„Das ist nicht gut“Baumgart übt Kritik nach Test-Sieg – klare Ansage an den zweiten Anzug

Steffen Baumgart motiviert seine Spieler vor Anpfiff.

Steffen Baumgart motiviert seine Spieler kurz vor dem Anpfiff zum Testspiel gegen den SV Bergisch Gladbach (6. September 2023).

Der 1. FC Köln hat einen Test-Sieg gegen den SV Bergisch Gladbach eingefahren. Dennoch übte Steffen Baumgart deutliche Kritik nach dem ungefährdeten 6:0 beim Mittelrheinligisten.

von Jürgen Kemper (kem)

Der 1. FC Köln fuhr am Mittwochabend (6. September 2023) im Testspiel gegen SV Bergisch Gladbach 09 einen standesgemäß 6:0-Sieg ein. Steffen Tigges tankte mit einem Tor Selbstvertrauen und gleich drei Youngster trugen sich in die Torschützenliste ein.

Doch zwischen den Treffern herrschte auch viel Leerlauf. Nach den frühen Toren durch Tigges (3.) und Neuzugang Faride Alidou (6.) fand die Elf von Steffen Baumgart (51) bis zur Pause nur wenig Mittel gegen den Fünftligisten.

Steffen Baumgart: „Hatte das Gefühl, dass wir schon weiter sind“

„Ich hatte das Gefühl, dass wir schon weiter sind“, sagte der FC-Coach nach Spielschluss und sparte dabei nicht mit Kritik: „In der ersten Halbzeit waren keine Abläufe da. Es kann nicht sein, dass wir eine Halbzeitpause brauchen, um in die Strukturen zu kommen, die wir uns vorstellen. Das muss schneller klappen. Die Jungs kennen die Abläufe – und dann haben sie die vergessen oder konnten sie nicht umsetzen. Das ist nicht gut.“

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In Abwesenheit der Nationalspieler Florian Kainz, Dejan Ljubicic, Eric Martel und Leart Pacarada, der angeschlagenen Davie Selke und Jeff Chabot sowie der geschonten Marvin Schwäbe, Timo Hübers und Benno Schmitz bekamen in der Belkaw-Arena vor allem jene Spieler eine Chance, die in den bisherigen Partien noch nicht so zum Zug gekommen waren.

So richtig Werbung konnte – abgesehen von den jungen Wilden – aber keiner für sich machen. „Bei den Jungs, die wir heute gesehen haben, waren Aktionen dabei, bei denen ich das Gefühl habe: Das muss besser und klarer werden“, sprach Baumgart Klartext.

Erst als der Nachwuchs kam, lief es plötzlich rund. Joao Pinto, Meiko Wäschenbach und Doppelpacker Damion Downs hatten sichtlich Bock auf die Partie. Das Trio sorgte mit seinen Toren schnell für klare Verhältnisse in den zweiten 45 Minuten.

„In der zweiten Halbzeit hatten wir die Lösungen und Abläufe, die wir brauchen, um so einen Gegner zu bespielen. Auch im Anlaufverhalten. Wir hatten die Anzahl an Torchancen, die ich mir vorstelle“, fand der FC-Coach zumindest einige versöhnliche Worte. Denn unter dem Strich überwog bei Baumgart die Erkenntnis, dass noch „eine ganze Menge zu tun ist“ und es weiter ein „ein langer Weg“ bleibt.