Andersson bleibt beim 1. FC KölnJakobs: „Keine Einigung mit Antalyaspor“

Sebastian Andersson während des Trainings des 1. FC Köln.

Sebastian Andersson trainierte am Dienstagnachmittag (31. August 2021) mit seinen Teamkollegen des 1. FC Köln. Ein Last-Minute-Wechsel des Schweden hat sich zerschlagen.

Es sah so aus, als könnte es beim 1. FC Köln am Transfer-Deadline-Day noch zu einem hochkarätigen Abgang kommen: Doch der Wechsel von Sebastian Andersson in die Türkei ist geplatzt. Um kurz vor 13 Uhr traf der Schwede am Dienstag am Geißbockheim ein, trainierte am Nachmittag mit der Mannschaft.

von Alexander Haubrichs (ach)

Köln. Angreifer Sebastian Andersson (30) hat am Dienstagmorgen (31. August) nicht mit der Mannschaft des 1. FC Köln trainiert. Der Schwede wollte vielmehr die letzten Vorkehrungen für seinen Last-Minute-Wechsel in die Türkei treffen.

Doch der Deal platzte auf der Zielgeraden! Der Stürmer war am Sonntag und Montag auf eigenen Wunsch an die türkische Riviera gereist, verhandelte dort mit Erstligist Antalyaspor über einen Wechsel in die Süper Lig, musste dort durch den Medizincheck. Dann nahm der ehemalige Verein von Lukas Podolski (36) aber Abstand von der Verpflichtung.

Angeblich der Grund: Anderssons Verletzungsanfälligkeit. Wie das vereinsnahe Portal „AntalyasporHD“ zunächst via Twitter berichtete, sollen die Türken in letzter Minute abgewunken haben. Eine offizielle Bestätigung aus Antalya gibt es dafür aber noch nicht.

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1. FC Köln: Transfer von Sebastian Andersson geplatzt

Obwohl das Transferfenster in der Türkei noch bis zum 7. September geöffnet hat, sind die Gespräche beendet. Wie FC-Sportchef Jörg Jakobs (50) EXPRESS.de bestätigte, hatte sich der Schwede am Morgen mit seiner Familie beraten, um dann am Mittag mit den FC-Verantwortlichen für ein abschließendes Gespräch zusammenzutreffen. 

Kurz vor 13 Uhr traf Andersson ohne Begleitung am Geißbockheim ein, dafür hatte er sein Ledertäschchen dabei, was bereits darauf hindeutete, dass er um 15 Uhr wieder am Training teilnehmen wird. Was der Schwede dann auch tat. Vorher aber erklärte er sich FC-Geschäftsführer Alexander Wehrle (46) und Kölns Sportchef, Lizenzspielleiter Thomas Kessler (35) und Administrations-Chef Lukas Berg (28).

Das Ergebnis: Die Verhandlungen mit Antalyaspor sind gescheitert! Sportlich eine gute Nachricht, denn die Offensive ist dünn besetzt. Und bislang hielt das Knie von Sebastian Andersson in dieser Saison, und Trainer Steffen Baumgart (49) betonte deshalb auch: „Seb ist gesund und spielfähig!“ Wirklich gesund wird das Gelenk aber nie mehr, der lädierte Knorpel kann immer wieder Probleme bereiten.

Hat das auch Antalyaspor erkannt? Der türkische Verein soll nach dem Medizincheck offenbar einen Rückzieher gemacht haben. Zu groß sei das Risiko, dass Andersson wegen seiner anhaltenden Knieprobleme – wie in 17 Spielen in der vergangenen Bundesliga-Saison beim FC – immer wieder ausfallen würde.

Sportchef Jörg Jakobs nannte bei Sky aber andere Gründe: „Sebastian war vor Ort, hat sich alles angeschaut, aber am Ende hat es dann doch nicht gepasst. Es hat wohl Nachverhandlungen vor Ort gegeben. Von einem geplatzten Medizincheck ist mir nichts bekannt. Er hat am Samstag bei uns 70 Minuten gespielt, von daher gehe ich davon aus, dass da kein Problem ist.“

1. FC Köln: Großverdiener Andersson droht die Bank

Andersson war im Vorjahr für 6,5 Millionen Euro von Union Berlin nach Köln gekommen (Vertrag bis 2023), ist einer der Spitzenverdiener im Kader, dürfte es aber angesichts der Konkurrenz beim FC schwer haben, auf seinen Einsatzzeiten zu kommen. Im Frühjahr hatte er sich im EXPRESS-Interview fest vorgenommen: „Ich will den FC-Fans den wahren Sebastian Andersson zeigen.“ Die Gelegenheit dazu wird er noch bekommen.

Denn: Der Last-Minute-Deal ist nun geplatzt. Gut für Baumgart, denn Ersatz hätte es nicht gegeben. Weder eine große Lösung wie der ein paarmal kolportierte Joel Pojanpahlo (26/ Leverkusen), noch eine kleine mit dem Dortmunder Regionalliga-Stürmer Steffen Tigges (21) wäre infrage gekommen.

Vielleicht ist Baumgart auch deshalb ganz froh, dass Andersson bleibt. Ob Anthony Modeste (33) sein derzeitiges Niveau halten kann, ist genauso fraglich wie bei Tim Lemperle (19), ob er schon dauerhaft und auch über 90 Minuten in der Bundesliga auftrumpfen kann. Doch angesichts eines Monatsgehalts von knapp 200.000 Euro wird Andersson eine sehr teure Alternative bleiben.