Bei einer Talkrunde im Historischen Archiv der Stadt Köln äußerten sich zwei Fußball-Veteranen mit Kölner Vergangenheit zur aktuellen Situation des 1. FC Köln.
„Lehnt jedes Gespräch ab“FC-Vorstandsberater äußert sich deutlich zu Diehl-Agent
Sie prägten den 1. FC Köln über Jahre, sind Gesichter des Klubs. Bei einer FC-Talkrunde am Dienstag, 28. November 2023, im Historischen Archiv der Stadt Köln am Eifelwall waren Harald Konopka (71) und Erich Rutemöller (78) in der von Moderator Ralf Friedrichs (59) geführten Runde zu Gast.
Neben illustren Geschichten aus erfolgreicheren Zeiten rund um das Geißbockheim äußerten sich die beiden großen FC-Namen zur aktuellen Situation in der Bundesliga und zur Personalie Justin Diehl (19).
Rutemöller und Konopka stärken Steffen Baumgart
„Ich verfolge das von beiden Seiten. Ich kann die Sorgen sehr gut nachvollziehen, aber wir sind ein sehr gutes Team zwischen Vorstand, Geschäftsführung und Trainerstab“ ordnete Rutemöller die derzeitige FC-Situation ein.
Der 78-Jährige fungiert seit 2019 als Vorstandsberater in Fragen um Trainer und Transfers. Anfang der 2000er-Jahre war er für die Trainerausbildung beim DFB verantwortlich, bildete unter anderem Jürgen Klopp (56) und Thomas Tuchel (50) aus.
Der ehemalige Rechtsverteidiger Konopka, der zwischen 1971 und 1983 456 Spiele für den 1. FC Köln absolvierte und dabei dreifacher Pokalsieger, sowie Double-Sieger wurde, plädierte für FC-Trainer Steffen Baumgart (51).
„Ich habe Hochachtung vor Steffen Baumgart. Es liegt nicht an ihm. Man muss sehen, dass wir uns nicht entsprechend verstärken konnten. Wir müssen wieder gestandene Bundesligaspieler verpflichten können“, so Konopka, der heute im Mitgliederrat des Vereins tätig ist und sich als „Diener“ der über 130.000 Mitglieder sieht.
Rutemöller, der sich regelmäßig beim Training mit Baumgart austauscht, pflichtete bei: „Ich habe großes Vertrauen in ihn. Der ist nicht stur, der ist schon flexibel“, warnte aber gleichzeitig, dass man beim so wichtigen Kellerduell gegen den SV Darmstadt am kommenden Freitag nicht, wie in Bochum auftreten dürfe.
Die Forderungen vieler Fans, mehr auf die verheißungsvollen FC-Talente, wie etwa Max Finkgräfe (19) zu setzen, konnten sowohl Konopka als auch Rutemöller nachvollziehen, wenngleich es von der U21 in die Bundesliga ein riesiger Sprung sei.
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1. FC Köln: Diehl-Berater nicht gesprächsbereit
Kurz vor Ende der Talkrunde fragten die FC-Fans im Publikum explizit nach der Situation um Justin Diehl. Moderator Friedrichs leitete die Frage gleich weiter. Konopka vermochte keine Analyse zu liefern und verwies auf die bei der sportlichen Führung liegende Entscheidungsgewalt: „Wie mit Justin Diehl umgegangen wird, entscheidet die Sport-Führung.“
Vorstandsberater Rutemöller wurde konkreter: „Meine letzte Information von Jörg Jakobs ist, dass der Berater, Herr Wittmann, jedes Gespräch über eine weitere Zusammenarbeit mit Justin Diehl ablehnt.“
Infolgedessen sei die Entscheidung gefallen, den derzeitigen Topscorer der Regionalliga West ausschließlich bei der U21 einzusetzen. Auch ein kompletter Verzicht auf Diehl sei besprochen worden. Der Vertrag des Kölner Toptalents läuft im Sommer 2024 aus.
Trotz allem waren Konopka und Rutemöller in Anbetracht der Abschlusstabelle am Saisonende zuversichtlich: „Mein Körper macht die frühen Anstoßzeiten in der 2. Bundesliga nicht mehr mit. Wir schaffen den Klassenerhalt“, prognostizierte der Kölner Double-Sieger. Rutemöller sieht Platz 10 bis 15 als realistisch an.