„Wirklich, wirklich schwach“NHL schafft Regenbogen-Shirts ab

Marian Studenic von den New Jersey Devils wärmt sich in einem Trikot mit Regenbogenfarben auf.

Marian Studenic von den New Jersey Devils wärmt sich am 11. April 2021 in einem Trikot mit Regenbogenfarben auf.

Mit Aufwärmshirts in Regenbogenfarben wollten NHL-Klubs ein Zeichen gegen Diskriminierung setzen. Doch nun verbietet die Eishockey-Liga solche Trikots.

Nach der Diskussion um die Pride Night ist die Eishockey-Profiliga NHL eingeknickt und hat spezielle themenorientierte Aufwärmtrikots abgeschafft, darunter auch die mit Regenbogenfarben.

Das Tragen der Jerseys und die Diskussionen hätten für „Ablenkung“ gesorgt, erklärte NHL-Commissioner Gary Bettman (71) nach der Entscheidung, die ausgerechnet während des Pride Month verkündet wurde.

Spieler weigerten sich, Regenbogen-Shirts zu tragen

Bei verschiedenen Themenabenden (Pride Night, Black History Night, Military Appreciation Night, Hockey Fights Cancer) trugen NHL-Spieler bislang spezielle Trikots. So wurde von den Klubs bei der sogenannten Pride Night ein Signal für sexuelle Gleichberechtigung und gegen Diskriminierung gesendet.

Alles zum Thema LGBTQI+

Da sich einige wenige Profis weigerten, diese zu tragen – etwa Ilja Ljubuschkin (29, Buffalo Sabres), Iwan Proworow (26, ehemals Philadelphia Flyers) oder James Reimer (35, San Jose Sharks) –, kam es zu Diskussionen. Die Spieler hatten religiöse Gründe angegeben.

Die Themenabende soll es laut NHL weiterhin geben – nur eben keine dazu passenden Aufwärmtrikots mehr. Die Spieler dürften auch nach wie vor solche Shirts tragen, sagte Bettman, aber künftig nicht mehr auf dem Eis.

Die Kritik am Schritt ließ nicht lange auf sich warten. „Die Entscheidung bedeutet, dass die über 95 Prozent der Spieler, die sich entschieden haben, ein Pride-Trikot zu tragen, um die Community zu unterstützen, nun keine Gelegenheit dazu bekommen“, teilte die LGBTQ-Initiative „You Can Play“ mit.

Harrison Brown (30), der erste Transgender-Athlet im Profi-Eishockey, nannte die Entscheidung „enttäuschend“ und kritisierte das Timing, diese im Pride Month zu treffen, als „wirklich, wirklich schwach“. (sid)