1. FC Köln statt VfB StuttgartWo im „Wilden Süden“ das FC-Herz schlägt

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Unter der Woche seriöser Unternehmer, am Wochenende FC-verrückt und Kölsch-verliebt: „Wilder Süden“-Vorsitzender Robin Löw-Albrecht

von Alexander Haubrichs (ach)

Stuttgart – Wenn der VfB Stuttgart am Samstag (19.2.2021, 15.30 Uhr, live auf sky und im Liveticker auf express.de) im Rhein-Energie-Stadion auf den 1. FC Köln trifft, drückt ganz Schwaben dem Spätzle-Klub die Daumen. Ganz Schwaben? Nein, eine gar nicht so kleine Gruppe von glühenden Geißbock-Fans hat sich im süddeutschen Raum organisiert und fiebert dort mit dem FC in der Bundesliga mit. Vor genau 30 Jahren haben sie sich ganz offiziell organisiert, als Fan-Club „Wilder Süden“.

  • „Wilder Süden“ einer der größten Fan-Clubs des 1. FC Köln
  • In Corona-Zeiten halten sie die FC-Flagge hoch
  • Sorge um das Kulturgut Fußball

1. FC Köln und der Fußball vor einer großen Herausforderung

Normalerweise würden sie an diesem Samstag (20. Februar) bei herrlichstem Fußball-Wetter in Bussen oder mit dem ICE aufbrechen. Sie würden sich im Landhaus Kuckuck versammeln und sich bei ein paar Kölsch auf das Spiel freuen. Doch all das ist derzeit nicht möglich.

„Der Fußball steht vor einer großen Herausforderung“, sagt Robin Loew–Albrecht, Vorsitzender des Fan-Clubs, der 720 Mitglieder zählt, in 13 unterschiedlichen Regionen Süddeutschlands bis hin in die Schweiz - und damit eine der größten Kölner Fan-Gruppierungen überhaupt ist. „Die Gefahr, dass sich so mancher derzeit abwendet und nicht mehr wiederkommt, ist groß. Deshalb finden wir es wichtig, in diesen Tagen die Fahne hochzuhalten. Wir sind eine sehr aktive Gemeinschaft – auch jetzt in der Pandemie.“

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Unterstützung für den 1. FC Köln: Mit 113 Mann war der Wilde Süden 2017 in London, hatte sogar einen eigenen Doppeldecker-Bus gemietet.

1. FC Köln: Vorstand stellte sich dem „Wilden Süden“ vor

Dass der Fanclub ein Gewicht auch im Verein hat, zeigt schon die Tatsache, dass der Vorstand um Werner Wolf vor der Wahl 2019 eigens nach Mannheim fuhr, um sich den süddeutschen FC-Fans persönlich vorzustellen.

Die Mitglieder, vom Unternehmer bis zum einfachen Arbeiter, halten die FC-Fahne hoch. Ob bei Heimspielen oder auswärts. Angefangen hat die Geschichte des Wilden Südens 1983. „Ich bin zum Pokalfinale gegen die Fortuna getrampt. Es war mein erstes FC-Spiel. Und da sah ich auf dem Parkplatz so viele Nummernschilder aus dem süddeutschen Raum. Da dachte ich: Wir müssen uns vernetzen“, sagt der Software-Unternehmer Loew-Albrecht. Inzwischen hat der Klub eine eigene Mitglieder-Verwaltung und eine Ticketbörse.

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Der bisherige Höhepunkt der gemeinsamen Touren war (natürlich) die Europa-Rückkehr2017 gegen den FC Arsenal: „Wir waren mit 113 Mann dort, hatte fast ein komplettes Hotel für uns und einen Doppeldecker-Bus. Als wir um den Picadilly Circus gefahren sind, waren wir die Touristen-Attraktion.“

Video-Konferenzen vor den Spielen des 1. FC Köln

Um das Gemeinsamkeitsgefühl weiter aufrecht zu erhalten, trifft man sich derzeit vor den Spielen online in Video-Meetings, zuletzt regelmäßig mit Gästen. Zuletzt sprach dort Stephan Schell, Anführer der Wilden Horde.

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„Wir sind Teil der aktiven Fan-Szene, haben auch Kontakt zu den Ultras. Das halten wir für wichtig. Wir alle lieben diesen Verein und leben das nur unterschiedlich aus.“ Man kann schon ahnen, dass sie auch manche Entwicklung im Verein kritisch sehen. Loew-Albrecht: „Das ändert aber nichts daran, dass unser Herz für diesen Verein schlägt.“ Egal ob gegen den VfB oder gegen wen auch immer: Im „Wilden Süden“ halten sie für den 1. FC Köln die Fahne hoch!