„Habe es als Nicht-Virologe nicht verstanden“Wehrle übt Kritik an Masken-Vorschlag

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FC-Geschäftsführer Alexander Wehrle sitzt im DFL-Präsidium.

von Jürgen Kemper (kem)

Köln – Wann rollt endlich wieder der Ball in der Bundesliga? Und unter welchen Bedingungen kann gespielt werden? Beim Vorschlag des Bundesarbeitsministeriums, die Profis mit Masken spielen zu lassen, sieht FC-Geschäftsführer Alexander Wehrle (45) jedenfalls Ungereimtheiten.

1. FC Köln: Maskenpflicht auf dem Feld für Alexander Wehrle zweifelhaft

„Auf dem Spielfeld macht das ja wenig Sinn“, erklärt Wehrle, denn: „Wenn du auf dem Spielfeld bist, ist es sehr unwahrscheinlich, dass du Kontaktperson eins werden kannst, weil du ja nicht 15 Minuten ununterbrochen sprichst. Daher habe ich es als Nicht-Virologe nicht verstanden.“

Dennoch hält der FC-Boss den Vorschlag nicht für komplett abwegig: „Außerhalb des Spiels kann man aber darüber diskutieren, ob das sinnvoll ist“, erklärte er gegenüber Sky Sport News HD

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Bei der virtuellen Vollversammlung der DFL wurden am Donnerstag unterdessen die Rahmenbedingungen für eine Fortführung der Saison geschaffen. 

Jetzt muss die Politik entscheiden, ob ein Liga-Neustart gesellschaftlich zu verantworten wäre. „Wir sind bereit, wir haben unser Konzept vorgelegt. Das Robert Koch-Institut muss nun prüfen, ob es in die richtige Richtung geht. Danach müssen die Ministerpräsidenten das mit Berlin abstimmen“, sagte Wehrle.

Wehrle ist guter Dinge, dass das Konzept der DFL so überzeugend sein wird, dass die Bundesliga wieder aufgenommen werden kann. „Die Taskforce hat sich viel Mühe gemacht, mit vielen Experten gesprochen. Ich glaube, es ist eine gute Grundlage, für die Politik eine Entscheidung zu treffen. Ich hoffe, dass es anerkannt wird“, sagt DFL-Präsidiumsmitglied Wehrle.

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Alexander Wehrle verteidigt Pläne zum Bundesliga-Neustart

Kritikern, die einen Bundesliga-Neustart für gesellschaftlich unverantwortbar halten, entgegnete Wehrle im Interview am Geißbockheim: „Wenn andere Geschäfte wieder öffnen können, dann ist es für uns legitim, mit einem Konzept die Öffnung vorzubereiten. Die endgültige Entscheidung liegt nicht in unserer Hand. Wir können nur abwarten, wir haben unsere Hausaufgaben erledigt.“

Alexander Wehrle: „Von Tag zu Tag schauen“

Man müsse weiter von Tag zu Tag schauen. Klar sei, dass man vor einem möglichen Wiederbeginn eine gewisse Phase in der Vorbereitung mit Mannschaftstraining benötige. Dabei ginge es auch um Verletzungsthematiken. „Man muss eigentlich vom Spieltermin zurückrechnen, und dann muss es möglich sein, mindestens zehn, besser 14 Tage im Mannschaftstraining zu sein. Aber wir brauchen erst mal den Zeitpunkt“, sagte Wehrle. „So weit sind wir noch nicht.“

Am Samstagabend war Wehrle dann noch gemeinsam mit Bayer Leverkusens Sportdirektor Simon Rolfes in der ARD-„Sportschau“ zu Gast. Dort äußerte der FC-Boss auch seine Hoffnung, dass mit einer Wiederaufnahme des Spielbetriebs „ein bisschen Normalität in dieser für uns alle unfassbaren Krise“ zurückkehrt. Fußball sei ein „ganz wichtiger sozialer Faktor, den wir da berücksichtigen müssen“, erklärte Wehrle.