Kurioser Einsatz für FC-TeenagerBaumgart schwärmt: „Sind froh, dass wir solche Spieler haben“

Max Finkgräfe (1. FC Köln), Tobias Kempe (SV Darmstadt 98) und Kölns Dominique Heintz (v.l.) kämpfen um den Ball.

Darmstadt 98 gegen den 1.FC Köln am 1. Dezember 2023. Max Finkgräfe (l.) im Zweikampf mit Tobias Kempe (Darmstadt), rechts Dominique Heintz.

Kurioser Einsatz für einen FC-Youngster am Freitag in Darmstadt. Max Finkgräfe (19) reiste erst am Spieltag nach und hatte dann beinahe seinen ganz großen Auftritt.

von Uwe Bödeker (ubo)

So ist das manchmal im Fußball: Plötzlich geht eine Tür auf und du stehst auf der großen Bühne. Für FC-Youngster Max Finkgräfe (19) waren es turbulente Tage rund um das Bundesligaspiel des 1. FC Köln am Freitag (1. Dezember 2023) bei Darmstadt 98.

Eigentlich stand der 19-Jährige nicht im Profi-Kader, als der FC-Tross am Donnerstag abreiste. Finkgräfe bereitete sich gedanklich auf das Regionalligaspiel mit der U21 des FC gegen Fortuna Köln vor (es gab am Freitagabend ein 3:3). Doch dann entwickelte sich alles anders.

Baumgart beorderte Finkgräfe nach Darmstadt

Der Däne Rasmus Carstensen (23) hatte im Abschlusstraining am Donnerstag einen Schlag auf den Arm bekommen. Sah zunächst harmlos aus, doch am Freitag konnte er plötzlich den Arm nicht mehr bewegen. Da auch Benno Schmitz krank ausfiel, musste Trainer Steffen Baumgart schnell umplanen. Er rief am Freitagmorgen U21-Trainer Evangelos Sbonias und Max Finkgräfe an: „Ich habe ihn nachgeordert, ging dann alles relativ einfach.“ Am Mittag war Finkgräfe in Darmstadt.

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Zunächst warf Baumgart aber vier Innenverteidiger in die Viererkette: Luca Kilian, Timo Hübers, Jeff Chabot und Dominique Heintz. Nach 45 torlosen Minuten kam dann Finkgräfe für Kilian in die Partie. Kollege Jan Thielmann rückte auf die Position als Rechtsverteidiger und Finkgräfe spielte Linksaußen.

Und was machte der 19-Jährige? Er spielte mutig drauflos, hatte am Ende sogar fast seinen ganz großen Auftritt als er alleine vor Darmstadts Torwart Marcel Schuhen auftauchte, aber scheiterte. Baumgart war ganz angetan, grinste: „Wenn er das 2:0 macht, die Chance hatte er ja beim Eins-gegen-Eins gegen den Torwart, dann fangen wir ihn vielleicht nicht mehr ein.“

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Baumgart weiter: „Wir wissen, was wir an Max haben. Und dass er immer besser wird, das wissen wir auch. Er ist bei uns im Kader, weil wir ihn weiter entwickeln wollen. Das macht er über Spiele in der Regionalliga. Der Junge arbeitet gut und wir sind froh, dass wir im Nachwuchs solche Spieler haben, die sich zum Bundesligaspieler entwickeln.“

Kölns Leiter Lizenzfußball, Thomas Kessler, erklärte am Beispiel von Finkgräfe nochmal den generellen Umgang mit Talenten: „Bei Max ist es so, dass wir überlegen, wie hoch sind seine Einsatzchancen, wenn er bei uns im Kader ist. Was bringt ihm mehr? Da hat man dann am Freitag gesehen, dass unser Plan aufgeht. Das gilt nicht nur für ihn, sondern für alle talentierten Spieler, die wir haben. Die Spielpraxis in der Regionalliga ist enorm wichtig und dann kannst du auch mal in der Halbzeit reinkommen und stehst dann voll im Saft. Max hat das ordentlich gemacht.“