Spielminuten war das Eigengewächs bei drei Pokalsiegen und dem Double 1978 dabei und war so ein fester Teil der erfolgreichsten FC-Phase.

Auch in seiner zweiten Karriere war Prestin immer wieder mit dem 1. FC Köln in Kontakt. Als Sportversicherungsmakler stand er seit Jahren in einer Geschäftsbeziehung mit dem Klub.

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Doch genau daraus erwuchs nun ein handfester Streit, das Verhältnis ist abgekühlt. Nach einem persönlichen Termin und dem Versuch einer gütlichen Einigung redet man nicht mehr miteinander, kommuniziert wird nur noch über die Anwälte!

Versicherungs-Zoff mit einer FC-Legende! Gleich in zwei Fällen streiten sich die Juristen seit Monaten erbittert.

Das fordert Dieter Prestin vom 1. FC Köln

Fall 1: Prestin hat für den FC in England sogenannte „Marktwertversicherungen“ abgeschlossen. Hier sicherte sich der Klub vor Verletzungen der Spieler ab, um den Wert des Profis in der Bilanz abzusichern. Nachdem das Bundeszentralamt für Steuern 2014 mitteilte, dass diese Versicherungen nicht der Versicherungssteuer unterliegen, bot Prestin dem FC an, gegen Vergütung die zurück zu fordernde Versicherungssteuer zu berechnen.

Der FC schloss mit dem Ex-Profi einen Vertrag – und der machte seinen Job, mit dessen Hilfe der FC eine „hübsche sechsstellige Summe“ zurück erhielt. Prestin schrieb eine Rechnung für seine Arbeit. „Nur der FC reagierte nicht. Auch auf eine erste und zweite Mahnung nicht“, sagt Prestin.

„Dabei habe ich erheblich mehr Arbeit in die Angelegenheit gesteckt, als ursprünglich angenommen und berechnet. Schließlich kontaktierte mich ein FC-Anwalt, der die Rechtmäßigkeit unserer Forderung in Zweifel zog.“ Es soll sich um eine fünfstellige Summe handeln.

Das fordert der 1. FC Köln von Dieter Prestin

Fall 2: Der FC ging zum Gegenangriff über, warf Prestin überhöhte Versicherungsprämien vor und fordert nun über die externen Anwälte Schadenersatz. „Die Vorwürfe sind haltlos“, sagt Prestin, der seine Vermögensschadensversicherung über den Streit unterrichtet hat. „Man kann eine Versicherung nicht einfach so mit der anderen vergleichen.“

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Der Streitwert in diesem Fall ist viel höher, es geht um eine mittlere sechsstellige Summe. „Wir sind natürlich interessiert, dass es nicht zu einem Rechtsstreit kommt, wir wollen nicht mit einem verdienten Spieler vor Gericht stehen“, sagt FC-Geschäftsführer Alexander Wehrle (44). „Aber wir sind geschädigt und deshalb ist es unsere Pflicht, unseren Schaden geltend zu machen.“

Prestin und seine Anwälte sehen das anders – in ihren Augen werden unnütze Kosten in einem von vornherein aussichtslosen Prozess investiert.

Ein Vergleichsvorschlag wurde gemacht, von wem der kam, da gehen die Darstellungen auseinander. Eine Einigung kam nicht zustande. Kürzlich vertagte man sich bis Ende März, nachdem Prestin deutlich gemacht hatte, dass er nicht vorhatte, auf die Forderungen des FC einzugehen.

Nun scheint ein Gang vor den Kadi zumindest wegen der ausstehenden Zahlungen an Prestin unvermeidlich. „Ich werde den FC verklagen. Wir haben eine Leistung erbracht, es gibt einen Vertrag und es wurde nicht bezahlt.“

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